Dies Irae

Kapitel 7

Kapitel 7:

Basis der Bruderschaft des Lichts

„Ihr habt von uns nichts zu befürchten.“ Versuchte Jay Kuragi Seto und Dylan zu beruhigen, die immer noch sehr skeptisch waren, weshalb und wo sie waren. „Im Gegensatz, haben wir ein wenig Angst davor ob ihr uns glaubt und uns helfen werdet oder ob ihr uns versetzt und alle unsere Pläne den Bach runtergehen“ Kuragi lachte nervös und kratzte sich am Kopf.

„Also dann“, erwiederte Dylan und setzte sich auf einen rumstehenden Stuhl, die Beine überkreuzend, „Dann erzähl uns mal dein Story.“ Seto sah sich einen Moment etwas nervös um bevor er Platz auf einer Couch nahm auf die Kuragi gedeutet hatte.

„Nun gut. Um alles abzudecken müssen wir zuerst einmal in die Vergangenheit reisen. 10.000 Jahre in die Vergangenheit um genau zu sein. Denn zu diesem Zeitpunkt fängt die Entwicklung unserer Zivilisation an. Aber es gab vorher noch ein anderes Zeitalter.“

Bei diesen Worten lachte Dylan leise und meinte verstohlen „Was für ein Irrer…“

„Nenn mich irre aber du befindest dich momentan in einem Gebäude aus diesem ersten Zeitalter.“ Kuragi lächelte leicht und deute auf die Mauern des Gewölbes in dem sie saßen. „Das hier war mal so etwas wie ein Tempel oder eine Kirche. Die Menschen, die hier gearbeitet und gelebt haben, waren Historiker und haben alles festgehalten, was hier in dem Land passiert ist. Daher wissen wir auch so viel aus dem vergangenen Zeitalter. Da ist auch wo wir mit unserer Story starten werden.“ Er tippte ein paar Sachen in einen Computer neben ihm und auf einem Bildschirm tauchte eine Zeitlinie auf die noch leer war.

„Nun im letzten Zeitalter waren die Menschen nicht gerade freundlich zueinander. Es gab eine Menge Kriege und die Bevölkerungen der verschiedenen Länder waren extrem gering. Viele ethnische Gruppen waren schon komplett ausgelöscht worden. Das hat den Göttern nicht wirklich gefallen und deshalb haben sie sich dazu entsch…“ Kuragi wurde von einem lachenden Dylan unterbrochen. „Götter?!?“ stieß er hervor. „Ich hab das hier ja für eine terroristische Vereinigung gehalten aber jetzt auch noch Fanatiker? Das ist ja lächerlich.“

„Nun mal langsam mit den jungen Pferden hier. Wir benutzen den Begriff Götter ja auch nur weil alles andere langweilig klingt. Aber von mir aus können wir sie ‚Anzestrale Superwesen mit gewaltiger Macht‘ oder ‚Mächtige Rasse, die Planeten und intelligentes Leben erschaffen kann‘ nennen, falls dir das mehr zusagt.“ Dylan hatte inzwischen aufgehört zu lachen und schaute mehr interessiert aus. Seto hatte die ganze Zeit an einem Glas Wasser genippt, dass ihm einer der Männer gebracht hatte, die ihn vorher mit der Frau zusammen entführt hatten. Er nickte nur etwas verloren.

„Also, diese Wesen haben auch den blauen Turm gebaut. Er ist eine Art Portal in ihre Welt. Menschen haben das Portal noch nie benutzt. Durch die andauernden Kriege nun haben diese Wesen beschlossen, dass die Menschen, die sie erschaffen hatten, zu fehlerhaft und aggressiv waren, als das sie weiter leben dürften. Sie kamen also durch das Portal und annihilierten fast die gesamte menschliche Rasse des ersten Zeitalters. Einige ließen sie am Leben. Diejenigen, die sich nicht am Blutvergießen beteiligt hatten wurden verschont und durften die neue Welt bevölkern. Das sind die ersten Menschen von denen wir alle abstammen. Das waren, den Aufzeichnungen zu Folge, ungefähr 3.000 Menschen. Diese Menschen wurden für viele Jahre von den ‚Göttern‘ unterstützt und gefördert. Als sie stark genug waren kehrten die Wesen wieder durch das Portal in ihre Welt zurück. Aber sie hinterließen den Menschen auch eine Warnung, dass wenn es noch einmal so weit kommen sollte, wie im ersten Zeitalter, würden die Menschen keine zweite Chance mehr bekommen. Sie würden komplett ausgelöscht werden. Die Menschen hätten 10.000 Jahre Zeit um eine Gesellschaft des Friedens, der Akzeptanz und der Toleranz zu erschaffen. Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, sind diese 10.000 Jahre sehr bald zu Ende und wir leben nicht in einer Utopie des Friedens.“

„Wow, das ist ja alles schön und gut. Aber was haben wir damit zu tun? Wir sind nicht so besonders als das wir irgendwelchen ‚göttlichen Zorn‘ aufhalten könnten.“ Dylan machte eine etwas sarkastische  Handbewegung.

„Du auch nicht unbedingt. Es geht uns hauptsächlich um Seto und seine Fähigkeiten.“

„Fähigkeiten? Ich kann doch gar nichts…“ meldete sich nun auch Seto leise zu Wort.

„Genau das werde ich euch jetzt erklären.“ Kuragi klickte ein paarmal mit der Maus und der Zeitstrahl verschwand und stattdessen sah man das Schema der menschlichen DNS. „Was das hier ist wisst ihr ja beide bestimmt.  Also, bevor die Wesen unsere Welt verließen pickten sie sich einige Menschen heraus und gaben ihnen ein besonderes Gen. Sie hatten das schon im ersten Zeitalter gemacht aber dort hatten sie es zu verbreitet verteilt und das hatte katastrophale Folgen. Nun, dieses besondere Gen erlaubt es dem Träger das Benutzen von unvorstellbar mächtigen Fähigkeiten. Telepathie, Telekinese, Erweiterte Sinne und das ganze Programm. Und du, Seto hast dieses Gen und auch diese Fähigkeiten. Das erkennt man vor allem an deinem ungewöhnlichen Äußerlichen, da das Gen auch Auswirkungen auf den Rest der DNS hatte.“

„Ich, hab diese Fähigkeiten?“ fragte Seto und wurde noch ein wenig blasser. Dylan stand von seinem Stuhl auf und setzte sich neben ihn auf das Sofa und legte einen Arm um ihn.

„Ganz genau. Was du heute in der Schule erlebt hast war nur der Vorgeschmack auf das was du noch können wirst. Wir haben noch viele andere mit diesem Gen rekrutieren können, aber bei dir ist es am Wichtigsten weil du aus unerklärlichen Gründen viel stärker bis als alle anderen.“

„Und wieso braucht ihr mich überhaupt?“ Seto nippte wieder an seinem Wasser und stellte es dann mit zitternder Hand auf den Boden.

„Wir wollen, dass du die Welt und die Menschheit rettest indem du mit deinen Fähigkeiten  entweder die Utopie des Friedens schaffst oder das Portal vernichtest, damit die Wesen nicht mehr hierher zurückkommen können um uns zu vernichten. So einfach ist das.“

„Oh...“ Meinte Seto nur und wurde dann in Dylans Armen unmächtig.