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Am nächsten Morgen machte sich Kenma für die Schule fertig. Er nippte an seinem warmen Kakao, dem ihn seine Mutter gemacht hatte. Der blondgefärbte Junge aß selten etwas zum Frühstück. Morgens war ihm oft übel, was wohl daran lag, dass er nicht viel schlief, sondern mehr Zeit mit zocken verbrachte. Seine Mutter bestand drauf, dass er wenigstens etwas Kakao trank um etwas im Magen zu haben, bevor er aus dem Haus ging. Während er am Esstisch saß und sein warmes Getränk in kleinen Schlücken zu sich nahm spielte er gelangweilt ein Onlinespiel auf seinem Smartphone.

Ob Kuroo heute in die Schule gehen würde? Normalerweise gingen sie gemeinsam. Der Größere holte ihn ab und stimmte Kenmas Mutter zu dass Frühstück wäre das wichtigste Essen des Tages, und beide redeten dann auf ihn ein, bis er genervt seine Tasche packte und in die Schule ging.. Heute würde er ihn wohl nicht aufziehen. Kenma tippte weiter auf seinem Smartphone herum während er nur an seinen Freund denken konnte. Ob er schon wach war? Ob er geschlafen hatte? Hatte er noch schmerzen oder halfen die Tabletten? Kenma nahm einen weiteren Schluck.

Kenma sah nur kurz von seinem Smartphone auf als es klingelte. Ziemlich früh für die Post dachte er, als er seine Mutter hörte.
"Oh Tetsuro-kun! Mit dir habe ich heute morgen nicht gerechnet!"
Beinahe hätte er seinen Kakao über das Smartphone verschüttet. Sein Herz klopfte plötzlich viel schneller als vorher. Er war doch gekommen.

Schon kam der große Schüler mit seinen Krücken in die Küche und hatte wie gewohnt sein "ich bin ein guter Junge" Lächeln aufgesetzt, wie immer, wenn er mit Kenmas Mutter oder anderen Erwachsenen sprach. Kuroo hatte es einfach drauf, die Leute um seinen Finger zu wickeln, obwohl er nach Kenma's Ansicht eigentlich eher wie ein Bösewicht aus einer Zeichentrickserie aussah.
Kenma konnte ihm nicht direkt in die Augen sehen, doch Kuroo war es gewohnt, dass sich der Kleinere oft seltsam verhielt. "Mmmh....Kuro.. du gehst also heute zur Schule..?" fragte Kenma, während ihm einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. "Na klar, ich kann es mir nicht leisten zu fehlen." antwortete Kuroo immer noch sanft lächelnd. "Komm schon, trink aus, ich werde heute etwas länger brauchen." scherzelte er und hielt Kenma die Krücken entgegen.

Nach einer kleinen Diskussion in der Kenmas Mutter und Kuroo auf Kenma einredeten er müsse wenigstens Kakao austrinken (wobei es keine Diskussion war, da Kenma überhaupt nichts sagte) machten sich die beiden Schüler auf den Weg.

Im Aufzug schielte Kenma heimlich zu Kuroo hinauf. Er sah irgendwie zufrieden aus. Sein Gesicht war entspannt, seine Haare wie immer unordenlich. Die Krücken schienen auch kein Problem mehr zu sein. Ob er heute morgen geübt hatte mit ihnen zu gehen?

Als sich plötzlich ihre Blicke trafen sah Kenma schnell zur Seite. Kuroo lachte. "Was? Du willst mich doch was fragen.." "Hmm... ich dachte nur... du würdest zu Hause bleiben..." antwortete Kenma leise und mit monotoner Stimme.
"Wegen dem Knie? Es tut kaum noch weh. Die Schiene hilft auch. Ich denke ich werde diese Krücken auch nicht lange brauchen, ich halte mich nur an das was der Arzt gesagt hat, damit es schneller geht." "So...." Kenma wusste genau, wann Kuroo ihn anlog.  Und das war gerade der Fall gewesen. Das hatte der Größere schon oft getan. Meistens versuchte er damit seine Gefühle zu verstecken, damit sich Kenma keine Sorgen machte, doch eigentlich führte es dazu, dass er sich noch mehr Sorgen machte. Normalerweise hätte Kenma ihn darauf angesprochen, dass er die Lüge bemerkt hatte, doch diesmal entschied er, dass es besser war den Mund zu halten.

Kuroo: "Außerdem würdest du dich ohne mich doch auf dem Weg verlaufen!"
Kenma: "... würde ich nicht..."
Kuroo: "Würdest du doch!"
Kenma: ".......... würde ich nicht..."
.......
Kuroo:" Doch würdest du."
Kenma: "Würde ich nicht.."

Nachdem sie ein Stück mit der Bahn gefahren waren mussten sie das letzte Stück laufen. Je näher die Zwei der Schule kamen, desto mehr anderen Schülern begegneten sie. Da das Volleyballteam sehr bekannt an der Schule war, kannten die meisten Schüler der Nekoma Highscool den Teamkapitän. Viele von ihnen blieben erschrocken stehen als sie den Volleyballspieler mit den Krücken sahen.
Kenma zog den Kopf ein. Normalerweise war es ein Vorteil für ihn, dass ihn neben Kuroo kaum jemand zu beachten schien. Aber jetzt, da anscheinend die ganze Schule noch mehr auf seinen Freund starrte als sonst, machte es ihm Sorgen wie dieser darauf reagieren würde. Auch wenn man es ihm nicht ansah, war er sehr sensibel und nahm sich alles sehr zu Herzen. Er kam eben sehr nach seiner Mutter.

Ein kleiner Fehltritt (Kuroo x Kenma)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt