31.12.2014 - Das bedeutet Silvester-Special!! Ich habe leider nicht viel Zeit heute, aber konnt's mir nicht verkneifen einen Neujahrs-OneShot zu schreiben...>.< Na ja, viel Spaß und feiert schön!
„Krass. Schon 23:00 Uhr...“, murmelte Taddl. Er klang ein wenig verschlafen. „Du solltest pennen gehen. Du hast die letzten paar Nächte doch schon durchgemacht, nicht?“, erwiderte GLP und schloss sein Schnittprogramm. Er klickte auf seine Unterhaltung in TeamSpeak, mehr wollte er heute gar nicht mehr tun. Einfach noch mit ein paar Freunden reden, dann schlafen gehen. „Pennen? Jetzt?“, ertönte Taddls Stimme wieder. „Ja..?“ „Die Stunde lohnt sich doch auch nich'...“ Taddl gähnte. „Eine Stunde?“ „Sag' mal, wann hast'n du zuletzt aufs Datum geschaut?“ „Hä..?“ Manus Blick wanderte in die untere rechte Ecke des Bildschirms. 31.12. „Und jetzt?“, fragte er unbeeindruckt. „Es ist Silvester, du Pfeife!“, lachte Taddl. Jetzt verstand er endlich. Klar, der Tag hatte ja auch wieder kommen müssen... Er hielt nicht viel von Silvester. Da liefen nur ein paar Besoffene mehr draußen rum und sprengten mit ihren Pollen-Böllern alles in die Luft. „Oh Gott“, stöhnte er gestresst. „Kein Bock drauf, hm? Ich irgendwie auch nicht. Ich habe nicht mal Lust zu feiern.“ „Nicht? Ich dachte, du verbringst Neujahr bestimmt mit Ardy und Marius... Oder den anderen aus dem YouTuber Haus...“ „Mir ist grade nicht nach feiern und trinken.“ „Alles okay?“ „Ja, ich bin eben nur'n bisschen müde. Ich will den anderen das Fest nicht versauen...“, seufzte Taddl. „Dass du auch keine Lust hast, ist mir irgendwie klar gewesen.“ „Echt? Merkt man mir so an, dass ich nicht aufs Feiern stehe?“ Die Frage klang rhetorisch und sarkastisch, aber Taddl beantwortete sie dennoch mit ja. Manuel lachte kurz. In diesem Moment flog draußen die erste Rakete gen Himmel und explodierte mit einem lauten Knall. Daraufhin schimmerte für mehrere Sekunden ein blauer Glitzerfilm am Nachthimmel. „Oh man. Die sind schon so besoffen, dass die denken, sie könnten schon losballern oder was...“, murmelte Manuel genervt. „Mein Hund wird sterben alter...“ Taddl lachte. „Das geht auch vorbei.“ „Ja, ich will's hoffen.“ „Hast du irgendwelche Vorsätze?“ Manu dachte eine Weile nach. „Na ja, mir ist grade erst aufgefallen, dass in zwei Stunden das neue Jahr anfangen wird... Also habe ich mir auch keine großen Gedanken gemacht... Aber Vorsätze habe ich eigentlich nie. Hält man eh nicht ein.“ „Ganz deiner Meinung“, stimmte Taddl ihm zu. „Vor allem ist der Grund doch ziemlich banal. Wenn man was wirklich machen will oder wirklich was ändern will, dann macht man es einfach. Ganz unabhängig welches Datum der Kalender grade anzeigt. Ich mein', klar, wenn man's so sieht, dass man mit einem neuen Jahr eine neue Chance bekommt, dann von mir aus, aber was ändert das schon groß?“ „Du Philosoph“, war alles, was Manuel grinsend von sich gab. „Maah, ich werd' immer sentimental, wenn ich müde bin...“, seufzte er. „Hat doch nichts mit Sentimentalität zu tun. Du...kannst irgendwie nur gut argumentieren...“ „Wirklich?“, fragte Taddl ein wenig überrascht. „Ja, wirklich. Du bringst gut rüber, was du denkst. Ich stimm' dir übrigens zu. Wenn man was machen will, dann sollte man es tun. Egal, welches Datum wir haben.“ „Äh... Danke! Ja, so ist das eben. Und was keiner zu kapieren scheint, ist dass nichts davon anders wird, außer die Jahreszahl. Ändert doch nichts an den Lebensumständen... Außerdem sind Vorsätze so wenig gewichtig wie irgendwelche Vorstellungen. Man hat sie kurz im Kopf und dann war's das... Aber irgendwie fassen gerade alle welche...“ „Lass' uns doch zusammen welche fassen“, sagte Manuel plötzlich. „Was?“, kam es verdutzt von der anderen Seite. Manuel wurde ein wenig nervös. Das hatte er eigentlich nicht sagen wollen. „Ä- ähm...“ Taddl lachte. „Na schön!“ GLP starrte mehrere Sekunden wortlos auf den Bildschirm. „Wirklich?“, brachte er dann heraus. „Ja, warum nicht?“ „Hm... Aber mir fällt irgendwie nichts ein...“ „Du hast doch noch nicht mal richtig darüber nachgedacht!“ Das stimmte. Er hatte nicht wirklich überlegt, was er sich vornehmen könnte. Warum auch? Nur weil diese spontane Idee mehr aus Lust und Laune heraus durch seinen Kopf geschossen war, wurde er doch jetzt kein bekloppter Mitläufer, der einen Vorsatz fasste, den er nicht einmal ernst nahm, nur weil jeder andere es tat! Er seufzte hörbar. „Nein, aber... Ach egal, fang' du doch an! Ich schreibe mir auf, was du dir vornimmst und umgekehrt. Und nächstes Jahr tragen wir uns das vor und gucken, ob's was genützt hat“, schlug Manu vor und griff ohne groß darüber nachzudenken nach einem Stift und Papier. „Okay, klingt doch nach was“, lachte Taddl und tat es ihm gleich. „Und, was nimmst du dir so vor? Erzähl' mal!“ Manuel grinste und setzte warten die Stiftspitze aufs Papier. „Äh... Hmm, okay, wenn nächstes Jahr irgend etwas kaputt geht, dann kümmere ich mich nicht erst nach einem Monat darum. Ich werde Rewi eine Tüte Milch ins Gesicht werfen, wenn er wieder so rumschreit und ich möchte eine Fan-Fiction über ihn und Rotpilz schreiben. Ja.“ Manuel begann zu lachen. „Was sollen das denn für Vorsätze sein?!“, fragte er, immer noch vergnügt grinsend und schrieb sie auf. „Na gut, na gut, einen noch, einen vernünftigen! Ich werde aufhören, verbissen zu versuchen, Menschen zufriedenzustellen, die es nicht interessiert, ob ich zufrieden bin. Das ist nervig an meinem Charakter. Ich fühle mich immer so verpflichtet, anderen Menschen gegenüber, obwohl die sich zum Teil einen Dreck um mich scheren. Ich will solche Leute nicht mehr so gezwungen glücklich machen, das verwende ich lieber auf die, die das erwidern und die's verdient haben.“ „Ziemlich nobel.“ „Klingt eher hochgestochen“, meinte Taddl im Nachhinein. „Finde ich nicht. Wenn das so bleibt, könnte man dich leicht ausnutzen. Und so was musst du dir nicht antun. Aber eins will ich dir sagen, Taddl.“ „Meinst du? Na ja, dann ist ja gut... Was wär' das denn?“, fragte der andere neugierig. „Zu mir darfst du gerne nett sein. Mir ist es persönlich nämlich auch wichtig, dass du zufrieden bist.“ „Das musst du mir nicht extra sagen. Ich habe manche Freunde verloren, bei denen das nicht der Fall war, die habe ich in und auswendig gekannt und konnte ihnen trotzdem durch so 'ne Scheiße irgendwann rein gar nichts mehr an Vertrauen entgegenbringen. Das ist bei dir anders und dabei haben wir schon lange Kontakt und uns diese ganze Zeit über nich' gesehen.“ „Du kennst mich trotzdem besser, als du denkst. Delay und Zombey standen mir die Jahre über beide sehr nahe und wissen ebenfalls 'ne Menge von mir. Aber nach allem, was mittlerweile passiert ist, dürftest du mich auch kennen. Zumindest, wie ich so ticke und das alles...“ „Trotzdem bist du'n bisschen verschlossen. Nicht, dass das schlecht is', es fällt mir nur auf! Und ich danke dir, dass du so 'ne geschätzte Meinung von mir hast, das freut mich...“ „Ich bin verschlossen? Ja... Du hast wohl recht...“ Wenn man seine Person gesamt betrachtete, war er ein Buch mit sieben Siegeln und Menschen wie Taddl oder Michael aka Zombey hatten mindestens fünf davon gelöst. Trotzdem gab es mehrere Dinge, die er gut hütete. Das siebte Siegel, welches wohl nie gelöst werden würde, war sein Aussehen. So gern er seine Freunde hatte, dieses Geheimnis war ihm unbeschreiblich viel wert. Das andere, das sechste, noch ein wenig weiter vorn liegende, dürfte die Gefühle, die er in sich eingesperrt hatte, sein. Er ließ viele Emotionen zu. Aber manches auch nicht. Ob es Gefühle zum Lachen oder zum Weinen waren, ob gut oder schlecht, er konnte einschätzen, was sie mit ihm anstellen würden und manche Dinge galt es zu verhindern. Die einzige sinnvolle Lösung bestand darin, sie tief in seinem Herzen zu verschließen und dieses zu einem stählernen, kalten Ort zu gestalten, der sie niemals, unter gar keinen Umständen jemals wieder hinaus ließ. Bei allem, was sich an diesem kalten Ort angesammelt hatte, handelte es sich um mächtige Emotionen, die für ihn keinen Platz in seinem Kopf hatten oder haben sollten. Von manchen Dingen wollte er sich nicht beeinflussen lassen. Dort drinnen waren sie gut und zurecht aufgehoben. Wenn er bedachte, was er alles weggesperrt hatte, wollte er sich nicht vorstellen, was mit ihm passieren würde, wenn er sie herausließ. Sie würden ihn mit Leichtigkeit zerreißen, so dachte er. Er würde weinen und schreien, lachen und seinen Herzschlag schneller werden spüren, Wärme und Kälte empfinden und innerlich in ein unbeschreibliches Ungleichgewicht geraten. Eine Sache, die er unmöglich zulassen konnte. „Das ist eigentlich schade. Manchmal würde ich gern hinter deine Maske sehen.“ Hinter seine Maske? Er meinte nicht dieses weiße Plastikding, ohne das er sich nie der Öffentlichkeit zeigen wollte. Er meinte die Fassade, die Manuel aufrecht erhielt. Diese Fassade, die ihm erlaubte, zu bleiben wer er war. Wobei er wusste, dass es die falsche Methode war. Und dass er diese Gefühle eigentlich zulassen musste. Dass sie ein Recht hatten, ihn umzustimmen und zu verändern, sein Leben positiv wie negativ zu beeinflussen und dass er keine Zukunft hatte oder eben eine berechenbare, alles andere als aufregende Zukunft vor ihm lag. „Ich fasse nur einen Vorsatz, Taddl“, sprach er ruhig, doch die unterdrückte Anspannung war unüberhörbar. „Ich werde ehrlicher. Ehrlicher zu mir selbst und ehrlicher zu euch. Auf emotionaler Ebene kann ich nicht immer denselben Weg einschlagen.“ „Das klingt irgendwie harmlos, aber damit bewegst du mehr, als du im Moment vielleicht denkst.“ „Ist das schlecht?“, fragte Manuel, dem die Uhr mittlerweile schon fast Mitternacht anzeigte. „Oh, nein, nein! Im Gegenteil! Es ist gut, mal ein bisschen was rauszulassen! Manchmal fühlt es sich richtig an, Sachen zu verdrängen. Ganz besonders Gefühle. Sich abzulenken und zu vergessen. Aber so wird man nie darüber hinweg kommen. Man wird nie einen Schritt vorwärts machen, wenn man alles nur von sich schiebt. Wenn man vor seiner Angst wegrennt, wählt man sein ganzes Leben auf der Flucht zu sein. Und nicht nur auf Angst bezogen, das ist mit vielen, vielen Dingen so. Man muss das lernen. Das ist nicht leicht. Es fällt einem als vernünftiger Mensch einfach leichter, dem scheinbar unentwirrbaren Klumpen von Gefühlen und Problemen, die sich über Jahre anstauen, einfach zu entfliehen. Sie auf seinem Weg links liegen zu lassen scheint nicht nur einfach, sondern auch logisch zu sein, nicht? Aber das ist 'ne ganz miese Falle. Im Leben kommt alles zurück. Es wird einem irgendwann als Klotz am Bein hängen und zu Fall bringen, wenn man sich nicht überwindet. Wenn du diesen Schritt gehst, Manuel, dann hast du meinen vollen Respekt. Gerade einem Menschen wie dir, wird es nicht leicht vorkommen, einige bewährte Prinzipien fallen zu lassen. Aber es ist besser, als nicht vorwärts zu kommen. Lieber einmal direkt durch diese Scheiße durch, als sich lebenslang damit herumzuquälen. Manchmal lohnt es sich, das Risiko einzugehen. Einfach das zu machen, was man wirklich will und sich dem zu stellen, was einem Sorge, Angst und Probleme bereitet. Einmal 'nen heftigen Schmerz spüren und dann nie wieder ist in mancher Hinsicht doch angenehmer, als das ganze Leben ein Mittelmaß an Leiden zu erfahren. ...Und ich war schon wieder so 'ne Moralapostel und habe Philosoph gespielt, hm? Tut mir Leid.“ Taddl lachte kurz und trocken, aber verstummte dann. Manuel derweil ließ sich jedes Wort mehrfach durch den Kopf gehen. Was Taddl gesagt hatte, schienen aus Erfahrung entsprungene Worte zu sein. Worte, die ihn und sein Leben bereichern könnten. Mehr, als er vielleicht dachte. „Das Prinzip vom guten Vorsatz scheint mir das richtige dafür... Danke, Taddl. Schreib's auf. Schreib' auf, dass ich mich dem stellen werde, was mich innerlich beschäftigt.“ Taddl lächelte und schrieb auf, was sein Freund sich vorgenommen hatte. „Das ist'n guter Vorsatz. Darfst ihn gleich umsetzten. Noch vierzehn Sekunden.“ Die Uhr tickte, draußen knallten Böller und Raketen und doch nahm Manuel eine angenehme, ausgewogene Stille wahr. Eine Stille, die er brechen musste. Am Himmel funkelten Farben auf, die man sonst nie in der Nacht zu Gesicht bekam. Die Schönheit der Sterne wurde vom Feuerwerk übertrumpft. 0:00. 1. Januar. Das neue Jahr hatte begonnen. Wortlos beobachteten die beiden Let's Player das Kunstwerk, das wie von Geisterhand an den Himmel gezeichnet wurde. In Köln bei Taddl mochte es doch noch ein Stückchen mehr eindrucksvoll wirken, doch Manuel hatte ab einem gewissen Punkt aufgehört, wirklich wahrzunehmen, was dort draußen geschah. Das war der Moment, in dem sein Inneres ihm sagte, dass der Vorsatz ein Versprechen war, ein Versprechen an sich selbst und Taddl, das es einzulösen galt. Alle Angst, die er davor hatte, seine Maske fallen zu lassen, löste eine Welle von Unwohlsein in ihm aus, die er nicht kannte. Das in ihm, was höher als Vernunft zu sein schien und stärker als die Angst, zerbrach das eiserne Gefängnis. Und alles brach aus, was er tapfer unter Verschluss gehalten hatte. Gefühle von Einsamkeit und Trauer, Liebe und Liebeskummer, Freude und Verzweiflung stiegen in ihm auf. Wie die Feuerwerkskörper in der Schwärze der Nacht explodierte in ihm selbst ein ganz eigenes Feuerwerk, ein ebenso eindrucksvolles Werk, wie das Spektakel dort draußen. Eine bitterkalte Träne lief aus seinem Augenwinkel und rollte seine Wange hinab, während seine Mundwinkel sich nach oben zogen. Sein Herz spürte Wärme und Kälte in einem Maß, das er nie gekannt hatte. Was da in ihm passierte könnte er nicht beschreiben, ohne sich selbst dabei ständig zu zitieren. Es war unbeschreiblich, was mit ihm geschah. Ein Gefühl von Freiheit und Sieg, sowie die bittersüße Niederlage, er hatte eines seiner Prinzipien vernichtet, einen Teil seiner selbst unschädlich gemacht, um erst richtig zu leben. Während eines besonders lauten Knalls, funkelte ein intensives Rot über nahezu den ganzen Nachthimmel in seinem Sichtfeld und während die Tränen in mehr als einfachen Bächen seine Wangen überströmten, legte sich der tosende Sturm in ihm allmählich, während er eine lange verdrängte Wärme spüren konnte, die ihm Antwort gab. Antworten darauf, wieso er innerhalb von wenigen Sekunden etwas hatte zerbrechen lassen, das Jahre lang genährt und gestärkt worden war. Er wusste nicht recht, wie er es definieren sollte. Vielleicht war es Liebe. Vielleicht nur tiefe Verbundenheit. Aber etwas, das ihn zu Taddl führte. Und vielleicht, aber nur vielleicht, würde er es zulassen. Vielleicht würde er ihm dafür danken, die bitterkalte Fassade zerbrochen zu haben, die am Ende nichts anderes beinhaltet hatte, als eine wohlig warme Wärme. Dass diese Emotion alle anderen aufgehoben hatte und ein neues Gleichgewicht in ihm schuf war beeindruckend. Sie verdiente ihre Chance. Und Taddl auch. Vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, würde auch die letzte Maske fallen. Vielleicht, ja, vielleicht, da würden sie sich nächstes Jahr gegenüber stehen, wenn sie die Zettel mit den Vorsätzen in der Hand hielten und durchstrichen, was ihnen gelungen war. Vielleicht würde er sie zugeben, die Gefühle, die er lange schon lange für Taddl empfand. Und vielleicht bedeutete dessen Lächeln in diesem Moment, das für Manuel nicht sichtbar war, dass er diese Gefühle erwidern würde.
Frohes Neues Jahr, Leute!
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''GLPaddl-Specials'' OneShot Sammlung
FanfictionHier kommen meine ''Specials'' in Form von OneShots rein. Natürlich für das Pairing GLP x Taddl :3. Die Specials werden hier zu Anlässen wie Weihnachten, Neujahr etc. reinkommen. Oder einfach wenn mir mal danach ist, 'nen OneShot zu verfassen. Wenn...