Teil #21

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Schweren Herzen stehe ich auf und mache mich auf den Weg zur Tür. Ich werde, umso näher ich zur Tür und somit zu Caty komme, immer nervöser. Wann war ich das letzte Mal so nervös? Vielleicht bei meiner Führerscheinprüfung oder wie mich Caty das erste Mal besucht hat. Als ich an der Wohnungstür angelangt bin, drücke ich die Türschnalle langsam hinunter. Es ist so still, dass man hören kann wie der Riegel aus der Verankerung gezogen wird. Eigentlich möchte ich die Türe öffnen, doch Caty schlägt die Tür von außen auf und die Tür hätte mich fast an der Schulter gestreift, wenn ich nicht schnell einen Schritt zur Seite gemacht hätte. Glücklicherweise kann ich sagen, dass ich durch die Computerspiele, die ich schon jahrelang spiele, eine gute Reaktion bekommen habe.

"Ich hoffe du hast jetzt eine gute Begründung für dein Fehlverhalten. Am Telefon hast du ja so geklungen, als ob du eine gute hättest. Und an deiner Stelle würde ich mir gut überlegen, was du in den nächsten Minuten sagst. Felix würde mir sicher erlauben, dass ich bei ihm schlafen kann. Er hat immerhin ein großes Bett, dort kann man bestimmt gut zu zweit darin schlafen." Caty steht vor mir und schreit mit wütender Stimme. Ihre Hände stemmt sie in ihre Hüfte und ihr Kopf ist rot angelaufen vor Zorn. Ich kann sie sehr gut verstehen, dass sie ziemlich sauer auf mich ist, aber das mit Felix in einen Bett schlafe, hätte sie echt nicht sagen müssen. Ich weiß zum Glück von Felix, dass er niemals mit Caty in einen Bett schlafen würde. Die Wahrscheinlichkeit ist viel größer, dass Felix auf seiner grauen Couch schlafen würde und er Caty sein Bett überlassen würde.

Da sowohl Caty als auch ich sehr angespannt ist, versuche ich mit beruhigender Stimme zu sagen:" Ich finde wir sollten uns beide einmal beruhigen. Ich kann verstehen, dass du im Moment sehr wütend auf mich bist, aber ich möchte es dir in Ruhe erklären. Also setze dich bitte nieder und höre mir zu, was ich zu sagen habe." Meine Worte beruhigen meine Freundin nur sehr wenig, aber sie bewirken, dass sie sich auf dem grünen Sofa niedersetzt.

Ich selber sitze mich auch auf die Couch neben ihr und nehme die Hände von Caty zwischen meine. Mein Herz klopft wie wild in meinen Körper umher und ich versuche die richtigen Wörter für meine Erklärung zu finden.

"Caty, ich weiß, dass mein Verhalten keineswegs richtig war oder zu entschuldigen ist, dessen bin ich mir vollkommen bewusst." Schon während ich nur die "Einleitung" von meiner Entschuldigung spreche, bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn und mir ist so warm als wäre gerade Hochsommer. Meine Hände, die noch immer Catys Hände halten, zittern wie wild.

"Wie du weiß, waren Felix, Taddl und Ardy gestern seit langen wieder einmal in einen Club feiern. Wir waren schon lange nicht mehr gemeinsam feiern, weil jeder eine Menge Stress hatte. Ein weiterer Grund wieso wie feiern wollen war, dass du auch bald nach Köln ziehst. Außerdem dachten wir uns, dass ich in nächster Zeit kaum noch fortgehen kann, weil ich dann Verpflichtungen als Vater habe. Wie gingen also gemeinsam in eine Disco und wollten uns einen schönen Abend machen und es war ausgemacht wenig alkoholhaltige Getränke zu trinken. Am Anfang hatten wir jede Menge Spaß und wir tranken nur zwei bis drei Flaschen Bier. Doch dann kamen drei junge Frauen auf uns zu und flirteten mit Ardy, Taddl und Felix. Die drei ließen sich auf Cocktails ein und man merkte bald, dass der Alkohol wirkte. Sie waren also schon leicht angetrunken und flirteten heftig mit den Frauen. Bei einem romantischen Lied fingen sie an zu tanzen. Während des tanzen, küssten sie sich und fingen sich an sich zu begrabschen. Weil ich also alleine und wie ein Idiot an der Bar stand, ging ich kurzerhand nach Hause und legt mich schlafen. Als ich einsam in meinem Bett lag, merkte ich wieder einmal wie sehr ich dich vermisse. Ich wünschte dich so sehr herbei und stellte mir vor, wie du schlafend in meinen Armen liegst. Ich weinte sogar leise vor mich hin und habe nur an dich gedacht. Nachdem ich circa eine Stunde im Bett lag und nicht schlafen konnte, hörte ich wie die anderen heim gekommen sind, mit weiblicher Begleitung. Ich war so am Boden zerstört, dass sie heute mit einer Frau im Bett schlafen können und ich nicht. Ich weiß momentan auch nicht, wieso mich das so fertig gemacht hat. Mein Schlaf war grauenhaft, ich wachte immer wieder auf und dachte an dich. Und wie du mich kennst, weißt du, dass wenn ich schlecht geschlafen habe, schlecht drauf bin und das hast du leider zu spüren bekommen. Ich kann mich gar nicht genug entschuldigen für das, was ich gesagt habe. Es tut mir so leid."

Während ich redete, schaute ich die ganze Zeit nach unten, doch jetzt muss ich ihr ins Gesicht schauen und ich sah in ihren Gesicht, dass sie mich ein klein wenig verstehen kann. "Ich muss über das, was du gesagt hast, erst einmal nachdenken. Deshalb werde ich in die Stadt gehen. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde in maximal zwei Stunden zurück sein." Mit diesen Worten nimmt sie ihre Tasche und ihre Jacke und geht aus der Wohnung. Mir bleibt nur übrig abzuwarten bis sie nach Hause kommt und zu hoffen, dass sie mir verzeiht.

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Ich hoffe ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und wünsche euch noch ein frohes neues Jahr.

Ich habe versucht ein etwas längeres Kapitel zu schreiben, weil seit einer Woche nichts mehr kam, aber ich versuche, dass jede Woche mindestens zwei Kapitel kommen.

Simons Glück ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt