Zwei Männer gehen durch einen Wald. Er ist üppig bewachsen und die Sonne scheint durch das Blätterdach. Der eine von ihnen hat einen Pappteller mit Fisch&Chips in er Hand.
Der Wind streicht durch die Bäume und lässt die Blätter rascheln. aber es klingt nicht nach Blättern. Es klingt wie, wenn eine Plastiktüte zusammen geknüllt wird.
"Wo sind wir hier?", fragte der eine Mann. Er erschaudert.
"In einem Wald", antwortet der Andere.
"Aber...", setzt der an, der zuerst das Wort erhoben hat an.
"Ich verstehe nicht...", sagt er dann.
Der Zweite holt Luft.
"Wir sind in einem Wald, der in ein paar Jahren vielleicht schon existieren wird"
Der, der gefragt hat versteht es nicht, doch er lässt es dabei und fragt erneut etwas.
"Aber wo sind die Tiere?"
"Sie sind fort... In diesem Wald gibt es keine Tiere", antwortet der Andere.
"Warum klingen die Blätter so anders?"
"Weil sie nicht aus dem Stoff sind, aus dem Blätter eigentlich gemacht sind"
Der eine Mann tritt aus ein Laubblatt und wieder ertönt das Geräusch, was so stark nach Plastik klingt.
Der andere Mann schüttelt sich.
"Warum hast du mich hergeführt?", fragt der Eine.
Der Andere schweigt.
Warum hat er ihn hergeführt?
Beiden spukt diese Frage im Kopf herum, doch nur einer weiß die Antwort.
Der Eine, der gefragt hat, greift zu einer Pommes auf seinem Teller. Er steckt sie sich in den Mund. Er ist unwissend.
Nichts regt sich, keine Vögel zwitschern, nichts raschelt über den Boden. Es ist unheimlich.
"Was...?", setzt der Eine an.
"Pst!", zischt der Andere und legt einen Finger an die Lippen.
Doch kein Geräusch ertönt.
"Hörst du es?", fragt diesmal der Andere.
Der Angesprochene schüttelt den Kopf. Was soll er schon hören.
Doch etwas macht ihm Angst. Er kann es nicht beschreiben. Die Sonne fühlt sich anders an als sonst."Hörst du die Stille? Hörst du die Bäume aus Plastik im Wind zittern?"
Jetzt wird dem Einen etwas bewusst. Er steht in einem Wald aus Plastik und künstlicher Natur.
Die Sonne ist eine gewaltige Lampe, der Wind nur ein Ventilator.
"Was soll das?"
Seine schneidende Stimme durchdringt die Stille.
"Warum sollte man so etwas bauen?" Die Stimme nimmt einen komischen Unterton an.
"Weil man den Wald vermissen wird. Weil es ihn nicht mehr geben wird...", antwortet sein Begleiter.
"Der Mensch ist zerstörerisch, er wird sich irgendwann selbst umbringen. Seine eigenen Erfindungen werden sein Untergang sein!", antwortet der Andere mit einer immer lauter werdenden Stimme.
Der Eine zuckt zusammen, sodass ihm fast sein Essen herunterfällt.
Er versteht immer noch nicht.
"Ich verstehe nicht"
Mit diesen Worten bringt er seine Gedanken zum Ausdruck.
Der Andere schnaubt.
"Natürlich verstehst du es nicht. Du bist blind für deine Umwelt, blind für anderes außer dir!"
Der, der gefragt hat ist empört.
Er hat dem einen Bettler neulich mehrere Wasserflaschen geschenkt.
"Plastikflaschen!", sagt der Andere, wie als hätte er die Gedanken des Einen gelesen.
"Wer bist du?", versucht dieser sich wieder im Fragen.
Der Andere dreht sich langsam zu dem Einen um und sieht ihn durchdringend an.
Er deutet auf den Teller mit dem Essen.
"Was ist damit?", fragt der eine erzürnt.
"Woher kommt der Fisch?", fragt der Andere.
"Aus dem Meer!", faucht der Eine ungehalten.
"Und was gibt es noch im Meer?", fragt der Andere weiter.
"Wasser!", sagt der Eine.
Der Andere seufzt und schüttelt enttäuscht den Kopf.Warum sind die Menschen so blind?
Der eine greift erneut nach einer Pommes. Sie schmeckt wie Pappe.
Er schluckt und folgt dem Anderen, der schon ein wenig weiter gegangen ist.
Mittlerweile ist es immer wärmer geworden. Die Lampe überhitzt langsam.
Es ist ein scheußliches gefühl, in einem Wald aus Plastik zu stehen.
"Wo wollen wir jetzt hin?", fragt er.
Der Andere antwortet ihm nicht.
Der Eine greift schon wieder eine Pommes und isst sie. Er versucht das mulmige Gefühl zu überspielen. Er möchte es nicht zugeben, aber er hat Angst.
Der Andere bleibt schon wieder stehen. Er weiß, was gleich geschehen wird.Der Eine greift nach diesmal nach einem Stück Fisch. Er kaut und schluckt, dann bleibt er ebenfalls stehen.
"Warum bleiben wir stehen?", fragt er und steckt seine Finger schon wieder in Richtung Teller.
Er nimmt ein Stück Fisch und steckt es in den Mund.
Der Andere beobachtet ihn dabei.
Er beginnt langsam zu kauen, dann schluckte er den Fisch herunter.
Plötzlich hält er inne und schluck erneut. Der Fisch ist in seiner Speiseröhre hängen geblieben.
Er hustet und spuckt auf den Plastikwaldboden.
Er hat schmerzen, seine Speiseröhre brennt.
Und endlich rutscht der Fisch in den Magen, doch auch dort beginnt es plötzlich weh zu tun.
Es sind unmenschliche Qualen.
Seine Augen bewegen sich hektisch hin und her, dann erstarren sie.
Leblos prallt der Körper auf den Boden und regt sich nicht mehr, während Blut aus dem Mund des Toten tropft.
Es versickert nicht im Boden, wie es das bei einem normalen Boden getan hätte. Es bildet sich eine Lache, die die Haare des Einen rot färbt.Der Lebende beugt sich hinunter und drückt die Augenlieder des Toten zu.
"Ruhe in Frieden", murmelt er, dann verschwindet er zwischen den Bäumen aus Plastik.
Als ein Krankenwagen eintrifft, ist er schon längst über alle Berge.Und als eben jenes Rettungsteam den Toten untersucht, um die Todesursache festzustellen, finden sie in seinem Magen mehrere Gramm Mikroplastik.
Das Plastik hat aus irgendeinem unbestimmten Grund seine Magenwand aufgerissen.
Und das Plastik wurde von Menschen produziert.Am nächsten Tag, werden drei weitere Lebewesen gefunden, die durch Plastik gestorben sind.
Einmal Ehepaar, dass Fisch zu ihrer Hochzeit bestellt hatte.
Und dann ein junger Wolf, der einen Hirsch gefressen hat.Dieser OS ist durch eine Plastikflasche inspiriert, die ich im Wald gefunden habe.
Es ist zwar schon ewig bekannt, aber immer noch aktuell, dass Tiere an Plastik sterben.
Wir müssen nicht nur gegen Rassismus vorgehen, sondern auch gegen Umweltverschmutzung. Es ist nicht gut, dass wir unsere Erde so zerstören. Wir müssen alle darauf achten, dass sie nicht kaputt geht und wir können alle etwas dagegen tun. Wir müssen uns bemühen, denn jede noch so kleine gute Tat, trägt zur Besserung der Welt bei. Sei es gegen Rassismus oder Umweltverschmutzung!
Bitte tut etwas!
Lyra
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Plastik
Short StoryHierfür wurde ich durch eine Plastikflasche, die ich vor ein paar Tagen im Wald gesehen habe inspiriert. Warum gehen wir so mit unserer Umwelt um? Und dazu ein kleiner OS...