PROLOG

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Leise trugen ihn seine Füße über den durchnässten, vom saftigen Moos bedeckten, Waldboden. Vereinzelt fanden noch einige dicke Regentropfen ihren Weg durch die Baumwipfel, tropften auf das dichte Laub und perlten daran ab.
Dichter Nebel lag über dem Wald und hüllte ihn in Dunkelheit, während nur die kräftigsten Sonnenstrahlen sich durch die Nebelschwaden kämpften.
Ab und zu konnte der junge Elf die Tiere des Waldes hören. Weit oben in den Kronen der Bäume ertönte das aufgeregte Singen der Vögel. Sie klangen beunruhigt für die rennende Gestalt, sodass er sein Tempo noch einmal beschleunigte. Geschickt sprang er von Stein zu Stein, überquerte so den reißenden Fluss und setzte seinen Weg unbeirrt fort.
Sein Herz trommelte, er konnte sein Blut in den Ohren rauschen hören und seine Lunge schrie nach einer Pause.
Der Wald wurde nun von einer riesigen Lichtung ersetzt. Nurnoch einzelne Bäume standen auf dem nun matschigen Untergrund.
Gräser,Gestrüpp und tiefe Schlammpfützen dominierten nun die Landschaft.
Der Schlamm haftete schon bald an der Kleidung der Gestalt und sprengelte den kiefergrünen Umhang.
Seine Ohren zuckten, als er laute Schreie vernahm. Skeptisch sah er sich um, rannte auf die Geräuschquelle zu.
Genau dort. Mitten in der öden Umgebung streckte sich ein riesiger Baum weit nach oben in den Himmel. Seine Wurzeln waren riesig und boten Schutz und Halt.
Der Junge sprang von Wurzel zu Wurzel immer höher und kam schließlich in der großen Baumkrone an. Die Äste und das Laub bildeten eine Art Dach über dem riesigen Baumstamm. Kleine Hütten aus Wurzeln waren zu sehen und viele blasse Gestalten liefen panisch umher.
Der junge Elf streifte seine Kapuze ab, entblößte seine spitzen Ohren, sowie sein silbernes Haar.
"Der Prinz ist da! Wir sind gerettet!"
Ertönte es aus einigen Ecken. Ohne auf sein Volk zu achten, ging er zielstrebig auf die größte Hütte zu.
Er kniete sich vor das Bett, in welcher der alte Elfenkönig lag, ergriff dessen faltige Hand und bot ihm Halt.
"Ah..mein Junge." Der Greis formte seine Lippen zu einem schwachen Lächeln.
"Sieh mich nicht mit so bedrückter Miene an. Zu lange schon beherrschen die Menschen die Natur, haben uns verjagt und fast vergessen. Die Zeit wird kommen, in der wir unsere Kräfte wiederlangen."
Der König richtete sich auf, nahm seine Krone ab und setzte sie auf das Haupt seines Enkels.
"Großvater.." murmelte dieser traurig. "Muru..du musst mir versprechen, dass du uns befreien wirst." Er legte seine Hände auf die des jungen Elfs und lächelte zuversichtlich.
Muru sah bedrückt zu Boden, bevor er nur stumm nickte und seinen Großvater auf seinem letzten Weg begleitete.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 17, 2020 ⏰

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MURU - 》Die Herrschaft《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt