7.Kapitel

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Als wir fertig gegessen hatten blieben wir im Schweigen noch sitzen und ich hing meinen Gedanken nach. Ich fragte mich wie ich das verdient habe. Warum ist er so nett zu mir? Warum hat er keine Angst vor mir? Warum behandelte er mich nicht wie ein Ausgestoßener? Warum nahm er mich bei sich auf? Konnte ich darauf hoffen dass ich noch länger bei ihm bleiben durfte? Konnte ich ihm vertrauen? Konnte ich darauf hoffen das er mich nicht schlägt? Konnte ich darauf hoffen dass ich nicht mehr auf die Straße zurück musste? Würden sie mich finden? Musste ich Angst vor Louis haben? Würde ich endlich das Gefühl von Liebe erfahren? Würde ich endlich Freunde finden? Würde ich endlich eine Familie haben? Alles Fragen auf die ich eine Antwort wollte, aber Antworten würde ich wahrscheinlich mit der Zeit finden. Ich hoffte so sehr das ich bei ihm bleiben durfte, aber ich wusste dass ich ihm dazu vertrauen musste. Ich dachte dass er mir nichts tat und ich ihm vertrauen konnte. Das Gefühl hatte ich zumindest. Ich dachte mir auch dass es ein Risiko wert war und das ich bald er fahren würde ob ich ihm vertrauen konnte, weil lange würden sie mich nicht leben lassen, damit war ich mir sicher. Louis riss mich aus meinen Gedanken als er fragte: "Harry, ist alles in Ordnung? Warum weinst du?" Ich fuhr wieder zusammen als ich meine Namen hörte. Ich hatte nicht gemerkt das ich zu Weinen begonnen hatte, aber seine Aussage wurde bestätigt wie ich mir mit meiner Hand über meine Wangen fuhr und sie feucht war. Ich antwortet ihm leise: "Ich habe nur nachgedacht." Er fragte neugierig und vorsichtig weiter: "Worüber hast du nachgedacht?" Ich wusste nicht ob ich ihm vertrauen konnte, wusste noch immer nicht ob er Angst haben würde, ob er mich schlagen würde. Doch ich beschloss dass ich es einfach riskieren musste. So antwortete ich ihm nach langem Zögern: "Naja, ich... ich habe über... über die Situation nachgedacht. Habe... mich... gefragt... ob... ob... ob sie mich finden." Er sah mich leicht erstaunt an und fragte: "Warum über die Situation?" Ich antwortete ihm wieder nach einem Zögern: "Ich.. Ich... weiß nicht ob... ob ich nicht wieder auf die... die... Str...Straße zurück muss." Louis sah mich als erstes überrascht an und dann sanft und verständnisvoll und antwortete mir: "Du gehst ganz sicher nicht auf die Straße zurück. Nicht so lange ich das verhindern kann, nicht so lange ich meinen Beitrag dazu leisten kann. Und von wem auch immer du sprichst, sie werden dich nicht finden. Nicht so lange sich es vermeiden lässt, nicht so lange ich dich beschützen kann." Ich sah ihn erstaunt an. So etwas hat noch nie wer zu mir gesagt. Ich konnte es nicht glauben das ich bei ihm bleiben durfte. Und als er aufstand und auf mich zu kam hatte ich wieder Angst das er mich schlägt. Doch stattdessen nahm er mich fest in die Arme. Ich schlang überrascht ebenfalls die Arme um ihn und aus Reflex auch meinen Katzenschwanz. Louis schien ebenso überrascht als er das Fell spürte was ihm am Arm kitzelte. Ich musste leicht lächeln und befreite mich aus seiner Umarmung, so ganz geheuer war sie mir dann doch nicht. Diese Nähe war für mich ungewohnt, so neu. Doch irgendwie mochte ich es. Dann sagte Louis mit einem gespielt angewiderten Gesichtsausdruck: "Du solltest wieder einmal baden gehen."

Kitten (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt