Ich muss dir ewas erzählen...

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POV Harry

,,Harry!",,Harry!" ,,Harryyy!" Unsanft werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Müde mach ich die Augen auf und schaue direkt in die blauen Augen des genervten Iren. ,,Harry wach endlich auf! Dein Handy klingelt ununterbrochen." Und er hat wirklich Recht, ich höre meinen Klingelton auch. Aber wer sollte mich denn um 8 Uhr morgens anrufen. Ich raffe mich auch und suche mein Handy in meinem Rucksack. Als ich es gefunden habe, nehme ich unwissend wer ist es, den Anruf ab. ,,Hallo?" ,,Harry was fällt dir eigentlich ein nicht anzurufen? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Wir haben doch vereinbart, dass du mich anrufst, wenn du angekommen bist" schreit mich meine Schwester durchs Telefon an. Als nicht sage fragt sie dann ,,Harry bist du noch dran?" ,, Ja Gemma ich bin noch dran, sorry ich habe das gestern irgendwie voll verpeilt". Ich fange ihr an von meiner Anreise und von Niall zu erzählen und wir telefonieren dann knapp eine Stunde.

Nach dem Gespräch mit meiner Schwester gehe ich zu Niall in unsere Küche. Naja wenn man diese kleine Ecke mit Backofen und Mikrowelle überhaupt Küche nennen kann. ,,Da biste ja endlich Harry. Was hat denn da solange gedauert. War das etwa deine Freundin?" Ich fange an zu lachen. ,,Was?" fragt Niall. ,,Das war meine Schwester!" ,,Oh!" ..Ja Oh, außerdem.." ich unterbreche mich selber im Satz und merke gerade was ich aussprechen wollte. ,,Außerdem" sieht mich Niall auffordernd an. ,,Nichts?" ,,Los Harry sag schon. Ich finde es einfach nervig, wenn Menschen ihren Satz nicht beenden" lächelt er mich auffordernd an. Ich harder mit mir selber antworte ihm dann aber  schließlich ,,Ichwerdenieinefreundinhabendennichbinschwulalsobittehassmichtnicht." ,,Harry du musst langsamer reden" lacht Niall und schaut mich erwartungsvoll an. ,,Niall bitte versprech mir, dass du nicht anders mit mir umgehen wirst okay?" ,,Ja klar, warum soll ich denn anders mit dir umgehen?" fragt er liebevoll. Ich atme noch einmal tief durch und fange dann an zu reden ,,Ich bin Schwul!" Ich schließe meine Augen und mache mich auf alles gefasst. Auf einmal fasst er mich am Arm an um meine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. Ich erschrecke mich in dem Moment und schaue ihn mit großen Augen an. Ich will gerade anfangen zu reden da sagt Niall ,,Warum sollte ich dich verurteilen Harry? Wir leben im 21 Jahrhundert und ich wollte schon immer einen schwulen Freund haben." Ich schaue ihn nur verblüfft an und habe fest damit gerechnet das er anders reagiert. ,,Was schauste denn so? Haste jetzt gedacht, mich würde das anwidern oder so?" Ich nicke leicht. ,,Harry hör mir mal genau zu. Wir kennen uns jetzt schon fast einen ganzen Tag. Oh Gott hört sich das komisch an wenn man's ausspricht." Niall schüttelt leicht den Kopf und sieht mich dann wieder Ernst an. ,,Aber trotz alledem finde ich dich sehr sympatisch und könnte mir gut vorstellen, dass wir zwei echt gute Freunde werden." Langsam finde ich meine Sprach wieder. Noch nie hat ein Fremder so etwas nettes zu mir gesagt. ,,Danke Niall" sage ich ehrlich. ,,Harry nicht zu danken. Ist doch selbstverständlich." ,,Naja ist eigentlich nicht. Ich weiß es vielleicht irgendwie komisch aber ich muss dir noch etwas erzählen." Niall schaut mich aufmunternd an. Ich glaube er merkt wie schwer mir das ganz hier gerade fällt.

,,Also wir kennen uns jetzt ja gerade mal ein paar Stunden, aber ich glaube ich muss dir was anvertrauen. Meine große Schwester Gemma hat mir schon oft geraten mit jemand über bestimmte Geschehnisse zu reden..... ich denke damit ich diese Freundschaft aufbauen kann und damit du mich sowie meine Handlungen besser verstehen kannst muss ich dir das jetzt erzählen" Ich mache eine Pause und versuche mich zu sammeln, bevor ich fortfahre. ,,Also du musst wissen ich habe mit meinen Eltern und meiner großen Schwester in einer kleinen Stadt names Holmes Chapel gewohnt. Früher war ich eigentlich echt beliebt, hatte viele Freunde und eine tolle Familie. Wir waren auch nicht gerade die ärmsten in unserem kleinen Städtchen. Aber alles veränderte sich als vor sechs Jahren meine Mutter an einem Herzfehler starb und mein Vater sich angefangen hat sich zu betrinken. Wir rutschen immer und immer mehr ab. In der Schule galten meine Schwester und ich nur noch als die Kinder die ohne Mutter aufwuchsen. Gemma hatte zum Glück viele Freunde, welche ihr halfen durch die Zeit zukommen. Ich aber nicht. Ich bin an die falschen Leute geraten, welchen ich dummerweise meine größten Geheimnisse anvertraut habe. Das war ein vertaler Fehler. Kaum zwei Jahre nach dem Tod meiner Mutter, galt ich dann auch noch als Schwuchtel und wurde in der Schule gemobbt." Meine Stimme bricht ab und ich muss mich wieder sammeln. Niall lässt mir den Moment und sagt nichts, sondern schaut mich einfach immer noch liebevoll an. ,,Zu dem verbalen Mobben kam dann noch die Prügeleien dazu. Ich wurde von Tag zu Tag immer öfters und immer mehr verprügelt. Ich konnte mich nicht wehren. Ich stand allein gegen hundert da. Gemma habe ich nie was davon erzählt... ich wollte sie einfach nicht belasten". Ich merke gar nicht wie mir auf einmal anfingen einzelne Tränen über die Wange zulaufen. ,,Dann hat mein Vater auch noch mitbekommen, dass ich schwul bin und ab da, ging alles den Bach runter. Jetzt wurde ich nicht nur in der Schule verprügelt, sondern auch noch zuhause, wenn mein Vater mal wieder zu tief ins Glas geschaut hat. Was nach dem Tod meiner Mutter leider viel zu oft passiert ist. Jetzt fragst du dich wahrscheinlich wie das alles aufgehört hat." Ich schaue direkt in Nialls Gesicht. Er nickt zögerlich und schaut mich mitfühlend an. ,,Eines Tages ist ein Polizist an unserem Haus vorbeigelaufen und hat mit bekommen wie mich mein Vater mal wieder verprügelt hat. Das war vor zwei Jahren und danach hat sich vieles verändert. Ich habe Gemma und der Polizei von allem erzählt: Mein Vater ist für vier Jahre ins Gefängnis gekommen, die Leute aus meiner Schule sind mit Sozialstunden davon gekommen und ich, ich habe die Schule abgebrochen. Mit Gemmas kleinem Gehald konnten wir uns dann nur eine kleine Wohnung in der Nähe von Holmes Champel leisten. Meine Einnahmen die ich durch Straßenmusik gemacht habe, haben uns auch nicht wirklich geholfen. Bis eines Tages durch Zufall mir ein Typ dieses Stipendium gegeben hat, sonst könnte wir uns diese Uni gar nicht leisten. Und jetzt, jetz bin hier und fühle mich irgendwie fehl am Platz." Ich senke meinen Blick und warte darauf das Niall etwas sage, aber stattdessen nimmt er mich einfach in den Arm und drückt mich ganz fest...

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Hii irgendwie werden die Kapitel von Mal zu Mal länger:) Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

TWO GHOSTS ~ L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt