Leidensgenossin

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,,Das haben wir hier oft, dass die Mütter sagen Ihre Kinder würden so etwas nie konsumieren. Meistens ist es dann aber das Gegenteil."
Sagte Schwester Sandra.

,,Dem schließ ich mich an."
Sagte Dr. Werlich.

,,Wer hat sie überhaupt hier her gebracht?"
Fragte die Mutter.

,,Die 2 Sanitäter sagten uns, eine Freundin von Ihrer Tochter hätte den Rettungswagen gerufen. Die beiden sollen auf einer Party gewesen sein."
Sagte Dr. Werlich.

,,Auch das noch...Ach herje."
Die Mutter schlug ihre Hände über dem Kopf zusammen.

,,Und was kann das für Folgen haben?"
Fragte sie.

,,Ich weiß ja nicht was Ihre Tochter konsumiert hat, ich kann Ihnen mehr sagen wenn ich die Blutergebnisse bei mir habe."
Antwortete der Arzt.

Schwester Sandra ging auf den Computer zu und druckte sie aus. Dr. Werlich und die Mutter gingen zu Delia an die Liege, traurig sah die Mutter auf ihre Tochter herab.

,,Hier sind die Blutergebnisse."
Schwester Sandra gab sie dem Arzt.

Er schaute drauf, danach ging er wieder an die Seite, die Mutter von Delia folgte ihm.

,,Aus pathologischer Sicht sehe ich hier nichts krankhaftes, jedoch ist ihr Blutbild sehr schlecht, schlechter geht es eigentlich nicht mehr. Aus toxikologischer Sicht sehe ich hier eine Menge, mit anderen Worten, mein Verdacht hat sich bestätigt.
Ihre Tochter hat eine Kokain Vergiftung beziehungsweise eine Drogenvergiftung."

,,Und was sind die Folgen davon?"
Fragte die Mutter.

,,Organversagen, eingeschränkte Sicht und vieles mehr. Auch eine Nekrose kann entstehen, dass heißt Gewebezellen sterben ab. Daraus kann so vieles folgen ich möchte das ehrlich gesagt gar nicht aussprechen Frau Meier."

,,Kann man davon sterben?"
Fragte sie den Arzt.

,,Möchten Sie eine ehrliche Antwort von mir?"
Fragte Dr. Werlich die Mutter seiner Patientin.

Die Mutter ahnte böses und hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund.

,,Bei der Menge an Kokain die ich in dem Blutbild Ihrer Tochter gefunden habe, würde ich mir sogar erlauben zu sagen, dass Ihre Tochter daran sterben wird."
Er legte danach das Blutbild weg.

,,Wie konnte es nur so weit kommen?"
Fing die Mutter an zu weinen.

,,Setzten Sie sich erstmal hin, vielleicht behalte ich mit meiner Vermutung auch gar kein Recht."

Dr. Werlich brachte die aufgebrachte Mutter von Delia in den Empfangsbereich. Er setzte sich zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter.

,,Ich wünsche niemandem den Tod, aber es wäre fragwürdig, wenn Ihre Tochter das überleben würde. Sie müssen wissen, dass Kokain eine sehr gefährliche Droge ist, bei der man bei zu vermehrter Einnahme auch mit dem Tod rechnen wird."

,,Ist denn etwas böses vorgefallen? Man schießt sich doch nicht ohne Grund einfach so auf einer Party ab."
Dr. Werlich harkte nach.

,,Ach naja wissen Sie, meine Tochter war vor einem Jahr suizidgefährdet. Danach kam sie plötzlich mit einem Freund zuhause an, der war auch immer gut zu ihr und die beiden machten viel miteinander. Doch aus heiterem Himmel hat er sie dann verlassen...Das war vor einer Woche. Und jetzt muss ich um das Leben meiner Tochter bangen."
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

,,Klingt nach einem schweren Schicksalsschlag. Das tut mir sehr leid."

,,Sie darf nicht gehen."
Weinte die Mutter um ihre Tochter.

,,Ich möchte nicht sagen das ich das gleiche Problem habe, aber glauben Sie mir, auch ich habe gerade enorme Angst einen bestimmten Menschen zu verlieren."
Dr. Werlich fasste sich ans Herz.

,,Wie? Sie kennen dieses Gefühl?"
Fragte die Mutter.

,,Ja, doch eigentlich wollte ich es niemals kennenlernen."
Dr. Werlich schaute irgendwann nur noch starr geradeaus.

,,Ich hätte nicht gedacht das ein Arzt das gleiche Problem hat wie ich."

,,Glauben Sie mir Frau Meier, ich hätte das auch niemals gedacht."
Danach stand er auf.

,,Ich verspreche Ihnen, dass ich mich gut um Ihre Tochter kümmern werde, wenn Sie jedoch die Welt für immer verlassen wird, schenke ich Ihnen mein tiefstes Beileid. Bleiben Sie hier."
Er ging zurück in den Schockraum.

,,Tim das Mädchen hat das Bewusstsein verloren!"
Sagte Schwester Sandra. Schwester Maria war auch im Raum.

,,Ich glaube wir müssen sie auf die Intensiv verlegen."
Sagte der Arzt.

,,Tim, sie ist eine halbe Leiche!"
Sagte Sandra.

,,Und du ein ganzer Pessimist."
Antwortete er ernst.

Die beiden Schwestern brachten das Mädchen auf die Intensivstation. Die Mutter ging mit, währenddessen verständigte Dr. Werlich einen Arzt, der auf der Intensivstation übernehmen sollte.
Auch Dr. Werlich folgte allen auf die Intensivstation.

Pain of Love | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt