Twentyfour.

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Ganze zwei Wochen waren vergangen und mit Gepäck im Kofferraum und Renato auf dem Rücksitz fuhren wir noch zu meiner Mutter. Ich wollte mich versichern das sie alles hatte was sie brauchte. Die beiden Männer unterhielten sich angeregt über ihre Musik, wo ich nicht wirklich mitkam und lauschte daher nur der Musik die im Hintergrund lief. „Bambi, du wirst dann ein paar Kollegen von mir kennenlernen." sagte Julian dann an mich gerichtet und ich nickte nur abwesend, da ich nach der Zeit mit den Gedanken bei meiner Mutter war.
Als wir bei ihr ankamen stellten wir ihr noch Renato vor und redeten kurz mit ihr.

„Du rufst sofort an wenn etwas ist!" beschwichtigte ich meine Mutter und drückte sie noch einmal. „Mach ich. Und du passt gut auf sie auf mein lieber!" sagte sie dann an Julian gewandt welcher sofort salutierte, dann umarmte auch sie ihn und wir verließen dann das Wohnhaus und fuhren weiter zum Stuttgarter Flughafen.
Dort verabschiedeten wir uns dann von Renato, welcher extra mitgekommen war um das Auto von Julian wieder mitzunehmen. "Bereit?" fragte er mich dann als wir vor der großen Eingangstür standen und ich atmete einmal durch und lächelte ihn aufgeregt an. "Jap!"

Der Flug war sehr entspannt und Julian zeigte mir zum ersten mal ein paar Texte seines neuen Albums an dem er grade Arbeitete. Ich hatte nicht viel Ahnung von dem was er machte, aber man merkte wie viel Herzblut er in seine Projekte steckte und wie sehr er dahinter stand. Ich war neugierig auf seine Kollegen, ich fragte mich ob sie auch so ein Image hatten das sie ausleben mussten oder ob sie sich nur vor deren Fans verstellten. Denn Julian war überhaupt nicht so, zumindest hatte ich es so noch nicht mitbekommen. Er hatte wohl eine zeit lang so eine Phase bevor er mich kennen gelernt hatte, aber mittlerweile wurde es etwas ruhiger um ihn.
Als wir endlich landeten, fuhren wir mit dem Taxi zu einem Hotel in dem wir untergebracht waren und verstauten erstmals unser Gepäck. Danach gabs eine kleine Sightseeing Tour von Julian Persönlich und wir fuhren zusammen zum Alexanderplatz. Julian hatte sich für unseren Shoppingtrip extra noch umgezogen, damit ihn seine Fans nicht erkannten. Die ein oder anderen hatten ihn zwar erkannt, doch es war ihm eigentlich egal, er schoss ein paar Bilder mit ihnen und widmete sich dann wieder mir.
Mit riesigen Tüten liefen wir dann aus dem letzten Laden, eigentlich wollte er mich noch weiter schleppen, doch ich hatte keine nerven mehr dafür. Ich war zwar einfach gestrickt was Kleidung anging, doch trotzdem fand ich nur bedingt Sachen. In den meisten Tüten waren eher ausbeutungen für Julian. Er hatte auch einen verdammten Schuhtick, was mir noch nie aufgefallen war.
Zurück im Hotel ließ ich mich auf das Bett fallen und spürte wie meine Füße pochten. Dann schreckte ich auf, da Julian einmal in die Hände klatschte "So, jetzt essen gehen, ich hab hunger." ich stöhnte auf, ich wollte einfach nur liegen bleiben und nichts mehr tun, doch Julian zog mich wieder auf die Beine und schob mich aus dem Hotelzimmer.
"Auf was hast du Lust?" fragte er mich dann und legte einen Arm um meine Schultern. Ich überlegte und sah vor uns in der Hotellobby ein Aquarium. Ich fing an zu grinsen und zeigte auf die Fische in dem Wasser, was Julian nicht so ganz verstand und sah mich deswegen verwirrt an. "Sushi!" sagte ich dann und er fing an zu lachen. "Okay, alles was meine Prinzessin will." bei den Worten wurde ich rot und er gab mir daraufhin einen Kuss auf die Wange.

Im Restaurant saßen wir an einem Laufband und vertilgten im Minutentakt mehrere Tellerchen Sushi. Wir alberten auch viel rum, Julian steckte sich die Stäbchen in die Haare und tat so als wäre er eine Sexy Asiatin, während ich mich zu einem Vampir verwandelte, oder wohl doch eher ein Walross. Wie immer fühlten sich die Gäste von uns gestört, doch es interessierte uns herzlichst wenig, denn wir hatten unseren Spaß und den ließen wir uns nicht verderben.
Wieder einmal konnte man uns raus rollen, denn wir waren beide so voll gefuttert, dass wir nicht mal mehr richtig laufen konnten. Wir gingen direkt in ein Studio in dem Julian arbeitete und dort wurden mir David und Tim von TheCratez vorgestellt. "Du bist also das Mädel, dass Julian zu seinen neuen Texten Inspiriert hat." sagte dann David und ich blickte Julian fragend an, welcher David einen leichten Schlag auf die Schulter gab. "Komm setz dich. Wir haben etwas mit den Beats gespielt die du uns geschickt hast, vielleicht gefällt dir ja was davon." sagte Tim, führte mich auf die Couch hinter dem Mischpult und wandte sich an Julian, der direkt Feuer und Flamme war. "Nicht schlecht Jungs! Probieren wir es mal mit dem Text. Mal sehen wie es harmoniert." sagte Julian dann und zeigte ihnen in seinem Buch welchen Song er meinte. Er stellte sich in die Booth und sang sich etwas ein. Es war interessant wie Julian sich plötzlich veränderte als er seine Musik machte. Seine Augen leuchteten, er wirkte fröhlich und glücklich. Er strahlte etwas aus, dass ich noch nie an ihm gesehen hatte. Ich bemerkte somit zum ersten Mal wie wichtig ihm die Musik war.

"... Alles, was ich will, ist ein Lächeln in dei'm Gesicht (ja, ja, ja, ja). Mama, ich bin im Radio." Er beendete den Song und grinste zufrieden und schaute durch die Scheibe zu uns. David drückte einen Knopf und beugte sich zum Mikro. "Das war dann wohl Intro." -"Weiter mit Nacht?" Die beiden Männer nickten und zeigten Julian ihre Daumen. So ging es immer weiter und sie probierten viel an den Beats rum wenn Julian stimmlich noch nicht dazu passte. Dann kam ein hochgewachsener Junger Mann in das Studio, lief grinsend zu David und Tim die noch dabei waren den Song von Julian aufzunehmen. Julian wiederum war noch immer nicht zufrieden, das konnte man sehen. Ich räusperte mich kurz und der Kerl drehte sich zu mir um, da er mich wohl übersehen haben musste, denn er sah mich plötzlich verwirrt an. "Oh shit, sorry ich hab dich nicht gesehen, ich war grade auf seinen Song konzentriert. Ich bin Reezy." nun lächelte er mich an und gab mir seine Hand, welche ich annahm und mich ihm vorstellte. "Soso, du bist also Mary." er zwinkerte und zuckte sofort zusammen, als Julian gegen die Scheibe klopfte. "Ey! Finger weg und fresse halten. Konzentrier dich und hilf mir!" Die Jungs lachten alle auf und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach langen Diskussionen und vielem rumgespiele der Beats, war Julian endlich zufrieden mit dem Song. "Feierabend?" fragte er dann und sah fragend zu den Jungs. "Feierabend!"

Damn, Mary. -Bausa FF || Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt