5 Tage

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POV. Lucia

Aufgefrischt und vollgefressen betrete ich das Krankenhaus.
Als ich in den Eingangsbereich komme schlägt mir der Geruch von Blut entgegen was mich dazu bringt meine Lippen zu lecken.
Wenn ich nachher noch etwas Zeit habe könnte ich mir ja einen kleinen Snack gönnen für alles was ich die letzten Tage durchmachen musste.

Ich trete vor die Rezeption und schaue die überschminkte Tusse dahinter an welche, wie es scheint, gerade mit einer Freundin telefoniert.
„Ich bin hier um jemanden zu besuchen.”, sage ich.
Sie ignoriert mich und setzt das Gespräch fort, was mich wütend werden lässt.
Ich nehme ihr das Telefon aus der Hand und knalle es auf den Telefonhalter.

„Wer denken Sie eigendlich wer Sie sind?”, fragt sie wütend.
„Jemand der Ihnen den Arsch aufreißen wird wenn Sie mir jetzt nicht sofort sagen wo der Typ ist der die Explosion überlebt hat.”, drohe ich ihr.
„Mein Gott, was wollt ihr alle mit diesem Typen?
Sind Sie irgendwie Verwandt oder sind Sie irgendwie anderweitig mit ihm verbunden.”
Sie murmelte den ersten Part zu sich doch ich hörte sie ganz genau.
„Was meinen Sie damit?
Wer war noch wegen ihm hier?”, frage ich sie mit gerunzelter Stirn.
„Sorry Miss, Datenschutz.”, sagt sie und denkt dass sie nun die Konversation leitet.

Ich schaue ihr für ein paar Sekunden monoton in das Gesicht bevor ich mich einmal kurz umgucke.
„Kann ich noch irgendwas für Sie tun?
Wenn nicht muss ich Sie bitten nun zu verschwinden, ansonsten rufe ich den Sicherheitsdienst.”, sagt sie.
Ich seufze einmal, packe sie am Kragen, ziehe sie auf die Rezeption und drücke ihr Gesicht auf das kalte Marmor.
„An deiner Stelle würde ich jetzt nicht schreien.
Jeder der dir zur Hilfe kommen wird, wird innerhalb von Sekunden von mir getötet.”, erkläre ich ihr als sie ihren Mund öffnet um zu schreien.

Schnell schließt sie ihren Mund und beginnt sich weinend zu entschuldigen.
„Bitte, es tut mir so leid dass ich so unhöflich war.
Bitte tun Sie mir nichts, ich geb Ihnen alles was Sie wollen, lassen Sie mich nur los und gehen Sie und ich werde dem Sicherheitsdienst nichts sagen.
Sie werden keine Probleme bekommen, dafür müssen Sie mich jetzt nur loslassen und schnell verschwinden.”, sagt sie hyperventilierend.

Ich kann mein Lachen nicht zurückhalten.
„Oh sweety, du wirst gar keine Zeit mehr haben um irgendjemandem zu erzählen was hier passiert ist.”, sage ich lachend.
Ihre Augen werden groß und sie fängt an zu schreien was mich dazu bringt meine Augen zu rollen und ihr die Stimmbänder rauszureißen.
Blut strömt aus ihrem Hals als sie mit großen Augen zu Boden fällt.
Sie wird davon zwar nicht sterben aber sie wird nie wieder reden können was noch amüsanter ist.

Ich schaue mir die Sauerei an welche die Krankenschwester hinterlassen hat und schlage mir meine saubere  Hand auf die Stirn, ich wollte doch wissen wo das Zimmer des Typen ist.
Na toll, jetzt darf ich jemanden suchen der weiß wo er sich befindet und das alles nur für ein kleines Gespräch.

Ich höre Schritte welche sich nähern und wende mich ihnen zu.
Hinter mir steht ein Mann im Arztkittel, welcher wie paralysiert auf die Blutlache unter der Krankenschwester guckt.
„Oh Gott sei Dank sind sie hier, ich suche den Mann der die Explosion überlebt hat und es wäre überaus freundlich wenn sie mir sagen könnten in welchen Zimmer er liegt.”, frage ich ihn freundlich.

Als er seinen Blick langsam zu mir wendet sehe ich wie glasig seine Augen sind.
„Oh, ist das da auf dem Boden Ihr Betthäschen?
Erklärt zumindest ihr Verhalten.
Wie auch immer, es tut mir aufrichtig leid aber sie war so nervig und unhöflich sodass ich sie in ihre Schranken weisen musste.
Antworten sie auf meine Frage.”, erkläre ich ihm mit falscher Freundlichkeit und sage den letzten Satz komplett monoton.
„Zimmer 316.”, ist das einzige was er sagt.

Ich nicke ihm zufrieden zu.
„Vielen Dank.”, sage ich zufrieden.
„Und ich sage Ihnen das selbe was ich auch ihr gesagt habe, wenn Sie den Sicherheitsdienst rufen werde ich jeden einzelnen von ihnen umbringen und es wird auf eure Kappe gehen.”
Als er ängstlich nickt drehe ich mich um und schaue mir die Tafeln mit den Zimmernummern an bis ich den Pfeil finde welcher in die Richtung führt in der die Zimmer 297-322 sind.
Ich folge dem Pfeil und finde schon bald das richtige Zimmer dank der Nummern neben der Türe.
„Na dann lass uns mal herausfinden wer du bist Mister 316.”, sage ich bevor ich klopfe.

Kurz warte ich und verdrehe meine Augen als ich kein herein höre.
Mit einem Seufzen stoße ich die Türe auf und schaue mich im Zimmer um.
„Ihnen ist bewusst wie unhöflich es ist nicht herein zu sagen wenn jemand klopft.”, sage ich und stutze als ich niemanden sehe.
Ich schaue mich in alle Ecken um aber sehe ihn nicht, bis ich die Toilettenspülung höre.

Unangenehm.

Ich setze mich auf sein Bett und warte während ich meine Beine wippen lassen.
Ich höre wie das Waschbecken betätigt wird und dann wie die Türe geöffnet wird weshalb ich meinen Kopf hebe und den Blick des verunstalteten Mannes sehe.
„Wow, Sie sehen echt scheiße aus.”, ist das erste was mir einfällt.
Kurz starrt er mich an bevor er sich im große Bogen um mich herum auf einen Stuhl neben dem Nachtkästchen setzt.

Er ist versteift als er dann doch den Blickkontakt hält.
„Danke an dich.”, antwortet er.
Ich verdrehe meine Augen.
„Es war nicht mit Absicht aber ich muss gestehen es war befriedigend die Arschlöcher brennen zu sehen welche nicht so wollten wie ich.”, sage ich.
„Kann ich mir vorstellen.”, sagt er mit zurückhaltender Stimme als hätte er Angst etwas falsches zu sagen.

„Du brauchst keine Angst zu haben, ich habe nicht vor dir weh zu tun.
Naja, wenn du mir sagt woher du mich kennst und wer dich schickt.”, drohe ich ihm.
Ich sehe wie er schluckt und kurz an die Wand hinter mich schaut.
„Mein Name ist Darius und die Gruppe zu der ich gehöre hat keine bösen Absichten gegenüber dir.
Ich war an dem Abend da weil es mein Auftrag war die Situation zu beobachten, ich war nicht erlaubt einzugreifen.”, erklärt er mir.
„Wieso sollst du mich beobachten?”, frage ich ihn.

„Wir denken dass du etwas mächtiges von der anderen Seite befreit hast oder es hat sich selbst hinter deinem Rücken durch dich befreit.
Wie auch immer es passiert ist, wir müssen es wieder auf die andere Seite bringen, dieses Ding ist böse und es ist unsere Mission dich zu beschützen.”, sagt er.
„Ich habe nichts von der anderen Seite zurückge...”, ich breche ab.
„Oh.
Naja okay, blöd gelaufen.”

Bedröppelt schaut er mich an.
„Blöd gelaufen?
Ich sage dir dass wir dich beschützen müssen was bedeutet dass es stark genug ist un dich umzubringen, auszulöschen, vollkommen zu pulverisieren und du sagst blöd gelaufen?
Wir müssen deine Gefühle definitiv irgendwie wieder einschalten.”, sagt er.
„Sie würde mir nichts tun, sie hat sogar den Zirkel getötet um mich zu "befreien".”, lache ich und mache mit meinen Fingern Gänsefüßchen wenn ich das Wort 'befreien' sage.

Er beobachtet meine Reaktion.
„Du kennst es also.
Wessen Gestalt hat es angenommen?”, fragt er mich.
„Erstens ist sie kein "es" sondern meine beste Freundin Zoé und ich sehe keinen Grund für dich zu wissen musst wie sie aussieht.”, sage ich angenervt.

„Ich habe einen Vorschlag für dich.
Meine Gruppe und die Urvampire haben ein Treffen wo wir erklären was los ist und abklären was wir gegen diesen Ding machen.
Erscheine zum Treffen und dir wird alles erklärt.”, sagt er.

Kurz überlege ich.
„Wissen Sie, ich bin kein großer Fan der Urfamilie wenn Sie verstehen was ich meine.
Ich werde erscheinen, mit der Bedingungen dass keiner der Vampire mich töten wird, ganz einfach.”, erkläre ich ihm.

„Alles klar, ich bin mir sicher das lässt sich einrichten.
Der Treffpunkt ist ein altes Loft in der Bourbon Street in 5 Tagen.
Tu mir einen Gefallen und versuche bis dahin keine Menschen umzubringen, okay?”, fragt er.
Ich muss lachen.

„Ganz sicher nicht.”, sage ich und verlasse das Krankenhaus welches wenige Minuten später voll mit Polizisten ist da jemand eine schwerverletzte Krankenschwester an der Rezeption gefunden hat.

Lost Hope (Vorerst auf Hiatus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt