Lynn Nr.7

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Lynn

Als Lia und Kean gegangen waren, blieb auch ich nicht viel länger. Ich wollte nicht alleine in der großen Halle bleiben nach dem Ereigniss von Gestern. Wenn ich nur daran denke wie meine Mutter reagiert hat, könnte ich vor Wut aufkreischen! Als wenn ich mir so etwas ausdenken würde! Alec hatte die ganze Zeit mit mir getanzt, bis meine Mutter kam. Ich beichtete ihr alles unter Tränen, in der Hoffnung das sie mich in den Arm nehmen würde, oder mir wenigstens einmal über den Rücken streicheln würde und mir gut zu geredet hätte! Nein sie schrie mich an und ließ mich alleine mit Alec zurück, der ihr nur verständnislos hinterher schaute! Alec rief daraufhin Kean an der auch sofort kam und mich tröstete. Ich steige auf meinen Roller und überlege wo ich jetzt hin fahren soll. Kean müsste bereits zu Hause sein, also entschied ich mich ebenfalls für zu Hause! Langsam ratterte ich über ein paar Umwege um es noch ein bisschen heraus zu zögern, bis ich keinen Ausweg mehr fand und in unsere Garage fuhr. Kurz vor der Haustür höre ich schon das Gekreische meiner Mutter. Seuftzend mache ich die Tür auf. Meine Mutter stampft sich die Haare raufend und kreischent im Raum umher, mein Bruder steht im Türrahmen und betrachtet meine Mutter finster und mein Vater. Mein Vater?! "Dad!", rufe ich. Alle drehen sich zu mir um. "Oh hallo meine Kleine!", mein Vater lächelt müde. Ich falle ihm um den Hals und er schließt seine weichen Arme um mich. Diese Arme in denen man sich einfach wohlfühlt, solche Arme, wie Auch Kean sie hat. "Was machst du denn hier? Ich dachte du müsstest..." "Kean hat mir alles am Telefon erzählt und ich habe mit Mühe und Not einen Ersatz gefunden und bin auf dem schnellstem Weg hier her gefahren!", erzählt mein Vater und streicht mir eine meiner Locken aus dem Gesicht. "Das wär auf keinen Fall nötig gewesen!", schnaubt meine Mutter und reibt sich die Schläfen. Mein Vater achtet nicht auf ihr Kommentar und fässt mir an die Stirn als wenn er gucken würde ob ich Fieber hätte:"Wie geht es Dir mein Schatz?" Ich zucke mit den Schultern:"Geht so." "Ich verlange von Dir das du diesen Mann rauswirfst! Das wär das mindeste was du tun könntest!", wendet sich mein Vater ruhig an meine Mutter. "Wegen einer Lüge!!", schreit meine Mutter und stampft wie ein kleines Kind das Süßigkeiten will im mit ihren Füßen. "Wieso sollte sie sich das aus denken, siehst du nicht das es ihr schlecht geht?!", fragt mein Vater der jetzt auch immer lauter wird. Früher als ich noch kleiner war hab ich immer geheult als die beiden sich gestritten haben. Auch jetzt ist mir zum Heulen zu mute. Meine Mutter kreischt nur wütend auf. Ich stehe von der Sessellehne auf und ziehe mich zu Kean zurück der mich schützend in den Arm nimmt. "Marya, sie ist deine Tochter, DEINE Tochter. Wem traust du mehr ihr oder deinem blödem Tänzer?", sagt mein Vater sanft und steht auf um meine Mutter in den Arm zu nehmen. "Aber er ist ein so guter Tänzer!", schluchzt meine Mutter in seine Schulter. "Und deine Kinder nicht?" "Doch..." "Bitte Maria, Marylynn würde nie mehr glücklich sein wenn sie neben diesem perversem Typ tanzen müsste!", fleht mein Vater meine Mutter sanft an und streicht wie mir vorhereine Locke aus dem Gesicht, dann wirft er uns einen Verschwindet-jetzt-lieber-sonst-rastet-sie-wieder-aus-Blick zu und ich und Kean verschwinden in mein Zimmer. "Sie ist so stur!", knurrt Kean. "Wie war dein Training mit Lia?", frage ich ihn um ihn ab zu lenken. "Gut, man sieht das sie nicht zum ersten mal tanzt!", erwidert Kean und setzt sich auf mein Bett. "Wird sie es schaffen?" "Nur wenn sie an sich glaubt!" "Wusstest du das mit ihren Beinen?" Er nickt lehnt sich zurück und schließt die Augen. Nach etwa einer halben Stunde kommt mein Dad hoch und zieht uns beide an sich. Kean überragt ihn bereits um 30 cm. "Also eure Mutter hat ihn raus geschmissen!", seuftzt unser Vater müde. "Gott sei dank!", entfährt es Kean. Mir laufen Glückstränen übers Gesicht:"Danke Dad!" Er schließt mich in seine kräftigen Arme und streicht mir durch meine Locken. "Ihr seid so groß geworden!", murmelt mein Vater und mustert uns beide, "groß und hübsch genau wie eure Mutter!" Wir wissen nichts darauf zu antworten. Ich will nicht mit meiner Mutter vergleicht werden. Ich mag sie nicht! "Kean wie läuft dein Studium?" "Gut. Immoment habe ich Ferien und verbringe die Zeit mit einem Einzelfall und es macht mir sehr viel Spaß mit ihr zu arbeiten, sie ist ein sehr aufgeschlossener Mensch und es ist sehr toll zu sehen wie sehr sie sich Mühe gibt." Er strahlt. Es scheint ihm wirklich viel Spaß zu machen mit Lia zu arbeiten. "Das ist schön, du kannst sie uns ja mal vorstellen wenn ihr Lust habt.", stellt mein Vater klar und zwinkert Kean "unaufällig" zu. "Klar, ich frag sie gleich morgen!" Mein Vater nickt lächelnd:"Wollt ihr mir etwas vortanzen?" Wir nicken gleichzeitig und lachen. Es macht immer riesigen Spaß mit meinem Vater zu tanzen, weil er tanzen überhaupt nicht kann und es doch immer mit miserablen Versuchen probiert. So ist es auch diesmal, er hüpft wie verrückt auf einem Bein durch den Raum und versucht sein Gleichgewicht zu halten, trippelt komisch mit den Armen rudernd im Kreis und schlägt immer seine Hacken an einander, bis ich und Kean Tränen lachend am Boden liegen.

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