Lord || Seongsang

2.

Irgentwann, ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte und wie viel Zeit vergangen war, wurde ich nicht gerade sanft von Wooyoung geweckt. Murrend öffnete ich daraufhin meine Augen und sah direkt in das breit lächelnde Gesicht von meinem besten Freund.
,,Du siehst aus wie ein Baby wenn du schläfst~", meinte er und kniff mir plötzlich in meine Wangen. ,,So knuffelig~"

Schmollend sah ich ihn an der er genau wusste das ich es nicht mochte wenn man mich als ,,Baby" oder ,,süß" bezeichnete. Er aber kicherte nur und nahm mein schmollen überhaupt nicht ernst.
,,Jetzt schmoll doch nicht Sangie, das macht dich nur noch cuter! Und du brauchst es überhaupt nicht abzustreiten!",behauptete Wooyoung als ich gerade dabei war ihm meine Meinung geigen zu wollen.

,,Yaaa hör auf! Ich bin weder cute noch sehe ich aus wie ein Baby! Und jetzt geh runter von mir du schweres riesen Knödel.", maulte ich ihn an und schubste ihn von mir runter, da er es sich einfach auf mir bequem gemacht hatte. Er viel dabei von der Rückbank des Autos und hielt sich jammernd seinen Kopf, rieb sich ebenfalls seinen Hintern.

So lieb ich meinen besten Freund hatte, dieser Anblick war einfach nur zu lustig was auch der Grund war warum ich anfing laut los zu prusten.
,,Jetzt lach nicht!" Motzte er mich an, weshalb ich nur kichernd den Kopf schüttelte. Ich Griff mit meiner Hand zum Türgriff, öffnete langsam die Tür und stieg dann langsam aus. Ich hielt Wooyoung meine Hand hin, half ihm auf und entschuldigte mich dann auch nocheinmal bei ihm.

Als ich mich vom Auto wegdrehte und mich einmal genauer in der Gegend umschaute in welcher wir angekommen waren, musste ich einmal leicht schwer schlucken. Irgentwie hatte ich ein flaues Gefühl in meiner Magengegend. Ich schob es aber auf die Tatsache, dass ich heute noch nichts gegessen hatte. War vielleicht nicht die beste Idee gewesen, aber ich habe einfach nicht das Bedürfnis gehabt etwas zu mir zu nehmen.

Als ich zu Woo blickte konnte ich aber sehen, dass er ebenfalls nicht allzu begeistert aussah. Vom Kofferraum aus hörte ich unseren Fahrer nach uns rufen, weshalb wir direkt auf ihn zu gingen und ihm halfen die Sachen aus aus dem Auto zu holen.
Als wir alles heraus geholt hatten, was sowieso nicht besonders viel gewesen war, kramte ich in meinem Rucksack nach dem Umschlag der mir zugeschickt wurde.

Ein wenig seltsam fand ich die ganze Situation schon, aber ich sollte mich nicht beklagen. Als ich endlich fand nach was ich gesucht hatte, stellte ich mich wieder aufrecht hin und holte ihn aus dem Stück Papier heraus. Leicht runzelte ich meine Stirn als ich mir den Schlüssel genauer ansah. Auf ihm war ein Symbol eingraviert, dass mir irgendwoher bekannt vorkam, ich konnte es aber nirgendswo zuordnen. Ich betrachtete ihn noch eine Weile und überlegte woher ich das Symbol kannte. Dann aber riss mir plötzlich Wooyoung den Schlüssel aus der Hand, weshalb ich ihn verwirrt ansah. ,,Ya Yeo jetzt komm, es fängt an zu regnen! Und dunkel wird es auch schon", waren seine Worte bevor er in schnellen Schritten zur Tür des Hauses ging.

Was? Anscheinend war ich zu vertieft in meine Gedanken da ich nicht mitbekommen habe das es das Nieseln angefangen hat. ,,Oh..", meinte ich und sah überrascht in den Himmel als ich die Tropfen auf mir niederprasseln spürte. Als ich mich umsah konnte ich auch bemerken wie es plötzlich dusterer und ebenso nebeliger wurde.
Irgentwie unheimlich..

Außerdem fühlte ich mich schon die ganze Zeit über so beobachtet. Natürlich bildete ich mir das nur ein, dachte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest. Alles an dieser Gegend kam mir so bekannt vor und doch wusste ich nicht woher. Ich hatte das Gefühl als hätte ich diesen Moment schoneinmal erlebt, ich wusste aber das dies nicht sein konnte.

Schnell nahm ich die zweite und einzig freie Kiste in meine Arme und lief Wooyoung schnell hinterher. Unseren Fahrer habe ich zuvor noch schnell verabschiedet und mich bei ihm bedankt, dafür das er uns hier hin gebracht hat. Besprochen wann Wooyoung wieder abgeholt wird haben wir auch schon, weswegen er sich gleich wieder auf den Weg zurück machte. ,,Ich frage mich wie es drinnen wohl aussieht.. " meinte ich leise und sah meinen Freund an, der daraufhin mit den Schultern zuckte.

Da er noch immer den Schlüssel hatte, war auch er der jenige der die Tür aufschloss. Als die Tür einen Spalt geöffnet wurde, warf ich einen kurzen Blick ins innere des Hauses. Leicht schluckte ich, da das einzige was mich empfing eine unheimliche Leere und Dunkelheit war.
,,Ich lasse dir den Vortritt!", hörte ich ihn sagen nachdem er ebenfalls einen Blick hinein warf. ,,Danke.. wie nett."

Schluckend betrat ich langsam das Haus, öffnete die Haustür noch ein Stück mehr woraufhin ich sie knarren und knirschen hörte.
,,Überhaupt nicht unheimlich.. es kommt mir vor wie in einem Horrorfilm"
,,Du schaust doch überhaupt gar keine Horrorfilme",meinte ich und drehte mich kurz zu ihm um.
,,Ja.. genau! Und schau mal wieso.."
Ich konnte nicht mehr als meinen Kopf zu schütteln. Als ich das Haus betrat konnte ich die Dielen unter mir knarren hören, was sich ganz sicher nicht gesund anhörte.

Mit meiner Hand fuhr ich die kalte Wand auf der suche nach einem Lichtschalter entlang doch konnte erst keinen ausfindig machen.
,,Der muss doch hier irgentwo sein.. oh Gott-" Ich hielt in meiner Bewegung inne als ich plötzlich spürte wie ich direkt in ein Spinnennetz gefassten habe.
Meine Hand zog ich daraufhin ganz schnell weg und wischte sie mir angeekelt an meiner Hose ab, hoffend das ich nun keine Spinne an mir kleben hatte.

,,Alles gut?", hörte ich es hinter mir weshalb ich leicht nickte und die Frage mit einem ja beantwortete.
Meine Hand ließ ich weiter an der Wand entlang fahren bis ich plötzlich eine warme Flüssigkeit an der Wand hinunter fließen spürte die ganau auf meine Hand tropfte. ,,Bahh was ist das denn.."
Angeekelt verzog ich mein Gesicht. ,,W-Was meinst du?", hörte ich die leicht zitternden Stimme meines besten Freundes.
Ich suchte weiter nach dem Lichtschalter ohne ihm zu antworten und fand ihn tatsächlich nach einem kurzen Augenblick auch. Erleichternd seufzte ich auf und betätigte ihn, woraufhin der Raum in einem warmen Licht erstrahlte.

Ich konnte die Erleichterung in Woo's Stimme hören als ich ihn erleichtert aufatmen hören konnte. Doch was mich in diesem Augenblick mehr beschäftigte war die Tatsache, dass ich hätte schwören können das meine Hand nass war oder wenigstens etwas zu sehen war. Doch stattdessen war sie komplett unberührt und sauber, als wäre nichts passiert. Doch ich wusste es besser, an der Wand war etwas. Doch auch als ich zu der Stelle sah wo zuvor noch meine Hand war, konnte ich rein garnichts erkennen.