Béarnaiseᵏⁱᵐ ᵗᵃᵉʰʸᵘⁿᵍ

II

Das Klingeln will allerdings nicht aufhören, somit werde ich langsam ziemlich pissig.
Genervt stampfe ich zur Tür und öffne sie mit einem Ruck. Zu meinem Erstaunen, steht dort ein kleines Mädchen mit einem Brief in der Hand. Ihre welligen, rotbraunen Haare liegen auf ihren Schultern und die dunkelbraunen, mandelförmigen Augen, die ihr schmales Gesicht zieren, sehen aus wie die Meinen. Verwundert lehne ich mich mit verschränkten Armen an den Haustürrahmen und schon kommt das Mädchen zu Wort. »Hallo, ich bin Aylin! Mama sagt ich soll hier wohnen.« lächelt sie und spielt am ihrer rosafarbenen Jacke herum.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue ins Treppenhaus hinab. »Wer auch immer diesen Streich spielt, nehmt das Kind wieder mit und verpisst euch!« rufe ich, woraufhin das Mädchen nur lacht. »Du bist ja lustig! Das ist kein Streich.«

Ich schüttle den Kopf und gehe in Richtung Tür. »Geh zu deiner Mama, Kleine.« sage ich und knalle ihr die Tür vor der Nase zu. Keine drei Sekunden später, schiebt sich der Brief unter den Türschlitz, bishin in meinen Eingangsbereich. »Du musst ihn lesen!!!« höre ich das Mädchen von draußen brüllen. Seufzend bücke ich mich und hebe ihn auf. Was soll dieser Scheiß?

Ich öffne den Brief langsam mit dem Daumen. Als ich das Papier auffalte und die ersten Buchstaben lese, überkommt mich ein Schock der mich förmlich umreißt.

Taehyung,
diese Nachricht, die ich dir nun mitteilen werde, könnte dir den Boden unter den Füßen wegreißen. Also setz dich bitte hin.
Das liebreizende Mädchen, welches vor deiner Tür steht, ist deine leibliche Tochter Aisha. Kümmer dich gut um sie.
Aisha

Und plötzlich überkommt es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Aisha. Die Frau mit der ich damals vor Jahren ungeschützten Sex hatte. Aber das kann nicht sein. Sicher, dass das Kind nicht von ihrem Mann ist?
Selbst, wenn wir nicht verhütet hatten, kann ich es einfach nicht glauben. Dieses 8-Jährige kleine Mädchen soll von mir sein?!

Langsam öffne ich die Tür und schaue das Mädchen an. Sie lächelt mich liebevoll an. »Dann komm rein.« seufze ich. Sie trappelt niedlich herein und setzt sich auf mein Sofa.
Das kann ja was werden..