Larissa
Der kreisrunde Vollmond, weiß wie eine Schüssel Milch, schien durch das hohe Bleiglaßfenster in den Korridor. Der wiederum war kalt und leer, bis auf eine etwas verstaubte Ritterrüstung und den verwirrten Geist der nassen Marie (einer der seltenen Fälle, in denen eine Katze nach ihrem Tod als Geist zurück kam - bei anderen Tieren passierte das nie - in Maries Fall war das wohl eine Sache der Motivation gewesen, ihr Besitzer hatte sie und ihre Fünf Jungen in einem Wassereimer ertränkt, woraufhin sie sich wahrscheinlich Rache schwor - jedenfalls kam sie zurück und trieb ihren ehemaligen, nun katzenlosen Besitzer mit ihrem geisterhaften miauen in den Wahnsinn. Nachdem dieser jedoch Hals über Kopf nach Yorkshire geflohen war, wusste sie nicht mehr so richtig wohin mit sich selbst, also blieb sie im Schloss. Dort sollte sie noch einen Turm zum Einsturz bringen und zwei Direktoren ihren Job kosten - aber das ist eine andere Geschichte. Wahrscheinlich hat Lilly sich das eh alles nur ausgedacht).
Nicht zuletzt stand auch noch ich in einer Nische hinter einem Vorhang und rieb mir den Schädel. Auf meiner Stirn befand sich eine große, farbenfrohe Platzwunde, aber ich war weit davon entfernt deshalb diese ganze Aktion abzublasen. Allerdings war mir inzwischen verdammt kalt und ich fände es wirklich schön, wenn meine Mitverschwörerin langsam mal auftauchen würde.
Als die ertrunkene Katze vor dem Vorhang anfing erbärmlich zu kreischen, kam ich langsam zu dem Schluss, dass das hier eine extrem dämliche Situation war. Wie zum Teufel war ich hier eigentlich rein geraten?
Einen Tag davor
"Das ist eine extrem dämliche Idee!"
Salvia sah mich stirnrunzelnd an. Ich duckte mich um einem ziemlich seltsamen Vogel - einem Falken? - auszuweichen, der auf Firydeath, das Mädchen mit dem subtilen Namen zuflog, dann wandte ich mich an Salvia.
"Du musst da was falsch verstanden haben, das ist nämlich eine großartige Idee. Ich muss es wissen, es ist immerhin meine."
Sie rollte mit den Augen und biss in ihr Brot. Es war 7 Uhr morgens, die Sonne schien warm durch die Fenster der großen Halle und Salvia Herbswitch, die direkt neben mir saß, schien fest entschlossen den Vollkornbrotvorrat von Hogwarts an einem einzigen Tag zu tilgen.
"Wahrscheinlich ist dein Urteilsvermögen ein wenig getrübt, darum lass es mich noch einmal wiederholen" sagte Salvia zwischen zwei Bissen "Das. Ist. Eine. Extrem. Bescheuerte. Idee! Was wenn wir geschnappt werden?"
Ich seufzte und gestikulierte mit meinem Müslilöffel.
"Dann werden wir zurückgehen, unsere Wunden lecken und als Heldinnen gefeiert werden. Und nachher sind wir schlauer als vorher."
Sie sah völlig unverständlicherweise immer noch skeptisch aus.
"Vertrau mir, das ist nicht das erste mal dass ich das mache."
Das stimmte, es war das zweite mal. Ich versäumte allerdings, ihr zu erzählen, dass Lilly und ich beim ersten mal von peeves verfolgt wurden, fast vom Südturm gefallen waren und ich uns heldenhaft gegen einen umgefallenen Staubwedel verteidigen musste. Wir waren erst um vier uhr wieder im Bett. Aber das hätte sie nur weiter beunruhigt. Stattdessen sagte ich
"dass wird witzig, außerdem gehen wir nicht in den großen Wald sondern nur an den Rand. Und da gibts bestimmt interessante Kräuter..."
Das war mein Ass im Ärmel gewesen und tatsächlich regte sich Interesse auf ihrem Gesicht.
"Hmm... vielleicht sind da tatsächlich nachtblühende Gewächse... ich könnte wirklich ein Bisschen Venus-leuchtgras gebrauchen..."
Ich grinste breit
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Verhexte Kräuter - Unser erstes Jahr
FanfictionDrei Mädchen, drei Welten, ein Geheimniss. Salvia trifft im Hogwarts Express auf Firydeath, ein sehr verschlossenes Mädchen, mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Firydeath ist, was Larissa sehr schnell zu spüren bekommt, sehr aufbrausend. Doch eine g...