V.I.E.R

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Ich weiß nur, dass ich das richtige getan habe. Ich darf nicht schweigen. Nicht da liegen und ihn verschwinden lassen. Es ist gut, dass er nichts ahnt. Scheint sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein!

Die Zeit vergeht rasend schnell.

Bin ich zwischendurch eingenickt? Ich weiß es nicht.

Ich höre irgendwann Sirenen, kann durch die geschlossenen Augenlider das regelmäßig aufleutende Blau erkennen und kurz darauf nähern sich Schritte. Sie sind zu viert. Polizisten in Uniform, die sich aufteilen. Eine von den Frauen kommt zu mir.

,, Wie geht es Ihnen? ", fragt sie unf wirft mir einen prüfenden Blick zu.

Mein Anblick scheint wohl Bände zu sprechen.

,, Er hat mich... angefasst. Mir die Kleider zerfetzt. Mich... ich kann nicht. " , flüstere ich heiser und verkrampfe mich in meiner Haltung.

Ich vergrabe meine Fingernägel in meinem Knie und schüttele den Kopf.

,, Schon gut. " , sagt sie nun und hebt beschwichtigend die Hände.

,, Zuerst werden sie ins Krankenhaus gebracht. Und der Mann hier war der Täter, sagen Sie? "

Ich nicke. Nicke immer wieder, energischer und fange den Blick des Mannes auf. Ich werde nie mehr sein Gesicht vergessen. Auf ewig hst es sich mir eingebrannt, wird es selbst dann abrufbar sein, wenn ich es gar nicht mehr sehen möchte.

,, Wie heißen Sie? Haben sie Angehörige, die wir informieren sollten? "

,, Ich weiss es nicht. ", antworte ich wshrheitsgemäß unf werde dann fragend angesehen.

,, Was wissen Sie nicht? "

Aber ich merke, dass sie langsam erkennt, worauf ich hinaus will.

,, Ich weiss meinen Namen nicht... nicht mehr... "

Ein Nicken und sie steht auf. Es braucht nicht lange, bis ich völlig den Sanitätern überlassen werde, die zuerst versuchen mir auf die Beine zu helfen. Da ich aber so stark zittere vor Kälte, Nässe und der immer noch in den Gliedern steckenden Angst, legen sie mich auf die Trage und bringen mich zum Krankenwagen. Dabei höre ich die aufgebrachte Stimme des Mannes. Ich bemerke im Augenwinkel, wie er heftig mit den Armen gestikuliert und in meine Richtung zeigt.

,, Ich soll WAS getan haben?! ", fragt er entgeistert.

,, Wo kommen wir denn da hin? Warum sollte er das getan haben, ich hab doch nur... "

Einerseits bin ich froh, dass die Tür des Krankenwagens das Gespräch abschottet und ich nicht weiter zu hören muss, gleichzeitig würde ich gern wissen, mit welchen Tricks er sich weiter versucht heraus zu reden. Ich werde es wohl erst einmal nicht erfahren.

Den Weg ins Krankenhaus starre ich nur an die Decke. Die Sanitäterin versucht mich abzulenken, scheint bemüht, mich aus meinen finsteren Gedanken zu reißen, doch sobald sie merkt, dass ich überhaupt keine Reaktion zeige, lässt sie es bleiben und kommuniziert zwischendurch mit dem Fahrer. Sie bestätigt immer wieder, dass mein Zustand stabil sei.

Stabil?

Ich möchte auflachen, aber es bleibt mir im Hals stecken. Wenn mein Zustand wirklich als stabil bezeichnet, dann weiß ich auch nicht. Mir wird natürlich im gleichen Gedankengang bewusst, dass sie meine körperliche Stabilität meint, aber auch von dieser bin ich nicht überzeugt. Ja, ich falle nicht in Ohnmacht unf tatsächlich halte ich meine Augen seitdem ich im Krankenwagen liege fast stetig offen, während ich zuvor die traute Dunkelheit, lässt mich in alte Muster fallen und daran denken, wie er mich auf den Steinboden gepresst hat. Anderseits weiß ich, wie oft ich durch die dunkle Nacht gegangen bin und mich rundum wohl gefühlt habe. Weil die Nacht für mich wie eine heilende Salbe ist, man kann in Ruhe über alles nachdenken ohne von anderen Menschen und Geräuschen unterbrochen zu werden. Wenn man sich die richtigen Orte aussucht. Mein letzter Spaziergang erwies sich als perfekt - es war alles mucksmäuschenstill und keine Menschenseele war zu sehen. Bis er auftaucht. Dieser Mistkerl! Er hat meine Idylle zerstört, mich gepackt, in sein Auto gezerrt. Wie aus dem Nichts ist er aufgetaucht. Erklärte mir noch mit ekelhaft sülzender Stimme, wie gerne er immer wieder Grenzen austestet. Jegliche Erlebnisse mit seinen Untertanen hat er mir im Einzelnen aufgezählt, sogar sein eigenes System hat er mir dargelegt.

...

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Hallo Kekse :3

Mein neues Kapitel ist fertig :3

Hoffe es gefällt euch:3

Bitte lasst ein Kommi da obs euch gut oder eher nicht so gut gefällt:)
Natürlich könnt ihr mir auch per PN schreiben:)

Danke das Ihr meine Geschichte lest

Eure
Caprice

Vollkommen ZerrissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt