Kp.02 Hinweis

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Die Sonne schien durch das Fenster und erleuchtete das Büro der bewaffneten Detektive. Es war früh, doch der jetzige Fall durfte nicht auf sich warten lassen.

„Gab es Personen oder Gruppen, mit denen Lilithian etwas zu tun hatte, die euch suspekt vorkamen?" Dazai überschlug seine Beine. Die beiden Deutschen saßen ihm gegenüber.

„Nein. Nicht das wir wüssten." Gen tippte sich an sein Kinn. „Lilithian hasst Kontakt zu Fremden. Ohne unsere Anwesenheit würde sie nie mit anderen reden."

Es brachte ein Lächeln auf die Gesichter der beiden. Bei ihnen war die junge Frau stets gut drauf und eher lustig aufgelegt, aber ihr Charakter wandelte sich um 180 Grad, wenn sie auf sich alleine gestellt war.

„Hm. Nicht eine Verbindung?" Dazai versuchte Anhaltspunkte zu finden, aber die neuen Informationen halfen ihm auch nicht weiter. „Kanntet ihr vielleicht jemanden, der seltsam war?" Die Jungs schüttelten darauf mit ihren Köpfen.

So konnte es nicht weiter gehen. Etwas müsste es geben, was dem Detektiv helfen könnte. Selbst wenn es nur ein kleines Stück Stoff wäre. Alles könnte helfen!

„Dazai." Kunikida kam gerade aus dem Büro des Chefs. Er hatte tiefe Augenringe und seine Gesicht sprach Bände. Er hatte die Nacht durch gemacht, um nochmals die Aufnahmen zu durchsuchen.

„Ah, Kunikida~ Was kann ich für den Mann der Idealen tun?" Der Braunschopf grinste frech und lehnte sich zurück. Spielerisch zupfte er an seinem Kragen.

„Lass deine Spielchen. Ich habe was für dich." Aus seiner Westentasche holte er einen Zettel. Der Blonde legte ihn auf den Tisch. Es war ein Foto der Überwachungskamera.

„Ich bin alles nochmal durchgegangen und bin dabei auf etwas Interessantes gestoßen." Auf dem Bild war die Menschenmassen zu sehen. Dicht an dicht standen sie vor der Linse. Kunikida tippte auf die obere linke Ecke. Dort erkannte man eine kleine Lücke in der Menge, die vor einer Gasse sich öffnete.

„Man kann zwar wieder nicht sehen, was passiert ist, doch diese Stelle wirkt verdächtig." Seine Finger tippten immer wieder auf die Ecke. „Überall sind Menschen, aber nicht an dem Eingang zur Gasse."

Bei Dazai ging ein Licht auf. Er schnappte sich das Bild und musterte dessen Abdruck. „Könnte es vielleicht sein, dass der oder die Entführer durch diese Gasse sind?"

Kunikida nickte. Es war eine Möglichkeit. „Es kann sein, dass die Menschen alle so positioniert worden sind, dass wir nichts erkennen. Diese Lücke könnte der Fluchtweg sein und die Entführer sind dort entlang."

Es macht Sinn. Überall sind Personen, bloß dort nicht. Einen Versuch war es Wert. Der Bandagenträger erhob sich von der Couch und packte das Foto in seine Tasche. „Dann werden wir diese Gasse mal genauer untersuchen!"

Bevor er jedoch gehen konnte, wurde Dazai von Gen aufgehalten. Dieser war auch aufgestanden. „Könnten... wir vielleicht mitkommen?"

Er und Paul hatten sich Gedanken gemacht. Es würde ihnen nichts bringen, wenn sie nur rum sitzen und jammerten. Um Lilithian zu finden, könnten sie helfen! Schließlich waren die drei Freunde.

„Es spricht nichts dagegen. Solange ihr uns nicht behindert." Damit gingen sie aus dem Büro. Kunikida hatte extra den Wagen geholt, damit sie schneller Vorort sein könnten.

„Denkt dran, alles kann ein Hinweis sein." Dazai begann damit die Gasse hinauf zu gehen und deren Wege und Form sich einzuprägen.

Groß war sie nicht. Am Ende, nicht mehr als 30 Meter vom Eingang entfernt, lag eine hohe Mauer. Hochklettern konnte man sich nicht so einfach. Stacheldraht krönte die Steine und das Mauerwerk war viel zu glatt, als dass man hätte sich daran hochhangeln könnte. Leitern gab es nicht, nur einige Müllcontainer, die überfüllt waren.

Bungou Stray Dogs - Broken RealityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt