20.August
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie damals jemand zu mir gesagt hat: „Megan, wenn du lügst, schadest du nur dir selbst. Also gewöhn dir das gar nicht erst an.“ Nun, wie soll ich es sagen, ich hab es mir angewöhnt. Ich habe jahrelang eine Lüge gelebt und ich weiß nicht mehr genau, wie viele Jahre es waren. 3 oder 4 Jahre werden es bestimmt gewesen sein. Und warum? Nun, manche würden sagen, dieser Mensch braucht Aufmerksamkeit. Andere meinen, man ist psychisch krank. Klar, ich habe gehört, dass es Menschen gibt, die nicht anders können, als zu lügen und sich etwas vor zu machen. Ich konnte anders, aber ich wollte nicht. Na ja, ich hab es satt gehabt, dass jeder immer ankam und von seinem ach so tollen Freundeskreis und seinem ach so tollen Freund geschwärmt hat. Meine beste Freundin meinte: „Ja, das ist doch normal in unserem Alter.“ Wirklich? Ist das mittlerweile so normal geworden, dass andere auf ihrem Glück herum reiten und ihre Freunde, die nicht so ein Glück haben, damit verletzen? Ich habe nie vor dieses kleine Buch (Oder wird es doch nur eine Kurzgeschichte?) meinen „Freunden“ zu zeigen. Aus dem einfachen Grund, weil sie mich dann wieder zur Rede stellen und ich Konfrontationen scheue und mir ihre, teilweise wirklich gemeinen, Kommentare nicht mehr anhören will. Lucie geht mir mit ihrer sarkastischen Art, fast am meisten auf die Nerven, aber eben nur fast. Zumal sie fast nie merkt, wie verletzend sie damit werden kann. Und dann ist da noch eine Sache. Jedes verdammte Mal, wenn man versucht ihr zu sagen, dass sie falsch mit etwas liegt, widerspricht sie und bockt so lange herum bis man nachgibt und sagt: „Ja, du hast Recht, ich liege Falsch.“ Sie selber merkt das meist nicht und wenn sie das hier lesen würde, würde sie mich nur böse anschauen, wieder bocken und sagen: „Du bist doch selber nicht besser.“ Nun, klar hab ich manchmal unrecht, aber ich kann das wenigstens oft genug zu geben, wenn auch nicht immer. Olive, na ja, eigentlich hab ich keine Lust auf sie einzugehen. Sie geht die ganze Sache eigentlich gar nichts an, aber dennoch meint sie sich in jeden Scheiß einzumischen. Oft ist sie der Redner in der Gruppe und klatscht mir auch gerne miese Dinge an den Kopf. Wenn ich dann genug habe und gehen will, schreit sie mir immer eiskalt hinterher: „Wegrennen ist auch keine Lösung, das ist nur feige.“ Es geht sie nichts an, was ich in meinem Leben tue oder lasse. Wenn ich gehen will, dann geh ich auch und zwing mich nicht zu Dingen, die mir wehtun oder schaden. Ich möchte einfach die ganzen, für mich schrecklichen, Sachen in meinem Leben vergessen oder, so wie ich es halt jetzt gemacht habe, in eine Geschichte packen. Jetzt sind da noch 2 weitere Personen, die ich noch vorstellen möchte, bevor ich mit der eigentlichen „Lügenstory“ anfange. Zum Einen ist da Amy, meine beste Freundin. Ich hab sie furchtbar gern und sie ist bis heute immer die ehrlichste Person gewesen. Aber jetzt gerade hab ich gar keine Lust auf sie. Zum Anderen ist da Sue, die sowieso nie etwas Brauchbares zu einem Gespräch beisteuern kann und meistens nur dumm da steht. Und heute ging es 4 gegen 1, alle auf mich. Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich wie eine Maus in die Ecke gedrängt fühlt? So hab ich mich heute gefühlt. Ich verkrieche mich in meinen kleinen Fantasiewelten und suche irgendwo Schutz. Doch was bekomme ich zu hören? „Du musst in der Realität leben und nicht in deiner eigenen Welt. Denn auch die kann und wird irgendwann zusammen brechen und es wird dich wie ein Faustschlag treffen.“ Was ich darüber denke? Tja, tut zwar kurz weh, aber verheilt wieder. Dann bau ich mir eben eine neue Welt. Und gerade in diesem Moment höre ich „Blurred Lines“ von Robin Thicke (feat. T.I. &Pharrel) und denke mir: „Wow! Du musst doch echt einen an der Klatsche haben um sowas hier zu schreiben!“ Aber es tut gut sich meine Sicht der Dinge von der Seele zu schreiben. Es ist halt mal was Anderes. Nun ja, genug geredet, am besten ich fange jetzt mit der Story an, sonst wird’s noch langweilig.
Irgendwann musst du aufwachen.
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Liar
Ficción GeneralMegan ist 19 Jahre alt. Sie geht zur Schule, hat Freunde, Familie, Dinge, von denen man sagt, dass man für sie lebt. Doch wenn sie alleine ist, holt sie ihr eigenes Ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. "Mein Leben ist eigentlich gar nicht...