Moonlight - Luna Oneshots

I wanna lay you down in a bed of roses (Bachelorette AU)

Nervös öffnete Christina, ihren großen schwarzen Koffer hinter sich ziehend, die Tür zu der Villa die sie die nächsten paar Wochen bewohnen wurde. Irgendeiner ihrer Freunde war auf die großartige Idee gekommen sie könne ja die nächste Bachelorette werden und so stand sie jetzt gemeinsam mit einem RTL Kamerateam mitten in Portugal in einer Villa und würde in wenigen Stunden 20 absolut fremde Männer kennenlernen, von denen die Hälfte vermutlich nur hier mitmachte um berühmt zu werden. War wirklich eine klasse Idee hier mitzumachen. Vielleicht sollte sie doch einfach wieder umdrehen und nach Hause fliegen. Aber dann würde sie vermutlich tausende an Euros an die Produktion zahlen müssen für den Ausfall und Christina war weder reich noch hatte sie in Aussicht in nächster Zeit im Lotto zu gewinnen. Also würde sie wohl doch hier bleiben müssen. Und vielleicht war ja doch wenigstens EIN Kandidat dabei, der wirklich daran interessiert war sie kennenzulernen und nicht 5k neue Instagram Follower.

"Du kannst schonmal deine Sachen auspacken, so in einer Stunde würden wir dann nochmal kommen und einen Einspieler drehen", erklärte ihr ein Mann der Produktion und verlies dann mit seinen Kollegen die Villa. Jetzt war es also nur noch sie und die Villa. Zumindest für eine Stunde.

Bevor sie ihren Koffer auspackte erkundete sie erst einmal das was für die nächsten Wochen wohl ihr neues Zuhause war. Bei der Ankunft hatte sie bereits einen Pool im Garten entdeckt, der größer war als Christinas gesamtes Bad zuhause. Rund um den Pool waren mehrere Tische aufgebaut, die dort wohl bereits für die Nacht der Rosen standen. Bei dem Gedanken an die Nacht der Rosen musste Christina unwillkürlich seufzen. Sie war noch nie gut darin gewesen Entscheidungen zu treffen und jetzt sollte sie alle paar Tage entscheiden, welcher dieser Männer sie weiter kennenlernen durfte und wer nicht? Das konnte ja nur in einer Katastrophe enden.              Vom Garten aus kam man in eine große Küche, deren Kühlschrank bereits mit einigen Lebensmitteln gefüllt war. Christina merkte sich vor sich später noch irgendwas zu kochen - sie hatte seit dem Abflug nichts mehr gegessen - und ging dann weiter in das Wohnzimmer auf dessen Couch locker alle 20 Kandidaten, deren Eltern und ein Kirchenchor Platz hatte. Neben der Couch stand ein weiterer Kühlschrank gefüllt mit Massen an Batida de Coco und Champagner. Vermutlich würde sie nach dieser Produktion nie wieder Batida de Coco auch nur sehen können, geschweige denn jemals wieder einen Schluck davon trinken können. Werbepartnerschaft schön und gut, aber hätten sie sich dabei nicht - keine Ahnung - Cola aussuchen können?

Schließlich betrat sie das was wohl das Schlafzimmer war und begann ihren Kofferinhalt in dem Schrank zu verstauen der am anderen Ende des Zimmers stand und so groß war, dass Christinas gesamte Wohnung hinein gepasst hätte. Dann suchte sie sich eines der Kleider, die sie sich mit dem Geld der Produktion - sie sollte sich extra neue Kleider kaufen - gekauft hatte und ging wieder zurück in den Garten, gerade pünktlich als das Kamerateam eintraf um den ersten Einspieler zu drehen. Sie wurde über ihre Familie befragt, über ihren Job, ehemalige Beziehungen, ihren Charakter und zuletzt sogar über Lieblingsfarbe, bevor der Kameramann sie bat einmal in den Pool zu gehen um dort noch einige Aufnahmen zu machen. Sie hatte noch nie verstanden was diese seltsamen "Aus-dem-Wasser-Auftauchen Szenen" in jeder Staffel sollten, aber sie war ja auch nicht die Produzentin, also machte sie einfach das was man von ihr wollte anstatt es groß in Frage zu stellen. Würde vermutlich ohnehin nichts bringen.

Wenig später und mindestens 50 Wasserszenen später fand sich Christina wieder in ihrem Schlafzimmer wieder und suchte nach dem perfekten Kleid für das erste Aufeinandertreffen mit den Männern, das kurze Zeit später stattfinden würde. Sie hatte schon zehn Kleider angezogen, dann doch wieder verworfen und dann doch wieder das erste Kleid hervorgeholt und anbehalten. Aber mit der perfekten Kleidauswahl war es ja noch nicht gemacht. Sie brauchte ja auch noch passende Schuhe, passenden Schmuck und im besten Fall fand sie auch noch einen Lippenstift der dazu passte. Der erste Eindruck zählte nun mal. Die Psychologie hatte herausgefunden, dass das Gehirn sich in nur einer Zehntelsekunde einen ersten Eindruck bildete und manifestierte. War in dieser Zehntelsekunde ihr Lippenstift verschmiert würde der Eindruck wohl noch länger nachhängen. Und das wollte ja nun niemand. Sie war ja Schließlich kein Clown. Wobei sie sich darüber seit ihrer Teilnahme bei dieser Sendung nicht mehr ganz sicher war. Vielleicht sollte sie doch mal im nächsten Zirkus nachfragen ob noch ein Job für sie offen war.