Kapitel 2

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Verdammt ich könnte mich für umbringen mich von meinen Brüdern provozieren lassen zu haben. Ich gebe ihnen nicht die Schuld, nein die trage ich ganz alleine. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon sitze, aber schönlangsam werde ich müde also könnte es auch schon Abend sein. Nach einer Zeit überrollt mich die Panik. Mein Atem wird immer schneller und meine Kehle zieht sich zusammen. Was ist wenn ich zu viel mitbekommen habe und sie mich umbringen. Nein ganz ruhig Lilith, das werden sie nicht, du hast eindeutig zu viele Filme geschaut. Versuche ich mir selber zu zu reden. Aber was wenn nicht. Wird mir dieser Typ helfen oder bin ich ihm egal und das vorhin war alles nur Show. Immerhin habe ich was zu essen und trinken von Jackson bekommen, allerdings hat er kein Wort mit mir gewechselt und die Tür offen gelassen das ich ihn auch nicht mehr hätte darauf ansprechen können. Sieht wohl ganz so aus als hätte man bei ihm wirklich nur eine Chance und ich habe meine wohl verspielt. Panisch schaue ich mich nochmal in dem kleinem Raum um. Es ist dreckig und das einzige Licht kommt von der einzelnen Glühbirne welche von der Decke hängt. Die Luft hier drinnen ist abgestanden und stinkt nach Dreck und Blut. Sofort schießt mein Puls noch mehr in die Höhe. Hätte ich doch nicht noch mehr nachgedacht. Was hier drinnen wohl schon alles passiert ist? Wurden hier schon Leute, geschlagen, gefoltert oder schlimmeres. Ich hole tief Luft und versuche mich zu beruhigen bevor ich noch zusammenbreche. Was ist wohl mit diesem Raphael passiert. Warum musste er Operiert werden und für was kann keiner mehr aufholen? Eindeutig zu viele Fragen auf welche ich alle keine Antwort habe. Das einzige was ich weiß ist das wenn ich hier raus will, ich es ohne Jackson nicht schaffen werde. Ich habe auch schon darüber nachgedacht was das hier wohl ist, bin aber auf keine vernünftige Antwort gestoßen. Es sieht so aus als wäre meine einzige Hoffnung wirklich ein fremder Junge den ich vorher stur von mir gestoßen habe. Nach einiger Zeit, zumindest glaube ich das, ich habe schon jegliches Gefühl für Zeit verloren, fallen meine Augen immer wieder zu. Und nach einer Zeit kann ich sie nicht mehr offen halten, weshalb ich in einen unruhigen schlaf falle.
Durch ein sanftes Rütteln an meinen Schultern wache ich auf. „Hey, kleine! Wenn du wirklich gedacht hast ich lasse dich hier zurück hast du dich getäuscht, schwing deinen Arsch in die höh und dann nichts wie raus hier!" Verschlafen mache ich meine Augen auf. Langsam dringen die Erinnerungen wieder zu mir durch. Jacob und Dylan, Lagerhalle, Jackson, Wut,. Ah Jackson er hat mich also doch nicht vergessen wie schon angenommen. Langsam stehe ich auf und schaue dem großen Jungen in die Augen. Strahlendes Blau trifft auf eine komische Mischung von braun, grüne und grau. Früher dachte ich immer ich habe braune Augen aber bei genauerem hin sehen erkennt man das grün und grau. „Komm!" sagt er und macht die Tür auf welche in den Hauptteil der Halle führt. Erschrocken weiche ich zurück. Mein Atem beschleunigt sich. Meine Brust hebt und senkt sich unkontrolliert. Meine Augen werden noch größer als vorher. Aber was mir am meisten Sorgen macht ist nicht das wir erwischt wurden sondern das Jackson kein bisschen erschrocken aussieht. Zum weiderholtem mal heute greift er nach meinem Arm und zieht mich aus dem Raum. „Beruhig dich mal wieder, ich bin nicht hier um euch zu verpfeifen! Jackson und ich sind so ziemlich die einzigen guten hier. Du kannst froh das du auf uns gestoßen bist!" Verwirrt blicke ich zwischen den beiden hin und her. Konzentriert setzte ich wieder meine Maske auf. Die Angst und Panik die gerade bei mir durchgedrungen ist verspüre ich die ganze Zeit schon nur habe ich immer versucht sie zu verstecken, allerdings ist mir das gerade deutlich misslungen. „Ich bin übrigens Jason!" Ich schlucke und nicke ihm zu. „Und du bist?!" Ich schaue mich in der Halle um, aber hier ist niemand wir sind allein. „Sorry, aber bevor ich mir nicht sicher bin das ihr mich nach Hause bringt erfahrt ihr nichts von mir!" Jason lehnt sein Gesicht auf die Seite und schaut mich schief an. „Ich mag dich, du hältst Wort!" Ja das stimmt, aber Momentan nicht aus Ehre oder Stolz sondern aus purer Sturheit und Angst. Die zwei gehen ganz entspannt voran, es muss wohl keiner mehr hier sein. Langsam und vorsichtig folge ich ihnen. „Shit!" von einer Sekunde auf die andere beschleunige ich meine Schritte um ein vielfaches. Ich überhohle die zwei Muskelprotze welche mich an meine zwei Idioten zuhause erinnern und lege nochmal einen Gang zu. „Ist alles in Ordnung?" höre ich die Stimme von Jackson. „Ich habe meinen Brüdern gesagt dass ich heute neue Leute kennen lernen werde!" „Und das hast du!" Die etwas tiefere Stimme von Jason klingt fast schon ein bisschen so als würde er sich über mich lustig machen. „Nein darum geht es nicht. Ich bin in der Früh losgegangen, die suchen mich wahrscheinlich schon wie die verrückten!" kläre ich die Jungs hektisch auf. Lachend legen die zwei auch einen Gang zu und öffnen mir die Tür in die Freiheit. Ich hatte also doch recht, es ist schon mitten in der Nacht, zumindest ist es Stockdunkel. Da weder Jackson noch Jason irgendwie den Eindruck machen als müssten wir vorsichtig, leise oder sonst was sein werde ich nur noch schneller. Während dem laufen krame ich in meiner Hosentasche nach meinem Handy. Schockiert bleibe ich stehen, scheiße das hat doch nicht... „Nein, das hat nicht unser Boss. Ich habe es dir abgenommen!" Erleichtern und verwirrt, wie Jackson auf meinen Gedanken gekommen ist nehme ich von ihm mein Handy entgegen und gehe sofort auf meine Kontakte. Shit. 39 verpasste Anrufe. 20 von Dylan und 19 von Jacob. Kein einziger ist von Mum. Gott ich könnte die Jungs gerade küssen, sie muss wohl noch Arbeiten sein und meine Brüder haben ihre Klappen gehalten. „Ich fahre!" Dylan steigt vorne ein und Jackson belegt den Beifahrersitz, nachdem er seinem Freund die Schlüssel zugeworfen hat, des niegel nagel neuen BMW's. Gut dann sitz ich eben hinten. Mir egal solange ich jetzt endlich nach Hause kommen. Ich weiß nicht woher dieses Vertrauen in zwei föllig fremde kommt. Aber wahrscheindlich weil sei mich gerade befreit und nicht wie ihr Boss geschlagen haben. 

„Ja und jetzt links, und...stopp! Danke Jungs ich schulde euch was, aber zuerst muss ich hier was in Ordnung bringen!" Schnell steige ich aus dem Auto und laufe auf die Tür zu, doch eine Stimme lässt mich inne halten. „Hey, hast du nicht was vergessen?" Verwirrt drehe ich mich nochmal um und schaue die beiden fragend an. „Dein Name!" hilft mir Jason auf die Sprünge. Schmunzelnd senke ich meinen Kopf und schaue sie dann nochmal an. Ich gehe auf die Haustür zu und sperre schon mal auf. Kurz bevor ich die Tür jedoch öffne rufe ich ihnen noch, „Lilith!" zu, und verstecke mich dann hinter der geschlossenen Tür. „Lil?" Ich höre wie jemand hektisch die Treppen runter gelaufen kommt und spüre im nächsten Moment wie Jacob mich in den Arm nimmt. Ohne zu zögern erwidere ich diese kleine Geste, welche heute noch besonderer ist als sonst. Selbst wenn seine Muskeln mich gerade einquetschen war ich noch nie so froh, ihn bei mir gehabt zu haben. „Ich bring dich um!" Zögerlich lasse ich Jacob los und verstecke mich hinter seinem Arm. „Wie kannst du es wagen mir so eine Angst zu machen. Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben. Mum hätte uns umgebracht!" Mit einem wütenden Dylan ist nicht zu spaßen. Wenn er mal sauer ist sollte mal lieber nicht in seiner nähe sein. Aber ich kenn ihn besser. Es ist weder sauer noch wütend sondern einfach nur erleichtert das ich wohl auf bin. Ich kenne ihn halt zu gut. „Schön dass du an daran denkst deinen Arsch zu retten wenn ich nicht da bin!" Er holt tief Luft und stoßt diese dann wieder aus, dann kommt er aber genauso auf mich zu und umarm mich. Lachend schmiege ich mich an ihn. Nur ein Problem habe ich, was werde ich den Jungs auftischen. Ich habe Jackson und Jason ein schlechtes Gewissen gegenüber wenn ich sie verrate ich würde lieber noch mal mit ihnen Sprechen und einige Fragen klären. Zum Beispiel warum ich ihnen vertraut habe? Warum sie mir geholfen haben? Was das dort überhaupt ist? Und das für mich momentan am wichtigsten ist, warum bin ich so ruhig geblieben? Ich meine ich war alles andere als ruhig, innerlich bin ich gestorben aber warum habe ich das so gut verbergen können? Ich bin in diesem Raum beinahe umgekippt vor lauter Panik aber was hat mich vor dem Typen welcher mich geschlagen hat so tapfer wirken lassen? „Wo warst du?" holt mich Jacob wieder aus den Gedanken. „Was?" Ich reiße meine Augen auf, blinzle mir aber sofort die Panik wieder weg. „Wo warst du den ganzen Tag?" „Ich..Ähm.. Ich habe euch ja gesagt dass ich es auch ohne euch hier schaffe. Ich komme allein zurecht. Ich habe zufällig ein nettes Mädchen getroffen. Sie hat meine Hilfe bei was gebraucht und wir haben uns sehr gut verstanden. Sorry Jungs habe die Zeit vergessen!" Ihre ungläubigen Blicke sagen mir dass die Zwillinge mir kein Wort glauben, und ehrlich gesagt würde ich mir das auch nicht abkaufen aber was für eine Wahl habe ich. Um weiteren Fragen schnellst möglich aus dem Weg zu gehen, wimmle ich die beiden schnell mit einem, „Sorry bin echt schon müde, können wir morgen darüber reden!" ab und verschwinde ohne eine Antwort ihrerseits auf mein Zimmer.

Dort ziehe ich mich um und gehe noch kurz ins Bad um meine Blase zu leeren und die Zähne zu putzen. Ein Blick in den Spiegel verrät mir das ich den Schlaf dringen nötig habe. Meine Augenringe sind so tief wie schon lange nicht mehr. Und ich hoffe das ein bisschen Schlaf das überhaupt wieder Korrigieren kann.

Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen.Ich würde sicher noch über den heutigen Tag nachdenken wäre ich nicht so müde.Meine Augen fallen einfach zu und ich sinke in einen mehr oder weniger tiefen Schlaf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 15, 2022 ⏰

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