2. Kapitel

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Es ruckelte einmal heftig. Ich öffnete meine Augen und saß mich auf. Ich nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und sah die Frau vom Jugendamt an.
„Na, gut geschlafen? Wir sind bereits in Hamburg. Das ist der Hamburger Hafen." sie deutete nach links.
Ich sah mich um.
„Bist du schon hungrig?"
„Ja etwas, wann sind wir denn da?" fragte ich.
„In ungefähr 20 Minuten. Möchtest du, dass ich zum Mittagessen bleibe? Oder ist es dir lieber mit deinem Bruder alleine zu sein?" fragte die Frau.
Ich überlegte kurz. Ich wüsste nicht worüber ich mit ihm alleine reden soll, andererseits möchte ich diese Frau nie wieder sehen und sie so schnell wie möglich los werden.
„Nia? Hast du meine Frage nicht gehört?" fragte sie dann.
„Doch, hab ich. Ich weiß nur nicht so genau."
Sie sagte nichts mehr. Ich steckte wieder meine Kopfhörer ins Ohr und sah aus dem Fenster als wir in einen Tunnel rein fuhren. Der Elbtunnel wahrscheinlich, den hab ich vorhin im Internet gesehen.
Ich öffnete mein Handy und ging auf Insta. Ich wollte alles aus meinem alten Leben in Köln los werden. Also löschte ich alle Bilder und entfolgte allen Leuten aus Köln.
Wow mein Account sieht komplett leer aus.
Es ist Zeit die Vergangenheit zu vergessen. Ich werde jetzt neu anfangen.

Das Auto hielt vor einem Haus an. Ich schaltete meine Musik aus und packte meine Kopfhörer weg.
„Da sind wir. Altona, Hamburg." erklärte die Frau.
Ich stieg aus dem Auto aus und ging zum Kofferraum. Ich nahm meine Tasche und wartete darauf, dass die Frau zur Tür los ging.
„Bist du bereit?" fragte sie mich.
Ich atmete kurz ein und nickte dann.
Sie ging los, auf das große weiße Haus zu. Ich folgte ihr.
Das Haus war ein Wohnhaus. Also lebte mein Bruder wohl in einer Wohnung. Aber das ist schon in Ordnung, er wohnt eigentlich alleine, also brauch er nicht so viel Platz. Dann ist es verständlich, dass er nur in einer Wohnung lebt.
Die Frau klingelte und die Tür ging auf.
Wir gingen zwei Treppen hoch und standen vor einer weißen Tür. Sie klopfte nochmal und schon wurde die Tür geöffnet.
„Guten Tag, kommt rein." mein Bruder sah mich an.
Ich versuchte ein bisschen zu lächeln und wir gingen in die Wohnung.
Ich stellte meine Tasche im Flur ab und wartete, dass Liam etwas sagte.
Er sah mich noch immer an.
„Achso oh, entschuldige. Geh hier die erste Tür rechts. Dort ist die Küche. Ihr habt bestimmt Hunger oder?" sagte er.
Ich ging in die Küche. Sie war klein aber modern eingerichtet. Ich stand mitten im Raum.
„Nia, ich fahre jetzt zurück." sagte die Frau aus dem Flur. Ich schaute in den Flur und nickte ihr dann kurz zu.
Sie winkte mir zu, sagte noch kurz etwas zu meinem Bruder und dann hörte ich wie die Tür zu fiel. Ich sah aus dem Fenster, wie die Frau in das Auto stieg. Dann drehte ich mich um.
Liam stand hinter mir und sah mich wieder an.
„Möchtest du etwas essen?" fragte er nochmal.
Und ich nickte als Antwort.
Er zeigte auf einen Stuhl und ich setzte mich hin. Dann stellte er mir einen Teller mit Nudeln und Tomaten Soße hin. Ich fing an zu essen.
Liam saß mir gegenüber am Tisch und aß ebenfalls seine Nudeln.
„Tut mir leid, ich weiß nicht so recht was ich sagen soll oder ob du überhaupt mit mir reden möchtest oder nicht." sagte er nach einpaar Minuten.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Geht mir genauso. Ich habe Durst."
Er sah auf. „Oh ja sicher, was möchtest du trinken? Wasser? Cola?"
„Wasser, aber ohne Kohlensäure bitte."
Er stellte mir ein Glas hin.
„Danke."

don't call me princess Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt