Kapitel 1

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Ich wünsche allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr🎄🥳
Und natürlich viel Spaß mit dem Lesen. Am 25. und 26. Dezember kommen die nächsten Kapitel.

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Time Travel Killer:

"Das ist doch zum Haare Raufen! Seit Wochen kein vernünftiger Fall mehr und das alles nur wegen dir!", keifte Ellen in der Essensschlange der Cafeteria. Julian, der gänzlich unbekümmert hinter ihr stand, reagierte mit einer abwinkenden Bewegung.
"Entspann dich doch mal, es ist doch ganz nett, wenn's etwas ruhiger ist."
Ellen fiel fast vom Glauben ab, als sie die sorglosen Worte des Detektivs hörte.
    "Denkst du eigentlich auch mal an unseren Ruf?! Wir waren die erste Adresse für ungelöste Fälle, als ich noch mit Quirin zusammengearbeitet habe! Und kaum kommst du um die Ecke, sinken unsere Quoten von Tag zu Tag!", sagte sie mit strengen Unterton.
    "Warum hast du dann mit ihm Schluss gemacht, wenn er doch so ein toller Hecht ist?" Ellen zog scharf die Luft ein. Ihr Blick verhärtete sich.
    "Ich wüsste nicht, was dich mein Privatleben angeht!"
    "Dann quatsch mich damit auch nicht zu und lass mich in Ruhe essen!", entgegnete Julian, während er seinen Teller genervt mit Kartoffelpüree vollschaufelte. Ohne der anderen in die Augen zu schauen, nahm er seinen üblichen Platz neben seiner ehemaligen Kollegin Emely und Quirin ein. Trotz der Tatsache, dass er Julian schon immer ein Dorn im Auge war, setzte er sich doch gezwungenermaßen jeden Tag neben ihm, um mit seiner alten Partnerin reden zu können. Dieser fiel unweigerlich auf, wie aggressiv ihr Kollege im Essen herumstocherte und lehnte sich vorsichtig zu ihm herüber.
    "Ähm... Sag mal, was ist dir denn über die Leber gelaufen?"
    "Deine herzallerliebste Freundin. Hat mal wieder nichts als Ruhm und Ehre im Kopf! Als gäbe es nichts Wichtigeres, als eine Linie, die nach oben steigt!", entfuhr es dem Detektiven.
    "Ach, gib ihr noch ein bisschen Zeit. Die Trennung von Quirin liegt ihr sicher noch schwer im Magen."
    "Ihr wisst aber schon, dass ich direkt neben euch sitze...", ertönte eine dunkle, kratzige Stimme von der anderen Seite des Tisches.
Doch ehe einer der anderen darauf eingehen konnte, erschien Ellen am Tisch und ließ ihr Tablet provokant neben Emely fallen.
    "Na, habt ihr wieder gelästert?", die Frau warf Julian einen bohrenden Blick zu.
    "Es fällt einem nun mal im Leben nicht alles in den Schoß! Wenigstens ein Mindestmaß an Initiative wird doch wohl zu erwarten sein!"
    "Du sagst es... Ein Mindestmaß. Und das habe ich schon weit überschritten.", murmelte Julian, den Mund voller Kartoffelpüree. Ellen sah aus, als würde sie jeden Moment platzen. Energisch setzte sie sich schließlich neben Emely und grummelte gereizt. Währenddessen warf Quirin dem anderen Mann ein dreckiges Schmunzeln zu und fragte:
    "Na, was zocken wir denn heute den ganzen Tag am Handy, um die Arbeitszeit rumzukriegen?", säuselte Quirin mit einem süffisanten Schmunzeln.
    "Ich hab da so ein ganz neues Spiel gefunden.", sagte er lässig zurück.
    "So, so... Welches denn?"
    "Kick den Quirin! Das baut echt Stress ab. Und ist so realitätsecht!"
    "Willst du mich verarschen?!", brüllte Quirin, während er aufstand und sich mit beiden Händen bedrohlich am Tisch abstützte.
"Ich kick dich gleich mal wohin!"
    "Würdet ihr euch bitte mal wie erwachsene Menschen benehmen?! Erst streitet Julian mit Ellen und dann mit Quirin. Das hält doch keiner im Kopf aus!", brüllt Emely, während sie mit der Hand auf den Tisch haute.
Julian, der sich nicht weiter von dem Szenario beeindrucken ließ, aß weiter genüsslich seinen Kartoffelpüree und grinste kopfschüttelnd in sich hinein. Genau das war es, was Ellen immer zur Weißglut trieb. Diese konstante Teilnahmslosigkeit ihres Kollegen. Egal, was auch passierte, ihm schien alles völlig egal zu sein. In einem flinken Zug nahm sie ihm das Tablett unter der Nase weg und zeterte:
    "Hast du Emely gerade eigentlich zugehört?! Sie hat gesagt, du sollst dich erwachsen verhalten, also sei nicht dauernd so ignorant!"
    "Könnte ich mein Essen wieder haben?", säuselte Julian monoton. Doch als Ellen keine Anstalten dazu machte, griff er sich prompt ihres und stopfte sich sorglos ihre Portion in den Mund. Ellen klappte der Kiefer herunter. Quirin blickte ihn erstarrt an, während Emely sich bloß ein Kichern verkneifen konnte. Wutentbrannt stand Ellen auf und trat den Weg zurück in ihr Büro an.

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