Ihre Lippen bewegten sich gegen die seine. Bei jedem Zusammentreffen ebenjener fuhren Flammen durch ihre Adern und ließen ihren Körper wohl und aufbrausend erzittern. Ihr Herz schlug willentlich lauter gegen ihre Brust bei jeder reizenden Berührung. Die Angst hatte sich verabschiedet, kaum dass sie in die Quelle getreten war. Etwas hatte sie aufgewallt, schien sie nun mehr noch mehr zu Züchtigkeit zu verführen und all das hinterrücks in Gestalt der wohl von ihrer meistgeliebten Person. Doch in diesem Moment wollte sie nicht über die grausame Wahrheit nachdenken. Zu sehr entführte der junge Mann sie in einer Welt der Wollust und loslassen wollte er sie nicht. Wie harsche Wellen prallten seinen angerauten Lippen gegen die zarten Lippen ihrer. Seine Hände wanderten dann sachte, zaghaft und wohltuend über ihre seidenen Körper. Seine warmen Hände ließen Dämme voller Feuer, Hitze und Leidenschaft erzittern, schlugen sie nieder und ließen ihren Körper nach mehr gieren. Ihr Körper bewegte sich lechzend seiner forschen Berührungen entgegen und ließen es nicht geschehe, eine einzige Berührung zu ignorieren oder gar auszulassen. Die Luft, welche einst in ihren Lungen sich transformierte, schien nun die Arbeit niederzulegen. Kein klarer Atem entkam ihr und so löste sie sich Widerwille. Doch der Verlust der so verführerischen Lippen, ließ sie sauer aufatmen. Ihre warmen Finger hatten sich immer noch in seinen gestählten Schultern verfangen und sein sonst so kühler Blick schaute auf sie herab. Er ließ seine Stirn leicht gegen die ihre fallen, berührte sanft ihre Ellenbogen und wisperte kleine Liebschaften. Und während all dem Geschehen schien das Wasser sich abzukühlen. Was zuvor eine gleißende Quelle entsprungen war, glich nun einen reizenden, kalten Fluss. Auf beiden Häuten bildete sich eilig eine Gänsepelle, wie die Bauern dieses Phänomen benennen würde. Ihr Körper begann zu zittern und ihr Herz schlug höher. Diese Reaktion schien der Leibgarde nicht zu entgehen und kurzerhand war sie in seine Arme gezogen worden und seine Wärme erhitzte ihren kühlen Körper. Sein Geruch betörte sie, so dass sie am liebsten für alle Ewigkeit an seinen Körper gepresst werden wollte. Dass es ihm ebenso erging, allein der Gedanke daran, wollte sie wie das Geschehen nicht wahrhaben, aus Angst vor dem bösen Erwachen der Realität.
Es dauerte wohlmöglich Stunden, bis sie die Kühle beide nicht mehr aushielten. Mit langsamen Bewegungen watete sie aus dem Wasser, wobei Lancelot sich aus dem Wasser entfernte und anschließend der Dame seinen Umhang reichte. Der raue Stoff seines Umhangs rieb sich unangenehm gegen ihre Haut und doch war er für die angenehme Wärme zuständig. Sie hatte ihn den Rücken zugewandt aus Respekt seiner Nacktheit und dem Status, den beide hegten. Aber für ihn schien dies nicht zu gelte. Elisa zuckte regelrecht zusammen, als sie seinen gestählten Körper an sich spürte. Seine Hände fuhren über ihren Körper hin zu ihrem Bauch. Ihr Herz begann noch höher zu schlagen, als sie seinen erhitzten Atem an ihrem Hals fühlte. Diese Umarmung brachte ihre Ruhe, Frieden und Gelassenheit. Und wie im Fluss brach der Wunsch in ihr aus, so mit ihm die Ewigkeit zu verbringen, doch die Ewigkeit würden sie nach diesem Verbrechen wohl kaum im geheiligten Himmel verbringen. Ihr Atem stockte. Ihr wurde schwer ums Herz. Sie hatte gesündigt. Sie hatte sich einen fremden Mann hingegeben. Elisa schüttelte den Kopf. Fremd war der junge Mann ihr keineswegs. Sie kannte ihn wohl besser als Vater Carden selbst und doch war sich Elisa sicher ihn nicht gänzlich zu kennen. All dies änderte aber nichts an der erschreckenden Tatsache, dass sie sich einen Mann hingegeben hatte, welcher nicht als ihr Ehemann erwählt wurde. Ein ungeheurer Schauer durchfuhr sie. Selbstredend war sie froh, dass nur Küsse die Zweisamkeit beider definierten, aber allein dies war Sünde genug. Es hatte sich doch so richtig angefühlt und doch war es falsch. War das der Grund der vielen Sünder? War das das Hochgefühl, weswegen einige nun in der Hitze der Hölle ihr Dasein fristen? Doch wieso dürfte sich eine solche unehrenhafte Tat richtig anfühlen und besonders die betroffene Frau begierig zurücklassen? So viele Fragen schwirrten durch ihren Kopf und so wenig Zeit war ihr vergönnt.
Sie wollte die Zeit dennoch genießen, doch auch dies blieb ihr verwehrt. Lancelot löste sich eilig, zog sich schnell an. Das zucken, welches von Elisa ausgegangen war, musste ihn verunsichert haben. Den kaum hatte Elsa sich zu ihm gedreht, erkannte sie mit geröteten Wangen, dass er ihr seinen Rücken zugedreht hatte und sich die Hose hochzog. Dabei konnte Elisa einen kurzen Anblick auf sein Hinterteil werfen, was sie vor Pein und Scham erhitzen ließ. Eilig wandte sie sich wieder ab und begann schleunigst es ihm gleichzutun, in der Hoffnung die Hitze in den Inneren ihres Körpers Einheit zu gebieten. Mit zitternden Beinen trat sie zu ihrem treuen Ross, welches schützend vor ihrer Kleidung stand. Ein sanftes Lächeln umschmeichelte ihre Lippen. Sie blickte noch einmal kurzzeitig über ihre Schulter, sicherstellend, dass ihr Liebster sie nicht beobachtete. Doch dies tat er keineswegs. Wie einer der feinen Herren, welche alle Frauen wie Königinnen behandelten, hielt er sein stummes Versprechen, sie nicht bei dem Ankleiden zu beobachten. Und sie war dankbar dafür. Mit einem Rascheln ließ sie den angerauten Umhang von ihren Schultern rutschen, legte ihn zusammen, ehe sie ihn auf den Rücken ihres Pferdes legte, welches wie eine Wand vor jeden unangebrachten Blick beschütze. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zog sie sich ihre Gewänder schnell an. Da tat sich ein neues Problem auf. Das Kleid musste geschnürt werde, was Elisa jedoch nie allein geschafft hatte. Mit einen Hilfesuchenden Blick sah sie zu ihrem Begleiter. Eine neu entfachte Gier wuchs in ihr, als sie den muskulösen Rücken betrachten konnte. Unweigerlich begann sie sich nervös auf die Unterlippe zu beißen, ehe sie sich zum Fragen zwingen konnte: "Lancelot?" Ein überraschtes Zucken durchfuhr seinen Körper. Da war es wieder: das Kribbeln in ihrem Körper. Er drehte seinen Kopf nickend zu ihr, sah sie dabei aber nicht an. "Ja, eure Hoheit?" Elisa hätte trotz der Tatsache, sein Gesicht nicht vollkommend sehen zu können, schwören können ein verruchtes Grinsen auf seine Lippen zu sehen. "Könntest du mir helfenmein Kleid... ich kann es nicht schnüren." Sie stotterte wie ein kleines Mädchen vor sich hin. Ein raues Lachen entfuhr ihm. Sie amüsierte ihn. Er drehte sich nun gänzlich zu ihr und brachte den Abstand zwischen ihnen schleunigst hinter sich. Elisa drehte sich um, nicht nur um ihn die Möglichkeit zu geben, ihr Kleid zuschnüren, sondern auch um die verräterische Röte auf ihrem Gesicht zu verbergen. Ein erneuter, dieses Mal angenehmer Schauer durchzog ihren Körper, als seine Hände zärtlich die Hüften der jungen Frau entlang fuhren und erreichte schließlich die Bändern, welche verräterisch an den Hinterteil der jungen Dame hinunter hingen. Seine Hände griffen fest um die Bänder, ehe sie durch bestimmte Handgriffe das Kleid fest zuschnürten. Er wusste, was er tat, da war sich Elisa sicher. Danach geschah nichts weiter Erwähnenswertes. Beide kehrten zurück, unbeschadet und allmählich schienen auch Lancelot Schuldgefühle zu plagen.
DU LIEST GERADE
THE FRIGHTENED WOMAN || LANCELOT
FanfictionIhr Land steht am Abgrund des Fegefeuers.Doch sie rennt. Sie rennt der Abenddämmerung entgegen. Elisa Sofia Gaia de Luscini lebt das Leben, welches sich jeder wünschen würde. Ihr Leben ist ohne Hunger und Not, ohne Angst. Tochter einer mächtigen Fa...