Kapitel 4

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Simon's Sicht:

Ich hasste Stau! Es war jedes Mal langweilig und ermüdend. Auch die Tatsache, dass sich sieben von uns in Markus' Auto quetschten trug nicht gerade dazu bei, dass sich meine Stimmung auch nur im Geringsten geändert hätte. Aber immerhin waren dieses Mal die anderen mit dabei, was es eigentlich ganz erträglich machte.

Ich sah aus dem Fenster und bemerkte eine gigantische graue Wolke über unsere Köpfe schweben. "Sieht aus, als würde es bald anfangen zu regnen." Meinte Elias und rückte seine schwarze Brille zurecht. Er vereinte eigentlich alles eines Strebers in sich. Er war clever, schüchtern, wusste immer alles besser und hatte diese nerdige Brille auf der Nase. Im ersten Moment schien er deswegen, als wäre er nicht als guter Freund geeignet, doch wenn am ihn besser kannte, konnte er super nett und echt witzig sein.

"Hey Simon, kannst du mir mal die Chips geben?" Fragte meine kleine Schwester Annie und stupste mich mit ihren Fingern die ganze Zeit gegen meinen Kopf. "Nein" Antwortet ich genervt und tauchte unter ihrer nächsten 'Stupsattacke' weg. "Wieso nicht?" "Weil du gerade schon die halbe Schokolade aufgegessen hast!" "Na und? Ich habe Hunger! Und außerdem, seit wann kümmert dich, was ich esse?" "Seit du alleine die Hälfte unseres Vorrats aufgegessen hast. In zwei Stunden!" Auch ohne mich um zudrehen spürte ich Annies vernichtenden Blick auf mich gerichtet. Doch bevor sie etwas erwidern konnte schnaubte Elias genervt und reichte Annie die Chipstüte. "Könnt ihn nicht mal aufhören, wegen jeder Kleinigkeit zu streiten?" "Wenn du mir ihr verwandt wärst, würdest du dich auch so benehmen!" "Jetzt haltet alle einfach die Fresse!" Schrie Markus, sodass jeder von uns sofort verstummte.

Genervt von meiner kleinen Schwester starrte ich aus dem Fenster, auf die graue Umgebung und hörte der Musik aus den Radio zu, die Markus gerade lauter stellte. Der Himmel zog sich immer weiter zu, bis schließlich der erste Regentropfen das Fenster herunter lief. Dann kam ein zweiter, ein dritter, ... Irgendwann war das Glas voll besetzt von Tropfen und ich beobachtete sie, bei ihrem kleinen Rennen, welcher von ihnen als erster den Rand des Fensters erreichen würde. Im Hintergrund war die Stimme des Radiosprechers zu hören der ankündigte, dass wir noch eine Weile im Stau stehen würden. Innerlich seufzte ich und hoffte, dass die anderen nicht so ein Pech hatten und bereits dabei sind, alles mit Nina aufzubauen und es sich gemütlich zu machen.

Sarah's Sicht:

Nach einer Weile hatte ich mich ein wenig beruhigt. Nun liefen mir nur noch vereinzelt Tränen übers Gesicht. Doch diese Kälte in mir wollte einfach nicht verschwinden.

Langsam fing es an zu regnen. Erst vielen sehr wenig Tropfen. Doch es wurden immer mehr, weswegen wir Zuflucht im Auto suchten. Denn niemand von uns wollte hinein ins Haus.

Sophie und ich saßen hinten, die Decke über unsere Beine ausgebreitet, Sammy vor unseren Füßen. Die beiden Jungs saßen vorne. Ich starrte starr nach draußen und bewegte keinen Muskel. Nur wenn ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr nahm schnellte mein Kopf in diese Richtung, nur um festzustellen, dass es der Wind war, der die Äste und Blätter der Bäume sanft schaukeln ließ.

Keiner sagte ein Wort. Und langsam fragte ich mich, wieso wir eigentlich hier waren. Warum fuhren wir nicht weg von hier, um Hilfe zu holen und um weg von der allgegenwärtigen Gefahr zu kommen? "Leute, lasst uns fahren. Bitte!" Flehte ich. Lange kam keine Reaktion, erst nach einigen  Minuten, die sich endlos dahin zogen, wand mir Fabio den Kopf zu und sah mir tief in die Augen. Dann wandt er sich wieder um und ließ den Motor an.

Elias' Sicht:

"Wieso hast du nicht getankt, bevor wir losgefahren sind? Man, es ist jetzt schon halb vier! Die anderen warten bestimmt schon auf uns!" Fuhr ich Markus an. Wir standen an einer Tankstelle, die Mädchen und Simon waren im Laden und kauften weitere Snaks für uns, während wir anderen neben Markus, der gerade sein lehres Auto voll tankte, standen. Glücklicherweise war die gesamte Tankstelle überdacht, sodass wir nicht nass wurden. "Sorry, ich dachte, es wäre noch vollgetankt!" "Oh du dachtest?!" "Hey, beruhig dich wieder! Es geht ja gleich weiter!" Ich verdrehte die Augen und stapfte hinüber in den Laden. Sobald ich eintrat, stieg mir der Geruch von Kaffee in die Nase. Ich konnte das Zeug nicht ausstehen! Ich sah mich um. Annie und ihre beste Freundin Lea standen in einer Ecke und kicherten vor sich hin. Die anderen waren in dem großen Raum verteilt. Als ich Simon entdeckte kam ich, die Hande in den Taschen, auf ihn zu. "Ich hoffe, dass wir irgendwann in den nächsten zehn Jahren mal bei Nina ankommen." "Beruhig dich Elias. Wir sind ja bald bei den anderen." "Wer weiß..."

"Kaum zu glauben, dass wir schon wieder im Stau feststecken! Das ist ja wie verflucht hier!" Genervt verschrenkte Lea die Arme vor der Brust. "Glaubt ihr die anderen sitzen auch noch im Stau fest?" "Wäre möglich. Du kannst ja mal versuchen sie anzurufen." Meinte Markus, während er in einer gefährlichen scharfen Kurve die Spur wechselte. "Ich kanns versuchen." Sie holte ihre Handtasche hervor und kramte eine Weile in ihr herum. Ich fand es erstaunlich, wie viel Kram in so eine kleine Tasche passte. Als sie ihr Handy gefunden hatte wählte sie Sophies Nummer und wartete. "Anscheinend sind sie doch schon da. Die glücklichen!" "Kopf hoch. Wir sind auch bald da." Meinte Simon,  klamg dabei aber auch nicht wirklich überzeugt.

Ein Blitz zuckte über den dunkelgrauen Himmel, als wir die Ausfahrt von der Autobahn hinunter und den schmalen Waldweg entlang, Richtig Villa fuhren.

Sorry für den langweiligen Lückenfüller.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 13, 2015 ⏰

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