Neuer Anfang, neues Glück? - Die neue Cullen

Der Tod ist für die Ewigkeit

Auf einmal löste sich der starke Druck an meinem Hals, geschockt blieb ich am Boden liegen und machte nur langsam die Augen wieder auf. Langsam drehte ich mich zur Seite. Da war ein sandfarbender Wolf der mit der Frau kämpfte. Seth. Schnell rannte ich auf die beiden zu und versuchte Seth mit allen mitteln zu helfen aber Victoria war eine verdammt gute Kämpferin. Mit einem harten Schlag schleuderte sie mich mehrere Meter durch den Wald, bis ich gegen einen Baum flog, der durch die Wucht umfiel. Seth versuchte darauf ihr den Kopf abzureißen, jedoch wurde er ebenfalls durch den Wald geschleudert und landete dicht neben mir, still blieb er liegen. Er verwandelte sich zurück und hielt sich wimmernd die Rippen, verdammt. Er musst sofort hier weg! Er war verletzt!  Meinen unschlüssigen  Moment nutzte die Rothaarige sofort. Eine Sekunde zu spät schaute ich zu ihr und... Ben.Er lag dort immer noch wimmernd und bekam kaum etwas mit. Ich hatte nur an Seth gedacht! Ich wollte aufstehen aber es war zu spät. Victoria packte Ben und fing an ihn sämtliche Knochen zu brechen, er schrie schrecklich, bis sie seine Wirbelsäule erreichte und es allen mit einem Ruck beendete. Leblos fiel Ben zu Boden.
Erstarrt, mit offenen Augen und vor Wut zitternden Händen, stand ich auf.,, DU MISTSTÜCK!", brüllte ich in die Stille. Ich zitterte schrecklich vor Wut und rannte mit voller Wucht auf Victoria zu. Ich packte sie schreiend an den Schultern und warf sie gegen einen Baum. Sie fing sich allerdings schnell und kam lächelnd auf mich zu.,, Du bist also die kleine Cullen. Ich hatte schon viel von dir gehört. Tut mir sehr leid mit deinem kleinen Freund aber er war es nicht wert. Er war nur ein Mensch!", lachte sie. Kraftlos fiel ich zu Boden, Ben war tot, für immer...und Seth lag dort schwer verletzt. Ich hätte es verhindern können! Hätte ich Ben bloß alles erzählt....! Hätte ich es bloß nicht so weit kommen lassen!
Victoria kam immer weiter auf mich zu aber ich machte gar keine Anstalten mich zu wehren, wieso auch?
,, Echt schade dich jetzt töten zu müssen. Du warst eigentlich eine ganz gute Kämpferin", flüsterte sie mit einem kalten lächeln. Ich schloss wieder die Augen, es sollte schnell gehen,  schmerzlos. Ich wollte nicht mehr.

,, Sam! Was machst du!", schrie plötzlich eine Stimme hinter mir und zog mich unter dem folgenden Schlag von Victoria weg. Verwirrt öffnete ich die Augen und schaute in Jaspers verzweifeltes Gesicht.,, Er ist tot...", wimmerte ich ängstlich. Jasper lies mich allerdings einfach los mit den Worten ,, warte hier" und rannte auf Victoria zu, er versuchte sie am Kopf zu fassen aber sie war besser. Erstarrt beobachtete ich Jasper wie er geschickt versuchte Victoria zu fassen. Als dann plötzlich von allen Seiten Wölfe zum Vorschein kamen, suchte sie das Weite. Ein paar Wölfe folgten ihr, doch die anderen Verwandelten sich zurück, zogen sich schnell Shorts über und gingen zu Seth der immer noch wimmernd auf dem Boden lag. Jasper kam auf mich zu und umarmte mich fest.,, Mach das nie wieder Süße", flüsterte er mit zitternder Stimme. Ich nickte nur abwesend, mein Blick lag auf Ben. Er hatte es nicht verdient. Langsam löste ich mich von meinem Bruder und ging auf Ben zu. Ich streichte ihm übers Gesicht und schloss seine Augen.,, Vielleicht musste es so kommen", sagte Jasper der sich neben mir hingekniet hatte und zog mich vorsichtig von Ben weg.,, Es tut mir unendlich leid", flüsterte ich ihm noch zu und drehte ich dann schweren Herzens von ihm weg. Für immer.
Dann ging ich zu Seth, er wurde vorsichtig von seinen Rudel Mitgliedern aufgehoben und getragen.,, Sam? Wo ist Sam? Geht es ihr gut?", wimmerte unter starken Schmerzen, doch sein Rudel trug ihn einfach fort.
Traurig schaute ich ihm hinterher.,, Er wird es schaffen. Wir müssen jetzt los. Du kannst ihn, wenn alles vorbei ist, besuchen", murmelte Jasper neben mir und obwohl ich unbedingt zu Seth wollte, hatte ich keine Kraft zu widersprechen. Jasper zog mich mit sich, nahm mich Huckepack und rannte los.
,, Was ist mit Ben?", fragte ich niedergeschlagen. Ich verfluchte es nicht weinen zu können. Außerdem musste ich jetzt immer mit diesem Schmerz auskommen. Ich spürte seine Kette um meinem Hals so deutlich wie noch nie.,, Er wird gefunden werden, er wird beerdigt werden... Es tut mir Leid...", antwortete er während er weiter durch den Wald lief in Richtung Hotel, wo Isabella und Alice jetzt waren.
Ich war Schuld an allem... Ich habe einem unschuldigen Menschen das Leben beendet und dafür gesorgt, dass Seth schwer verletzt war... Hätte ich am Anfang gleich alles geklärt, wäre jetzt noch alles in Ordnung... Nie wieder konnte ich in Bens blaue Augen sehen, nie mehr.

,, SAM ! JASPER!", kreischte Alice, als wir das Hotel erreichten. Sofort fiel ihr Blick auf mich.,, Sam! Mach nie wieder so einen allein Gang! Es ist zu gefährlich für dich!", schrie sie mich böse an. Ich wollte sie eigentlich ebenfalls anschreien und sagen, dass sich für Isabella doch hier auch jeder opfern würde... aber ich war zu traurig, vielleicht auch zu schwach. Also ging ich einfach an ihr vorbei und setzte mich in die Hotel Lobby auf ein großen Sessel. Ich versank förmlich in Selbstmitleid und versuchte mit der ganzen Situation klar zu kommen. Ich hasste mich dafür was passiert war und niemand könnte es je wieder ändern können. Ben war tot. Seth schwer verletzt und ganz nebenbei ist meine ganze Familie wegen Isabella in riesen Gefahr! Ich hasse mein Leben!
,, Hier die Schlüssel, dann kannst du ins Zimmer gehen. 201 in der zweiten Etage. Bella ist auch drin...", zog mich Jasper aus meinen Gedanken und reichte mir den Zimmerschlüssel.,, Alice und ich kommen auch gleich nach", fuhr er fort und half mir dabei hoch. Er betrachtete mich besorgt von der Seite, er wollte unbedingt mit mir über alles reden, mich trösten. Doch wir beide wussten, dass es nicht ging. Nicht jetzt.,, Mhm, Danke bis gleich", sagte ich tonlos und ging zum Fahrstuhl.
,, Sam! Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Isabella, kaum hatte ich das Zimmer betreten. Wie rührend... jetzt auf einmal macht sie sich auch Sorgen?
,, Ich werde es überleben..", grummelte ich genervt und warf mich aufs Sofa.,, Was hast du eigentlich gegen mich?", fragte sie jetzt niedergeschlagen. Ich schaute hoch, sie stand jetzt direkt vorm Sofa und schaute mich mit diesem 'ich weiß alles' Blick an. Eigentlich hatte ich ja wirklich nichts gegen sie, aber die Tatsache, was vor nicht einmal einer Stunde passiert war und, dass MEINE Familie wegen IHR ihr Leben gefährdeten,
gab mir halt eher schlechte Laune.
,, Ich hab nichts gegen dich, außer das wegen dir sich meine ganze Familie in Gefahr bringt", sagte ich ruhig, als wäre es das normalste auf der Welt und lehnte mich an die Lehne des Sofas.,, Aber ich habe es ihnen ja nicht befohlen", versuchte Isabella mich umzustimmen.,, Aber du bist nach Forks gekommen!", sagte ich diesmal etwas lauter.,, Tut mir leid...", seufzte sie. Ich seufzte ebenfalls, meine schlechte Laune an Isabella auszulassen machte es auch nicht besser, auch wenn ich jetzt jemanden brauchte, den ich fertig machen konnte.
,, Nein mir tut es leid, dass ich so unfair zu dir bin. Ich habe halt angst gehabt, dass meiner Familie was passiert und außerdem habe ich nicht unbedingt Glück in meinem Leben... momentan zumindest", flüsterte ich, meine Augen stur zum Boden gerichtet.
Bevor sie was erwidern konnte, kamen Alice und Jasper rein. Alice hatte ausnahmsweise mal keine so überdrehte Stimmung, wahrscheinlich hatte Jasper ihr alles erzählt.,, Mein Beileid", sagte meine Schwester aufrichtig. Ich brauchte kein Mitleid! Ich nickte einfach nur.
Alice merkte, dass ich nicht mit ihr reden wollte und setzte sich demonstrativ auf das Sofa und fing mit ihrer gewohnten Elfen Stimme an zu reden. Wow, sie macht sich das Leben auch einfach.
,, Wir gehen nachher nochmal nach unten in die Lobby, ein bisschen Ablenkung tut uns bestimmt gut, wollt ihr dann mitko-", fing Alice an, wurde jedoch von einer Voraussage unterbrochen. Jasper brachte schnell Stifte und Papier, damit Alice das gesehene aufzeichnen konnte. Verwirrt betrachtete ich die vielen schwarzen Striche, die sie auf das Papier kritzelte. Erst als sie fertig war, konnte man erkennen, dass es ein Raum war. Aber was für einer?
,, Das ist ein Ballett – Studio", wisperte Isabella hinter mir und starrte das Papier an. Verwundert drehte ich mich weiter zu ihr um.,, Ein Ballett was?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.,, Ein Ballett-Studio. Ich war als kleines Kind dort. Meine Mutter wollte, dass ich tanzen lernte...", erklärte sie mir. Ich nickte und drehte mich wieder zu Alice um.,,Was hast du gesehen? Was oder wer ist da?", fragte ich weiter nach.,, Ihn, ich habe ihn dort gesehen. Den Blonden", wisperte Alice mit weit aufgerissenen Augen. Ich schluckte, James. Was hatte es zu bedeuten? Und sollten wir Carlisle und den anderen jetzt Bescheid geben wo sie suchen müssten?