KAPITEL 23

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Wir kommen zu einem meiner Lieblingskapitel, klären endlich Paddys Ängste und ja... Er tut einen für sich riesen Schritt.... Mehrere, um genau zu sein ☺️. Ich bin schon stolz auf ihn ☺️☺️

Ach ja, und danke an @linden03 für die Songidee, ich geb es auch unbeschadet an die wundervolle Jeanette Biedermann zurück ☺️☺️❤️

Ich bin sehr gespannt, wie es euch gefällt!
Eure Reniawen

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Michael Patrick

»Yvonne?«, fragte Paddy tonlos, fassungslos und ungläubig und hoffte inständig, dass sich auf der Stelle ein Loch im Boden auftun würde, in welchem er verschwinden könnte.

»Paddy?« Yvonne starrte Paddy ihrerseits völlig überrumpelt an. In ihren Händen trug sie eine Tüte. »Also… mit dir hab ich jetzt ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet.«
»Ich… mit dir auch nicht«, fand Paddy glücklicherweise rasch seine Sprache wieder.
Lächelnd deutete Yvonne zur Tür. »Darf ich trotzdem… reinkommen? Ich hab Mark geschrieben, dass ich vorbeikomme, weil er heute gar nicht gut aussah und es ihm heute morgen so mies ging, und dass ich Essen mitbringe, aber offenbar hattest du dieselbe Idee.«
Verständnislos runzelte Paddy die Stirn. »What do you mean?«
Yvonne grinste breiter. »Naja, ich hab jetzt angenommen, dass du Mark heute Abend auch nicht alleine lassen wolltest, wie das Freunde eben tun, oder nicht?«

»Freunde… ähm, yeah. Sure.« Paddy brauchte einen kurzen Moment, um zu begreifen, dass Yvonne seinen kleinen Versprecher wohl doch nicht gehört hatte, und er atmete innerlich unendlich erleichtert auf. Vielleicht würde er Yvonne in ihr Geheimnis einweihen, aber er wollte sich nicht, dass sie es auf diese peinliche Art erfuhr. »Well, come on in.«
Verlegen fuhr er sich mit einer Hand in den Nacken und deutete in die Wohnung. Yvonne erwiderte sein Lächeln und folgte ihm in die Küche, wo sie sich neugierig umschaute.
»Also, ich weiß leider auch nicht, wann Mark nach Hause kommt, er ist mit Nitti im Studio. Wollt sich heute Morgen schon mit ihm treffen, aber die ganzen Interviewanfragen… und Nitti ist nur noch heute hier.«
»Ja, er wird ganz schön überrollt gerade, aber nach solch einer Neuigkeit ist das Interesse erstmal gewaltig, ist ja klar«, meinte Yvonne.
»Es war echt heftig die letzten Tage«, stimmte Paddy zu. »Wir wussten das ja, aber dass es so heftig wird…« Er biss sich kurz auf die Lippen, als er Yvonnes sanftes Lächeln begegnete. Er musste sich dringend zusammen reißen, auch wenn er Yvonne vertraute und ihr sicherlich die Wahrheit sagen könnte. Aber sie kannten sich erst seit so kurzer Zeit, auch wenn Mark und sie eng befreundet waren, und einfach so darüber zu reden – das war einfach nicht leicht.

»Sollen wir das Essen vielleicht in den Kühlschrank tun?«, schlug er rasch vor.
»Ja, das wär gut«, stimmte Yvonne zu.
»Warst du eigentlich schon mal hier, also… sollen wir uns vielleicht ins Wohnzimmer setzen? Wir können auch raus auf die Terrasse… Möchtet du etwas trinken?«, fragte Paddy, bemüht, unbefangen dabei zu klingen, aber es fiel ihm schwer, schließlich fühlte er sich hier doch wie zuhause.
Yvonne grinste breiter. »Du kannst mir gern das Wohnzimmer zeigen, Paddy, und ich nehme gern ein Wasser. Und Terrasse klingt super.«
»Ähm… okay. Tut mir leid, ich bin irgendwie…«, begann Paddy, verärgert über seine Nervosität. Herrgott, es war nur Yvonne!
Sanft legte Yvonne ihm eine Hand auf die Schulter. »Alles ist gut, Paddy. Ist doch was anderes, sich privat zu treffen als sonst nur in der Show, nicht wahr?«
»Irgendwie schon«, nickte Paddy, atmete einmal tief durch und erwiderte ihr Lächeln. Kurz fragte er sich, warum Yvonne gar nicht nachfragte, warum er hier war, aber vielleicht genügte ihr ihre eigene Erklärung, dass er als Freund für Mark hatte da sein wollen.

Wenig später zeigte Paddy Yvonne, mit einem Tablett, auf dem zwei Gläser und eine Karaffe Wasser standen, in den Händen, das Wohnzimmer.
»Oh, sieht ja so aus, als wärst du öfter hier, oder lernt Mark gerade Gitarre spielen?«, deutete Yvonne schmunzelnd auf Paddys Gitarre, die auf dem Ständer neben Marks Flügel stand.
Paddy biss sich erneut auf die Lippen. »Ähm… ja, das bin ich tatsächlich«, gestand er, und kurz trafen sich ihre Blicke, Yvonnes immer noch fragend, lieb und offen. Und er wollte es wirklich, wollte Yvonne einweihen in ihr Geheimnis, aber er konnte sich einfach nicht überwinden. Wütend über seine eigene Feigheit deutete Paddy auf den Flügel. »Ich hab nen neuen Song angefangen, you’d like to hear it? Something bothers me about it, I just can’t figure out what.«
»Sehr gerne«, meinte Yvonne und ihr sanfter, wissender Blick ließ Paddys Herz nervös stolpern. Warum hatte er das beunruhigende Gefühl, dass sie seine tiefsten Gedanken lesen konnte?

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