KAPITEL 29

535 30 27
                                    

Halli, hallo!

Wir kümmern uns nun um den Umzug, die neue Wohnung und all das... Ich bin sehr gespannt, wie es euch gefällt.

Zieht euch heute Abend unbedingt die zweite Folge the Voice rein... Als AllStar wird kein anderer als Matthias dabei sein. Ich bin jetzt schon gespannt wie n Flitzebogen ☺️☺️

Eure Reniawen

**

Mark

Zum gefühlt tausendsten Mal starrte Mark auf sein Handy, das neben ihm auf dem Küchentisch lag. Frustriert stöhnte er auf und rieb sich unter der Brille über die Augen. Paddy hatte sich immer noch nicht gemeldet, und allmählich starb Mark vor Neugierde, wie die Produzenten der Sing meinen Song-Show auf Paddys kleines Outing reagiert hatten. Vielleicht, grübelte Mark, meldete Paddy sich auch nicht, weil ihn so kurz vor dem Treffen der Mut doch wieder verlassen hatte. Was nach den letzten Tagen und den erneuten Zweifeln, die Paddy wieder und wieder eingeholt hatten, vermutlich gar nicht so weit hergeholt war.

Leises Lachen neben ihm ließ Mark aufschauen. »Was?«, brummte er und warf Nitti, der ihm eine Tasse Kaffee zu schob und sich neben ihm am Tisch niederließ, einen Blick zu.
»Ruf ihn doch einfach an«, grinste Nitti und nippte mit einem vielsagenden Augenzwinkern an seiner eigenen Kaffeetasse.
»Er war seit eineinhalb Stunden nicht mehr online«, antwortete Mark, als erklärte das alles. »Entweder sind sie noch mittendrin oder er traut sich nicht, anzurufen. Vielleicht hat er doch kalte Füße bekommen oder sie haben ihn doch rausgeschmissen.«
»Ach was, das glaube ich nicht«, nahm Nitti Paddy in Schutz. »Wenn Paddy sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht er das doch auch durch.«
»Normalerweise schon«, stimmte Mark nachdenklich zu. »Aber das ist etwas Anderes. Du hättest ihn erleben sollen, die letzte Woche. Völlig durch den Wind wegen dieses blöden Outings, und er macht sich so einen Kopf. Ich hab ihm schon gesagt, dass er es nicht tun soll, wenn er sich nicht, hundertprozentig sicher ist.«
»Also, ich kann ihn schon verstehen«, meinte Nitti. Nachdenklich drehte er seine Tasse in den Händen. »Das wird für ihn alles verändern, Mark. Das ist nicht so wie bei dir, die Leute kennen ihn nur als den Mädchenschwarm von früher. Wenn der jetzt schwul ist…«
»Weiß ich doch«, seufzte Mark. »Ich weiß aber auch, dass es ihm mit einem Outing besser gehen wird. Aber ich kann ihm diese verdammten Zweifel einfach nicht nehmen.«
»Die kann er nur selbst besiegen«, meinte Nitti. »Ich fürchte, du kannst nur für ihn da sein, wenn er dich braucht.«

Mark zog eine Augenbraue hoch und musterte seinen langjährigen Freund belustigt. »Seit wann bist’n du so feinfühlig?«, grinste er. »Die Beziehung mit Lenchen färbt schon ab, gell.«
Nitti grinste breit. »Könnte sein. Jetzt ruf ihn halt an, du machst mich echt kirre, Mark.«
Mark musste lachen. »Übrigens hab ich heute Morgen schon wieder eine Interviewanfrage wegen euch bekommen. Schlägt doch ganz schön hohe Wellen, ne.«
Nitti und Lena hatten ihre Beziehung vor zwei Tagen öffentlich gemacht. Sie waren als Paar auf irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung aufgetreten und Mark fand, dass sie auf den Fotos, die er gesehen hatte, wunderbar nebeneinander aussahen, aber natürlich war das Interesse an den beiden riesig.
Nitti verdrehte die Augen. »Es ist ganz okay. Lenas Insta ist natürlich explodiert. Mich haben sie natürlich auch schon entdeckt. Das einzige, was mich mega nervt, ist, dass ich jetzt nur noch der beste Kumpel vom Forster bin, der mit deiner besten Freundin zusammen ist. Als Lenas Freund hab ich gleich 500 Follower mehr als damals, als bekannt wurde, dass ich dein Keyboarder und Songwriter bin.«
»Wenigstens kann dir niemand vorwerfen, dass du nur des Fames willen mit Lena zusammen bist«, kicherte Mark.
»Sehr witzig«, brummte Nitti. »Ich glaub, ich bin jetzt wichtig genug, dass ich ein privates Profil brauche.«
»Du postest doch eh nie etwas«, prustete Mark los, dankbar für de Ablenkung. »Jedenfalls find ich gut, dass ihr es öffentlich gemacht habt. Ich hätte ja meinen Audi drauf verwettet, dass das auch so lange dauert wie euer Zusammenkommen.«
»Blödmann«, brummte Nitti, stimmte aber in Marks Lachen mit ein, als er seinem Kumpel auf die Schulter klopfte.

An Deiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt