Die Hoffnung

48 2 0
                                    

Ich kam der Brücke immer näher. Als ich am Geländer stand und nach unten schaute. Mir wurde mir mulmig , doch es war das Beste für mich und für alle anderen auch. Es waren bestimmt über 40 meter die mich von dem Geländer und dem Tod trennten. Ich zitterte , als ich mich auf das Geländer setze. Nur noch einen Zentimeter nach vorne ... Und dann hat das Leiden ein Ende. Ich schaute erneut nach unten. Ich hörte aufeinmal ein klägliches :

"Miiaiuw"

Ich schaute über meine rechte Schulter und entdeckte eine Katze.
"Pssst eyy geh weg ! "
Doch sie wollte nicht, sie sprang auf das Geländer und war in Null Komma nichts neben mir. Ich lehnte mich nach vorne um mich in die schreckliche tiefe zu stürzen , doch als ich bemerkte das die Katze sich mit mach vorne lehnte , lehnte ich mich wieder zurück.
Ach egal ich springe jetzt ! Doch als ich mich wieder nach vorne lehnen wollte sah es aus als würde die Katze neben mir mit springen wollen, wenn ich springen würde. Aufeinmal stupste sie mich an und schaute nach hinten auf den sicheren Boden also würde sie mir sagen ich solle nicht springen. Ich schluchzte ... Und sprang

von dem Geländer auf den Sicheren Boden und schließlich hopse die Katze auch herunter. Ich glaube das Schicksal wollte mit mir Frieden schliessen. Die Katze miaute und ich nahm sie in meinen Arm , ganz fest , und streichelte sie. Sie schnurrte und zum ersten mal seit langer Zeit , spürte ich Zuneigung und liebe , vertrauen und Sicherheit. Es war toll. Meine Probleme habe ich völlig vergessen. Sie gehörte zwar nicht mir doch ich nannte sie 'Hope' denn sie gab mir die Hoffnung das es auch wieder Sonnentage geben würde. Ich weiss nicht ob ich wirklich gesprungen wäre, ich will es mir nicht vorstellen. Ich lies sie runter und ging etwas durch die Stadt . Sie folgte mir lange bis sie irgendwann in einer Kreuzung abbog und hinter in einem Gebüsch verschwand. Ich ging meinen Schulweg entlang und dachte über all die Geschehnisse nach. Es fing mal wieder an zu regnen und ich lief bis zum nächsten Laden um mich unterzustellen.
"Miiauw"
"Hope? "
Ich schaute nach unten , denn etwas rieb sich an mir...
"Hope ! Na, doofer Regen, stimmt's ?"
"Miiauuw"

Tieren ist egal wie man aussieht , ob man narben hat oder nicht , Tieren ist egal wer man ist. Sie fühlen was richtig und was falsch ist. Hope besuchte mich manchmal in der Stadt wenn wir uns sahen kam sie gleich angerannt.
Am Montag fing wieder der Schulwahnsinn an , und ich hatte endlich meinen Selbstmordversuch vergraben . Es regnete mal wieder,doch der Himmel wurde immer heller und die Sonne zeigte sich kurz. Auf dem Schulweg begegnete ich 'Hope' sie begleitete mich bis zur Schule und verschwand dann wieder. Ich hätte nie gedacht , was eine Katze schafft , einen so aufzubauen und einem so halt zu geben. Mein Leben hatte wieder einen Sinn , obwohl sich wirklich fast nichts geändert hatte.

Am nächsten Tag zog ich in ein Heim , doch das machte mir nichts ich hatte gelernt positiv zu denken , nach positiven Sachen zu suchen und mich nicht als unnütz abzustempeln . Ich hatte gelernt zu vertrauen und die Dinge so hinzunehmen wie sie sind. Und Hoffnung beizubehalten. 'Hope' war meine Hoffnung.

Eines Tages verlies mich Hope . Sie war verschwunden. weg ! Ich hatte Angst das die Vergangenheit mich wieder einholen würde, denn ich hatte seit der Begegnung mit Hope mit dem ritzen aufgehört.
Nun war die Hoffnung weg. Und ich war wieder auf mich selbst gestellt.
Doch ich blieb stark , ich behielt die Hoffnung in mir und war auf dem Weg der Verbesserung. Ich suchte einen Psychologen auf um mir helfen zu lassen. Ich ging sogar an Feiertagen in die Kirche um Gott , ja , um Gott zu danken das er mich nicht im Stich gelassen hatte. Die Begegnung war meine Rettung und meine Hilfe wieder aufzustehen doch ich muss weiter stehen bleiben um nicht wieder zu fallen. Ich muss stark bleiben. Und das blieb ich auch. 1 Jahr in Therapie und 2 Jahre im Heim haben mich meine Fehler kosten lassen. Doch nun hatte ich meine Vergangenheit abgeschlossen.
An meinem 17. Geburtstag traf ich ihn, den Jungen , wie ich später erfuhr, der Hope zu meinem Lebensretter machte....

Der Vernichter des Todes kann jeder seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt