Mondlicht beschien den kalten Stein . Ich setzte meine Pfote auf ihn und zuckte sofort wieder zurück . Warum habe ich mich darauf nur eingelassen ? Fragte ich mich . Seit vielen Jahren führten Wölfe die Tiere im Wald an . Vor ein paar Tagen war mein Vater verstorben und da ich sein ältestes Junges war , musste ich nun in seine Spuren treten . Voher müsste ich allerdings die Prüfung der Ältesten bestehen : Ich sollte diese merkwürdige Höhle durchqueren , was nicht so leicht war wie ich gedacht hatte .Vor mir baute sich immer noch der riesige Steinhaufen auf , den ich wohl oder übel besteigen musste. Ich atmete tief durch und sprang die ersten beiden Brocken hinauf .Das Gestein war glatt wie Eis . Ich bekam Panik und rutschte fast wieder herunter .Zum Glück gelang es mir noch rechtzeitig mein Gewicht nach vor zu verlagern . Toll, jetzt fehlen ja nur noch 50 ... Das ganze wiederholte sich das eine ums andere Mal . Unelegant kam ich endlich auf der anderen Seite an . Wollen wir Mal hoffen das mir die Ältesten keinen Späher nach geschickt haben... Vorsichtig ging ich ein paar Schritte weiter . Als ich mein nächstes Hindernis erblickte entfuhr mir ein Stöhnen . Nicht nochmal ! Das kann nicht deren Ernst sein ! Ich rief : ,,Das könnt ihr doch nicht machen ! " Meine Stimme hallte durch die ganze Höhle . Trotzig setzte ich mich auf meine Hinterpfoten . ,, Doch , können wir ! " Antwortete eine leicht belustigte Stimme aus dem nirgendwo . Ein kalter Wind kam mir entgegen und zerzauste mein Brustfell . Unwillig erhob ich mich wieder . Hier zu bleiben hilft mir auch nicht weiter ... Ich kickte ein Kiesel vor mir her , bis er gegen das kalte, graue Gestein traf . Langsam setzte ich meine rechte Tatze darauf . Sofort durchzog eine Kälte meine Ballen . Ich schleppte mich einen Stein nach den anderen in die Höhe . Als ich endlich oben stand stieß ich einen erleichterten Seufzer aus . Mein Blick wanderte durch den Rest der Höhle . Mir fiel eine weite Grube kurz vor dem Ausgang auf . Ich wagte den Sprung vom Steinhaufen . Schmerzvoll kam ich auf den Pfoten auf, ein Heulen endglitt mir . Mit zusammengebissenen Zähnen rannte ich geradeaus . Jede Sekunde kam ich der Lichtflut näher und damit auch der Schlucht . Als ich gerade dachte dass ich mir dieses Hindernis nur eingebildet hatte , tat es sich auch schon vor mir auf . Ich bremste scharf ab . Meine Krallen hingen schon Millimeter über dem Abgrund . ,,Fall ja nicht rein ! " Ich hob meinen Kopf und erblickte meinen Bruder Nukatin . ,,Tu ich schon nicht !" Sagte ich schwer atmend . Ich holte ein paar Meter Anlauf . Kurz bevor ich Absprang sah ich noch einmal durch alle Gesichter die sich am Ausgang tummelten . Mit meiner ganzen Kraft stieß ich mich vom Boden ab . Im Flug hatte ich Angst gegen die Decke zu stoßen , weil ich wahrscheinlich zu hoch gesprungen war . Ich kniff die Augen fest zusammen um nicht in die Tiefe sehen zu müssen . ,, Sieh hin was du machst ! " Ertönte eine brüchige Stimme vor mir . Doch es war zu spät ! Ehe ich mich versah merkte ich wie meine Tatzen den Boden streiften .In meiner Angst fuhr ich die Krallen aus . Ich hörte sie auf dem harten Stein kratzen . Langsam , gaaaanz langsam rutschte ich weiter nach unten .Endlich riss ich die Augen auf . ,, Zieh dich hoch !" Nukatin's Stimme spornte mich an .Ich ließ meine ganze Kraft in die Vorderbeine fließen und stützte meine hinteren an die senkrechte Wand .Sekunden später hatte ich es geschafft . Jetzt waren es nur noch wenige Meter bis zum Ausgang . Bei meinem Glück stolpere ich und breche mir alle Knochen ... Nach einem kräftigen schütteln , lief ich wieder los . Das Sonnenlicht wärmte mir nun wieder das Fell und ich hörte das Jubeln der Waldbewohner .
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Band 1: The Outcast, Licht der Hoffnung
ФентезіYuka wurde als Wolf geboren und versucht ihrer Stellung im Wald gerecht zu werden. Doch sie hat nicht nur Freunde im Wald, einige feindlich gesinnte Tiere treiben dort auch ihr Unwesen. Als eines Tages ein schlimmer Kampf zwischen den Wald Bew...