Sevmine - Severus und der kreisende Mistelzweig

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Hermine seufzte. Fünf Jahre nach ihrem Abschluss war sie nach Hogwarts zurückgekehrt um die Position der Assistentin der Medihexe zu übernehmen. Sie war angestellt worden, um Madam Pomfrey im Krankenflügel zu helfen und dabei ihre Vorräte an medizinischen Tränken aufgefüllt zu halten. Sie hatte zwei Hauptfächer belegt und abgeschlossen - Medizin und Zaubertränke. Auch wenn sie nicht den Status einer Zaubertrankmeisterin erreicht hatte, war sie doch qualifiziert genug, um die nötigen Tränke für den Krankenflügel zu brauen. Zusätzlich hatte ihr Albus ein privates Labor versprochen, das an die von Snape anschloss, dazu uneingeschränkten Zugang zu den Vorräten der Schule für ihre eigene Forschung. Es juckte sie allerdings in den Fingern, in Snapes privaten Lageraum zu kommen.

Hermine genoss es, mit Poppy und auch mit dem Rest der Belegschaft zu arbeiten und war froh, dass sie sie als Ebenbürtige aufgenommen hatten. Snape blieb seiner Natur treu, nannte sie zwar nicht länger eine Besserwisserin, gab ihr aber auch nicht den Respekt, den sie verdiente.

„Madam Granger, Hermine!" rief Remus Stimme durch den leeren Flur. Er war wieder einmal nach Hogwarts zurückgekommen und füllte die Position des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste aus, was Snape natürlich erneut verärgerte.

Hermine mochte den Werwolf richtig gerne. „Remus, bist du auf dem Weg zum Essen in die Große Halle?"

„Und du kommst aus dem Labor? Ist die große Fledermaus dort?", fragte dieser mit einem Grinsen zurück, während er sich ihrem Schritt anpasste.

„Ja, er stolziert wie immer durch mein Labor. Man sollte meine, dass er es nach all dieser Zeit in seinen Dickschädel bekommen hat, dass ich wirklich fähig bin, unbeaufsichtigt zu arbeiten. Ich habe nicht vor, das Schloss in die Luft zu jagen und denke, dass ich bewiesen habe, dass ich die Fähigkeit besitze, auch den schwierigsten medizinischen Trank brauen zu können ohne dass jemand Gefahr läuft, um Leib und Leben fürchten zu müssen." Hermine erwärmte sich wieder für ihr Thema, das Projekt Mensch namens Severus Snape, Tränkemeister und rundum verdrießlich. „Der Mann nervt mich ohne Ende."

Keiner von ihnen bemerkte den Schatten, der sich von der Wand löste, als sie durch einen im Dunkel liegenden Korridor kamen. Hermine erschrak und zuckte zusammen, als sie seine Stimme dicht hinter ihrer linken Schulter hörte.

„Dann sind wir ja quitt, Madam Granger. Sie haben mich sieben Jahre lang genervt und sind doch immer noch hier. Sollten Sie nicht besser ganz woanders sein und eine Schar Gören aufziehen, wie es andere aus Ihrem Jahrgang schon geschafft haben? Sicherlich besitzen Sie die Intelligenz, diese Aufgabe zu bewerkstelligen, ohne die Nase dabei in ein Buch zu stecken?"

Hermine ließ es zu, dass ihr der Ärger über die Worte des Mannes hochkam. Sie blieb stehen, um Snape anzusprechen und ihre Stimme war dabei klebrig süß. „Wie freundlich von Ihnen, Professor, zu glauben, dass ich meine Intelligenz an meine Kinder weitergeben könnte. Ich hoffe so sehr, dass Sie dann hier immer noch unterrichten, damit sie von Ihrem umfangreichen Wissen über Zaubertränke profitieren können. Du liebe Zeit, was denke ich mir nur?" Hermines Stimme hob sich in der Lautstärke und wurde schriller, während sie fortfuhr. „Natürlich sind Sie dann immer noch hier! Wo sonst könnte die Fledermaus aus den Kerkern denn sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie jemals gehen oder dass Sie jemals auch nur die Gelegenheit haben würden, jemanden kennen zu lernen, der Sie lange genug erträgt, um ein Kind mit Ihnen haben zu wollen. Ganz sicher werden Sie noch hier sein. Glück für mich und auch für Hogwarts. Wenigstens können wir immer darauf zählen, dass Severus Snape ewig der verdammte Mistkerl bleibt, den wir alle kennen!"

Snape zischte sie durch zusammen gepresste Zähne an. „Fertig, Granger?"

Hermines Gesicht war gerötet. Ihre Augen blitzten immer noch vor Wut. „Sie haben verdammt noch mal Recht, ich bin fertig. Fertig mit Ihnen! Bleiben Sie meinem Labor fern und gehen Sie mir bloß aus dem Weg!"

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