Was macht er nur mit mir?

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Ich wusste nicht, wohin ich als erstes schauen sollte. Auf die sichtbar gut trainierten Beine, auf die freigelegten Muskeln des Oberkörpers, oder auf das wohl schönste Gesicht, was ich jemals gesehen hatte? Alles an ihm schien perfekt zu sein und seine Schönheit verzauberte mich sofort. Schluckend, versuchte ich mit dem Starren aufzuhören, was mir nicht wirklich gelang und Herr Choi durch seine Müdigkeit Gott sei Dank, nicht mitbekam.

Das treiben der Sanitäter, die Herr Choi für den Weg ins Krankenhaus transportfähig machten, betrachtete ich schweigend und richtete die Jacke um meine Hüften zurecht, da mein Glied meinte noch etwas anschwellen zu müssen. Verdammte Hormone. Sie kamen bei mir wirklich fast immer zu den ungünstigsten Momenten und das zu verschleiern, war jedes Mal eine Aktion gewesen. Genauso wie jetzt.

Die Sanitäter, stellten mir Fragen zu meinem Wohlbefinden und ließen mir die freie Wahl, ob ich mit ihnen mit ins Krankenhaus fahren möchte für eventuelle Untersuchungen, oder nicht. Mein Blick glitt erneut zu Herrn Choi, der sich mir im selben Moment zugewandt hat und ehe ich mich versah, saß ich mit ihm in dem kleinen Krankenwagen auf dem Weg ins größte Krankenhaus Seouls.

Kaum dort angekommen, wurde ich in einen Rollstuhl gesetzt du in ein privates Behandlungszimmer geschoben, während Herr Choi in ein separates gebracht wurde. „Sorgen sie bitte dafür, dass Herr Choi die gleiche Behandlung wie ich hier bekomme und ich werde auch die gesamte Rechnung für uns beide übernehmen", teilte ich der Krankenschwester mit, die mir ein Blutmessgerät an meinem Arm befestigte. „Wie sie wünschen Herr Park", damit verschwand sie für ein paar Minuten aus dem Raum, bevor sie zurückkam und die Routineuntersuchungen weiter durchführte.

Nachdem mein Blutdruck und meine Temperatur gemessen wurde, kam auch schon ein Arzt herein und ging mit mir einen körperlichen Verfassungstest durch. Ich verstand zwar nicht, warum mein Körper untersucht wurde, da ich komplett ansprechbar war, doch ließ ich es kommentarlos über mich ergehen. Was brachte es mir hier und jetzt zu diskutieren, wenn ich doch eher freiwillig hierhergekommen war? Genau, nichts.

„Ihre Werte sind alle im normalen Bereich und wenn sie möchten, können sie gerne nach Hause fahren Herr Park", sprach der Arzt, dessen Namen ich mir nicht gemerkt hatte mich an und dankend verabschiedete ich mich mit einer leichten Verbeugung von ihm.

Langsam lief ich im Krankenhausflur auf den Ausgang zu und spürte, wie mein Herz mit jedem Schritt immer schwerer wurde. Warum? Ich wusste es einfach nicht.

Mitten im Flur, blieb ich stehen und rieb mir tief ein und ausatmend mit meiner rechten Hand über meine Brust. Dieser Druck war einfach unerträglich und ohne nachzudenken, sprach ich eine an mir vorbeilaufende Krankenschwester an, ob sie wüsste, in welchem Zimmer Herr Choi Jongho untergebracht wurde.

„Herr Choi wurde bereits von einem unserer Ärzte kontrolliert und im Zimmer 308 untergebracht, da er noch für eine Nacht zur Beobachtung bleiben soll", erklärte sie lächelnd und beschrieb mir den Weg dorthin. Ich dankte ihr kurz und bog links ab, in den Bereich, den sich nur die super reichen Menschen leisten konnten.

Mit gemischten Gefühlen, blieb ich vor der genannten Zimmertür stehen und wusste überhaupt nicht, ob ich überhaupt willkommen war. Was, wenn er mich nicht sehen wollte? Auch wenn ich mir bei ihm direkt nichts zu Schulden kommen gelassen habe, war ich einfach komplett unsicher.

Was machte Choi Jongho bloß mit mir?

Tief ein und ausatmend, klopfte ich selbstbewusster, als das ich mich gerade fühlte, mehrfach an der Tür an und wurde kurze Zeit später hereingerufen. Mit meiner typischen CEO Ausstrahlung, die ich in den letzten Jahren perfektioniert hatte, betrat ich das relativ großzügige Krankenhauszimmer und sah den Grund für mein schnell schlagendes Herz im Bett vor mir liegen.

„Es freut mich, dass sie mich besuchen Herr Park. Ihnen verdanke ich wohl auch die Luxusbehandlung hier im Krankenhaus, dafür möchte ich mich herzlichst bei ihnen bedanken. Hoffentlich wissen sie aber auch, dass sie das ganze hätten nicht tun müssen", mit einem leichten lächeln, bat er mich zu sich und deutete auf einen der freien Stühle am Tisch, die neben seinem Bett standen.

„Das ist mir durchausbewusst, doch tue ich das gerne für sie Herr Choi", schmunzelnd betrachtete ich seine leicht geröteten Wangen und verkniff mir ein kichern. „Warum?", mit dieser Frage seinerseits, trat eine Stille zwischen uns ein, die ich nicht identifizieren konnte. Wie sollte ich ihm darauf antworten, wenn ich die Frage nicht einmal mir selbst beantworten konnte.

„Es ist vielleicht ein unpassender Moment, doch interessiert es mich sehr, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Werden sie weiterhin für mich arbeiten wollen?", wechselte ich das momentane unangenehme Thema und war auch froh, dass Herr Choi dies durchgehen ließ. „Ich werde weiterhin für sie Arbeiten Herr Park, da sie bewiesen haben, dass sie kein schlechter Mensch sind. Vor allem, gefällt es mir in ihrer Firma sehr gut", nuschelte er den letzten Teil eher vor sich hin, doch hörte ich zum Glück jedes einzelne Wort und ließ mein Herz etwas schneller schlagen.

„In ihrem Brief erwähnten sie, dass sie in der Marketingabteilung tätig seien, ist das korrekt?", fuhr ich unser Gespräch weiter und ließ ihm auch keine Zeit zu antworten, da ich einfach weiterredete. „Ich habe in drei Wochen ein Geschäftstermin mit einem Fotografen und ich finde, dass sie dabei sein sollten. Da sie über das neue Konzept im Bilde sein müssten, würden sie mir lediglich helfen, dass die Umsetzung korrekt ablaufen wird. Was halten sie davon?", ich ließ ihn meine Worte verdauen und man konnte erkennen, dass er schockiert, verwundert und begeistert zu gleichermaßen war.

„Gerne würde ich ihnen helfen!", freute er sich und wir verbrachten noch weitere Stunden damit, uns über allgemeine Themen zu unterhalten und genossen die Zeit miteinander, bevor ich mich verabschiedete und nach Hause fuhr.

Ein Satz entfernt zur LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt