Revenge Of The Murdered

Prolog

Sie läuft die Straße entlang. Sie hört, wie die Schritte ihres Verfolgers immer näher kommen. Ihre Schritte überschlagen sich und sie fällt. Erschöpft und voller Angst kauert sie sich hinter die Mauer eines verlassenen Hauses. Er wird sie finden. Es ist vorbei. Klebriges Blut läuft Ihr übers Gesicht. Sie hatte sich wohl beim Sturz den Kopf aufgeschlagen. Aber das interessiert sie jetzt eh nicht mehr. Den Kopf an der kalten Hauswand gekühlt, versucht sie noch einmal die letzten klaren Gedanken zu fassen. Er wird sie töten, das weiß sie, aber wenn sie jetzt genau handelt und sich sein Aussehen genau einprägt, erschafft sie sich die letzte Chance noch einmal zu atmen. Zu leben.

Er steht hinter ihr. Sie hört seinen rasselnden Atem in der stillen Nachtluft. Er wirft einen langen Schatten in dem schummrigen Licht der alten Straßenlaterne. Langsam steht sie auf. Ihre müden Glieder schmerzen aber sie ignoriert es, wie sie es schon immer getan hat. Die ganzen körperlichen Verletzungen sind nichts gegen den seelischen Schmerz den sie seit ihrem zehnten Lebensjahr in sich trägt. Sie dreht sich um, sieht ihm mit kaltem Blick in die Augen. Die schwarze Sturmmaske zeigt nichts außer seinen eisblauen Augen. Sie wird ihm die Maske herunterreißen müssen um sein Gesicht zu sehen. Viel Zeit bleibt ihr nicht mehr dafür. Der nächste Moment ist entscheidend ob sie jemals wieder die Chance auf ein fortsetzendes Leben hat. Langsam geht er auf sie zu. Seine Hand wandert zu seinem Gürtel und umschließt den Griff der Pistole. Jetzt muss sie handeln. Als sie nur noch etwa ein Meter voneinander trennt ergreift sie die Chance. Sie greift blitzschnell nach vorne, sticht ihm mit einem Finger in das Auge und reist ihm die Maske vom Kopf. Sie sieht ihn an. Konzentriert sich auf sein hartkantiges Gesicht. Er dürfte nicht älter als 40 sein, doch die Jahre schienen ihn mitgenommen zu haben. Seine Haare waren kurz abgeschoren. Nachdem der Mann sich wieder gefangen hat zieht er augenblicklich die Pistole und drückt ab. Sie hört den Schuss. Fühlt wie die Kugel ihre Brust durchdringt. Merkt wie sie langsam nach unten sacke. Dann ist alles still. Es ist vorbei. Sie ist tot.