3.2

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Seufzend blies ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe ich mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz band. Nachdenklich strich ich immer wieder durch den Zopf hindurch. Wie lange würde ich meine Haare noch haben?

Im Laufe des Tages kamen auch noch meine Eltern und Kai vorbei und ich auch ihnen erzählte ich von meiner Behandlung. Doch ich erwähnte Luna nicht, denn für meine Eltern waren es keine wissenswerten Informationen. Immer wieder sprach meine Mutter mit mir wie mit einem Kleinkind.

Kai war ebenfalls da und hatte für mich meistens nicht mehr als mitleidende Blicke übrig. Er war nicht gut im Trösten und gut zureden, das hatte ich als kleine Kind schon erfahren, aber ich etwas traurig darüber, dass er keine aufmunternden Worte für mich hatte und meine Mutter sagte immer wieder das Gleiche, während mein Vater eher wie mein Bruder war. Still und zurückhaltend. Inzwischen vermutete ich schon, dass sie versuchten gedanklich mit mir zu kommunizieren, was bis jetzt noch nicht geklappt hatte.   

Am Abend rief mich Juna an und schon als ich den Anruf abnahm, hörte ich Juna's Lachen. Immer wieder schnappte sie hektisch nach Luft, um nicht zu ersticken. Sie hatte kein wunderschönes Lachen, wie man es immer in Filmen sah, aber sie steckte jeden damit an und auch ich musste grinsen, als sie immer noch lachte und versuchte, etwas zu sagen. Doch die einzelnen Wortfetzen wurden sofort wieder verschluckt und schliesslich musste ich nachfragen.

»Juna? Alles okay bei dir? Bitte atme, sonst kippst du noch um.«

Endlich schien sie sich gefangen zu haben, denn sie atmete nochmal ein und aus. »Du weisst nicht, was Frau Zumsteg gemacht hat.« Und schon wieder prustete sie los. Ich musste auch kurz lachen, denn ich konnte es mir schon so ungefähr denken, nachdem, was ich heute zu ihr gesagt hatte.

Juna wartete nicht auf meine Antwort. »Sie ist reingekommen und zuerst war alles ruhig. Dann hat sie Damian angeguckt, gelächelt und gesagt: ›Damian, viele Grüße von Jodie. Und einen Tritt in deine Weichteile.‹ Oh mein Gott, die ganze Klasse hat gelacht. Du bist echt der Hammer, Jodie! Aber er fand das sicher nicht so lustig. Er hat eher so ausgesehen, als würde er dich mich seinen Händen erwürgen wollen.«

Innerlich gab ich ihr Recht, denn er würde diese ganze Sache nicht ignorieren, weshalb ich mich schon mal darauf einstellte, ihn morgen hier zu sehen.

°Nur ein kurzer Teil, da es kann mit dem 4. Kapitel weitergeht!°

JodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt