Broken Wings (Aether x Reader) [Genshin Impact]

𝓑𝓻𝓸𝓴𝓮𝓷 𝓦𝓲𝓷𝓰𝓼 [3/4]

"Danke für deine Hilfe, Aether."
"Ist doch selbstverständlich, du hast mir schließlich auch geholfen vor einigen Tagen."
Ich richtete mich mit einem lächeln von meinem Stuhl auf. Aether hatte meine Wunden versorgt und dafür gesorgt, das ich sicher zurück nach Mondstadt komme.
Ich war ihm natürlich mehr als dankbar dafür, aber irgendwie... fühlte sich alles so merkwürdig an, so fremd, aber doch so vertraut. Seine Berührungen auf meiner Haut, sein auftreten, seine präsenz.
Als würde ich ihn nicht kennen, aber dennoch brannte jedes bisschen auf meiner Haut, und in meinem Inneren.

Was war nur mit ihm los... oder eher, mit mir?
"(Y/N), alles in ordnung?"

Sofort zuckte ich zusammen und blickte zu Aether.
"O-Oh, ja, alles in ordnung. Ich war nur ein wenig in Gedanken, das ist alles."
"Hmm.", Aether nickte, schien aber nicht glücklich mit meiner Antwort gewesen zu sein, ließ es aber dennoch, zum Glück, darauf beruhen.

"Jean hat mir meine Belohnung für die Ruine gegeben. Deine kannst du dir jederzeit bei ihr abholen.", informierte mich Aether.
"Mache ich später, ich mache mir gerade eher Gedanken um's Essen. Ich verhungere."
Aether lachte. "Wenn du willst lade ich dich ein. Ich sterbe auch vor hunger."

Ich lächelte. "Danke, aber das wird nicht nötig sein, ich habe selbst noch genügend Mora. Ich weiss schon gar nicht mehr wohin damit."
Aether nickte. "Gut. Dann los."

Wir verließen das Gebäude der Favonius und gingen die schier endlosen Stufen hinab. Immerhin war dies angenehmer gewesen als noch vor einigen Tagen, wo Venti und ich davor standen, ratlos darüber, wie wir den bewusstlosen Aether am leichtesten die Stufen hochkriegen sollten.

Ich schmunzelte bei dem Gedanken.
Runter war es immer leichter gewesen als wieder hoch zu kommen.

Aether und ich waren schon oft zusammen Essen gewesen, meistens beim selben Restaurant in Mondstadt, da wir oft nach unseren Missionen hierher zurück kamen.
Noch hatten wir uns nicht weit von dieser Stadt entfernt, weder für Missionen, noch an freien Tagen, daher wussten wir nicht wirklich viel über andere Städte und das dortige Essen. In Mondstadt waren die sogenannten "Hühnchen-Pilz Spieße" im Lokal "Good Hunter" sehr beliebt gewesen, zumindest zu der Zeit. Oftmals wechselte das beliebteste Essen in Mondstadt seinen Platz, sobald neue Rezepte die Stadt erreichten.

"Ich bestelle, such du dir einen Platz aus.", sagte Aether als er zu der Besitzerin des kleinen out-door Restaurants ging. Sara war ihr Name gewesen. Wir hatten ihr schon einige Male bei der Beschaffung Zutaten und neuer Rezepte geholfen, daher bekamen wir einen Rabatt, wenn auch keinen sonderlich großen, aber dafür waren wir Stammkunden gewesen.

Ich setzte mich auf einen der bequemen Holzstühle, auch wenn keiner von ihnen den Anschein erweckte gemütlich zu sein, und wartete auf Aether und das Essen.
"Jetzt bezahlt er ja doch alles...", murmelte ich als ich Aether bezahlen sah.
Ich hatte Aether nie nach seinem Vermögen befragt, aber irgendwie war es mir klar gewesen, das er mehr als ich gehabt haben musste. Er zahlte alles, egal ob es beim Schmied für neue Waffen war, bei Restaurants das Essen, oder bei Antiquitätenhändlern diverse Artefakte. Sein Geld schien maßlos unendlich gewesen zu sein.

Egal wie oft ich es versuchte, er ließ mich nie zahlen, und meine Mora sammelten sich schier endlos. "Irgendwann baue ich mir aus den Münzen eine Villa... oder besser noch, ein Schloss.", murmelte ich belustigt hinten dran, als Aether das Essen von Sara entgegen nahm und es nur wenige Sekunden vor mich auf den Tisch platzierte.

"Ich hole uns noch etwas zu trinken."
Und damit war er auch schonwieder verschwunden.

Ich betrachtete das Essen vor meinen Augen, welches nicht nur köstlich roch und aussah, sondern dazu auch noch heiß ohne Ende war. Der aufstehende Dampf ließ alles noch viel schmackhafter und wertiger aussehen. Aether hatte sich die Mühe gemacht nicht nur eine Sache zu bestellen, sondern gleich mehrere.
Tayvat Spiegelei, Fisherman's Toast und dazu Creme Eintopf, für jeden von uns.
"Oh Gott, so viel werde ich niemals essen können."