Teil 10-Es geht los...

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*Ring Ring Ring*

Mein Wecker klingelte. Am Sonntagmorgen um halb fünf, einer ziemlich unnormalen Zeit. Heute würde ich endlich nach Magdeburg zum Funkhaus des Radiosenders fahren, in dem das ungewöhnlich kleine Konzert von Tokio Hotel stattfinden sollte. Wie nun bereits schon jeder wusste, hatte ich beim Gewinnspiel für die nur 22 verfügbaren Karten kein Glück gehabt. Trotzdem war ich immer noch fest entschlossen, heute den Bahnhof meiner Stadt mit dem ICE nach Magdeburg zu verlassen.

Die letzte Woche kam mir beinahe endlos vor, doch jetzt war es endlich soweit und ich hoffte endlich den Moment zu erleben, den ich mir immer erträumte. Doch so langsam wollte ich nicht mehr von 'träumen' reden, sondern von 'Ich habe es endlich geschafft-ich hab sie getroffen.' Das hatte ich mir schon fast mein ganzes Leben lang gewünscht und mittlerweile besaß ich unzählige Geschichten in den verschiedensten Varianten von solchen Begegnungen in meinem Gedächtnis. Doch ich wollte endlich eine wahre Geschichte, von der ich alles in genauen Einzelheiten erzählen konnte. Deshalb wollte ich alles daran setzen, heute keine Zeit zu verlieren, um meinen Zug nicht zu verpassen.

Also hatte ich mich nach erstaunlich kurzer Zeit fertig gemacht, angezogen, war geduscht und ich hatte sogar schon meine Haare gewaschen, weshalb ich nun viel früher als geplant am Frühstückstisch saß. Meine Eltern und auch der Rest meiner Familie, der gerade zu Besuch war und übernachtet hatte, wollten sich diesen Morgen nicht entgehen lassen, also waren sie auch so früh aufgestanden und sich alle am großen gedeckten Tisch befanden. "Guten Morgen!", rief ich ihnen überaus fröhlich entgegen, während ich ging um mir einen Kaffee zu machen. "Morgen! Du bist wohl heute besonders gut drauf was?!", grinste meine Schwester. "Ja Leute, warum denn bloß...", scherzte ich dann.

Dieser Morgen sollte der letzte dieser Art für eine ziemlich lange Zeit sein. Das sollte jedoch erst etwas später klar werden.

Jedenfalls frühstückten wir alle zusammen und jeder war, aus welchem Grund auch immer, mindestens genauso fröhlich wie ich.

Sie fragten mich alle, ob ich mich denn schon freuen würde und ob ich gespannt sei, was für eine dumme Frage. Irgendwann mussten wir alle nur lachen und ich bemerkte, dass es langsam Zeit wurde, den Rest meiner Sachen noch zusammen zu packen. Ich wollte unbedingt besonders vorsichtig sein, nicht zu spät zu sein, denn das war wohl eines meiner größten Talente.

Ich föhnte meine Haare noch ganz trocken und machte aus ihnen einen Zopf, der ziemlich kompliziert aussah und einen Hauch vom Bad-Hair-Style hatte, aber in Wirklichkeit fast schon zu einfach war. Etwas, das ich gerne tat, wenn ich nur wenig Zeit hatte. Danach schminkte ich mich noch schnell passend dazu und überblickte ein letztes Mal den Inhalt meiner Tasche. Ich nahn mir vorsichtshalber einen Apfel und eine Flasche Wasser mit.

Es war jetzt kurz vor halb sieben und ich sollte bald loslaufen, um mich um 7:05 Uhr in meinem Zug zu befinden, und nicht auf dem Weg dorthin. Die zwei Stunden, seit ich aufgestanden war, waren erstaunlich schnell vergangen und so atmete ich noch einmal tief durch, bevor ich mir meinen Schal, einen dünnen Mantel und Stiefel anzog, da es bereits frischer Herbst war, mir meine Tasche umwarf und meine ganze Familie mich schließlich zur Tür begleitete, nur zu lieb verabschiedete und sie mir alle ganz viel Spaß und Glück gewünscht hatten.

Nach etwa fünfzehn Minuten befand ich mich am Eingang des Bahnhofs und erblickte den ICE, der oben auf dem Bahnsteig nur schwer zu übersehen war. Ich zog die schwere Eingangstür auf und sah nach, ob sich mein Zugticket tatsächlich in meinem Portemonnaie befand. Und...oh nein! Es war sieben Uhr und ich fand es nicht...

Ich kramte eine Weile und dann, die Erleichterung! Ich hatte es im letzten Moment noch gefunden und rannte nun die Treppen rauf zum Bahnsteig. 7:03 Uhr, konnte ich auf der großen Zeigeruhr erkennen. Ich rannte jetzt weiter zu einem ziemlich mittleren Abteil und öffente die Tür. Ich lächelte und drehte mich ein letztes Mal in Richtung der Stadt um und verabschiedete sie mit einem leisen Flüstern, als plötzlich ein lauter Pfiff ertönte. Schnell setze ich einen Fuß in den ICE und schaffte es gerade noch hineinzuhüpfen, als der Zug die ersten zwanzig Zentimeter seiner Strecke zurücklegte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2015 ⏰

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ALWAYS RUN, RUN, RUN, UNTIL THE END!   (Tokio Hotel Fanfiction♥)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt