15-/Es war alles an diesem Abend

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Tenko POV

Kurze Zeit später schon, liegen Dabi und ich zusammen gekuschelt auf dem Sofa und schauen den nächsten Film.  Wir werden heute wohl nicht viele schaffen... Aber wenigstens einen können wir schauen.

Während ich meinen Kopf auf Dabis Brust gekuschelt habe und mein Kopf zum Fernseher zeigt, kann ich mich auf den Film aber nicht konzentrieren.
Ich hatte tatsächlich etwas angst grade... Es war natürlich nicht ganz ungewohnt, aber in der Öffentlichkeit- vor allem vor Dabi...
Es war einfach unangenehm und unpassend.

Ich bin aber froh das mein Vater nun erstmal weg ist.

Wenigstens für einen kurzen Zeitraum ist er weg, unerreichbar - ich wünschte das könnte so bleiben.

Ich glaube ich war ungefähr 13 Jahre alt, als Vater das erste mal betrunken nach Hause gekommen war.
Es war schon etwas später am Abend, ich saß in meinem Zimmer und hatte gelernt, da ich am nächsten Tag eigentlich eine wichtige Arbeit geschrieben hätte, die in die End Note mit eingehen sollte...

-- Flashback --

Seit Tagen versuche ich schon, das alles zu verstehen, das meiste habe ich tatsächlich auch hinbekommen, vor allem nachdem Hana es mir nochmal erklärt hat, aber... Ich denke Chemie ist einfach nicht so meins...
Während ich aber nun grade irgendwelche Stoffe auswendig lerne, höre ich ein Poltern von unten.
Die Tür wird zugeworfen, kurz darauf höre ich die Treppenstufen.
Schwere, ungleiche Schritte, die immer lauter werden und zu meiner überraschung, anscheinend in meine Richtung kommen.

Mein Herz schlägt etwas schneller als ich nun seit wenigen Sekunden auf die Tür starre und langsam nervös werde.
Ich knabbere auf der Kappe meines Stiftes herum, da es nun schon mehrere Sekunden komplett ruhig ist und eben diese tatsache, mich etwas skeptisch macht.
Nachdem ich es zögernd als nichts abgetan und weitergeschrieben habe, zucke ich bei einem schlag gegen meine Tür zusammen und falle fast vom Stuhl- als kurz darauf meine Tür geöffnet wird.
Was?

"Geht es dir gut Vater? Oder hast-"

"Schnauze! Was zur Hölle machst du da?!"
Ich verziehe das Gesicht als mir ein ekliger, intensiver Alkohol Geruch in die Nase steigt. Sofort weiss ich was los ist und versuche so Vorsichtig wie möglich mit ihm zu sprechen, am besten so zu antworten, wie er es möchte.
Aber was könnte ich jetzt antworten?

"Ich lerne für Morgen... Die Arbeit, weisst du noch? Ich h-hatte davon erzählt und-"

"Als würde ich dir zuhören. Als würd irgendjemand dir zuhören du idiot! Wo is deine Mutter?"
Ich zögere einen Moment und sehe mich fast schon etwas panisch um, was will er von ihr?

"Sie ist- ist schon schlafen gegangen, w-warum denn?"
Ich erwarte eine antwort, jedoch schaut er mich bloß verärgert an und kommt auf mich zu.
Ich stehe schnell auf und taumele immer weiter zurück, bis ich an der Wand angekommen bin und ihn ängstlich ansehe.
Mein Vater greift unsanft in meine Haare und zieht an ihnen.
Ich wimmere vor schmerzen auf und schnappe nach Luft.

"Hör verdammt nochmal auf zu stottern und zu winseln! Das ist ja erbärmlich!"
Ich versuche aufzuhören, ich versuche still zu sein und den Schmerz und die angst zu ignorieren, aber es funktioniert nicht.
Durch diese tatsachen wird alles bloß noch schlimmer.
Als mir nun auch noch Tränen in die Augen steigen und sofort beginnen meine Wangen zu benetzen, seufzt mein Vater genervt auf und lässt mich los.
Ich sacke sofort auf die Knie und drücke mir eine Hand auf den Kopf.
Es schmerzt.

"Du machst mich krank"

Als er sich nach diesen Worten nun umdreht und gehen will, fange ich an zu schluchzen und zu weinen, ich weiss doch genau was er jetzt machen wird.

"Bitte w-weck sie nicht! Der Tag war- war anstrengend und-"

"Verdammt nochmal Tenko- sehe ich etwa so aus, als würde mich das interessieren?!"
Bei dem letzten Wort, dreht er sich ein letztes mal um und tritt mir mit Wucht in den Bauch.
Sofort falle ich gegen die Wand, huste und habe das Gefühl, mich jeden Moment übergeben zu müssen.
Ab da, konnte ich nichts mehr machen- bin irgendwann bloß komplett auf den Boden gesackt und habe geweint bis ich eingeschlafen bin.
Es tat nicht die ganze Zeit weh... Aber Darum ging es nicht.
Es war einfach alles war an diesem Abend passiert war.

--Flashback ende--

Ich weiss nicht was er von Mutter wollte, ich war recht schnell eingeschlafen, wahrscheinlich will ich es auch garnicht wissen...
Am nächsten Tag war ich nicht in der Schule gewesen, habe die Arbeit verpasst und von manchen gesagt bekommen, ich wäre feige und hätte geschwänzt.
Sowas ist nicht oft vorgekommen... Aber das ein oder andere mal, habe ich ihn noch so erleben müssen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich aufeinmal eine Hand auf meinem Kopf spüre.
Dabi kämmt mir langsam durch die Haare, schaut aber weiter hin zu dem flimmernden Bildschirm...

Jedoch sieht er komisch aus, irgendwas ist nicht richtig.
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;-;

Eine Typ- Veränderung Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt