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Jungkook POV

Ein Hybrid? Wie zur Hölle war so etwas überhaupt möglich? Ich tauschte einen verwirrten und aufgebrachten Blick mit den anderen, die mit mir zusammen am Rand der Bibliothek standen und warteten, bis die Ratsmitglieder alle den großen Raum verlassen hatten. Tausend Fragen schwirrten mir im Kopf herum wie Schmetterlinge im Frühling. Wer war dieser Hybrid? Warum hatten wir 19 Jahre lang nichts von ihm mitbekommen? Und wieso tauchte er ausgerechnet jetzt hier auf? All das und noch mehr brannte mir auf der Zunge, doch ich musste mich beherrschen und warten, bis auch der letzte Gast gegangen war.

Endlich richtete der Chief seinen Blick auf uns vier. Mir war immer noch nicht klar, warum wir als einzige von den Jüngeren bei der Sitzung dabei sein durften, zumal man uns nicht einmal beachtet oder angesprochen hatte. Jetzt bedeutete mein Vater uns, uns zu ihm zu setzen. Kaum hatten wir das getan, holte ich tief Luft, um endlich meine Fragen stellen zu können, doch mein Vater hob Einhalt gebietend die Hand, noch bevor ich überhaupt ein Wort gesagt hatte.

Es fiel mir extrem schwer, ruhig zu sein, doch mir war klar, dass es in dieser Situation vollkommen unangebracht war, mich meinem Vater zu widersetzen. Er hatte im Moment glaube ich genug andere Probleme. Und genau darüber fing er jetzt an, zu sprechen.

"Wie ihr ja bereits mitgekriegt habt, wird der Hybrid vorläufig bei uns bleiben, bis entschieden wird, was mit ihm geschehen soll. Nun ja, und in dieser Zeit muss er auch trainieren, denn was uns am meisten Sorgen macht, ist, dass wir nicht wissen, was genau er für Kräfte hat und wie er sie einsetzt. Zumal es, wie ihr ja selbst wisst, verdammt gefährlich ist, seine Kräfte nicht vollständig unter Kontrolle zu haben. In der Zeit, in der er hier ist, gebe ich euch die Verantwortung für ihn. Nicht vollkommen, das ist klar, aber habt ein Auge auf ihn, helft ihm, sich einzugewöhnen und wenn er Fragen stellt, beantwortet sie ihm bitte so gut wie möglich. Denn je mehr er versteht, desto leichter wird es im Endeffekt für uns alle hier. Und Jungkook, mein Sohn," er sah mir direkt in die Augen und ich meinte so etwas wie Stolz in den seinen zu erkennen. "Du bist mit Abstand der beste Kämpfer unseres Clans und der Hybrid braucht, wie gesagt, Training, also auch Kapftraining. Ich übertrage dir diese Aufgabe, vorausgesetzt, du bist damit einverstanden. Es wäre jedoch nur sinnvoll, mitzuziehen, Jungkook, ich denke, das ist dir bewusst."

Erschrocken sah ich ihn an. Er wollte von mir, dass ich einen Hybriden trainierte? Noch dazu einer, der sich möglicherweise nicht komplett unter Kontrolle hatte? Ich tat mich schon schwer damit, normale Engel auszubilden, da ich so verdammt schüchtern war und es mir unangenehm war, mich anderen gegenüber auf eine höhere Stufe zu stellen. "Ich weiß nicht, ob ich das kann", murmelte ich leise und blickte verlegen auf meine Hände. Mein Vater wusste genau, warum ich das sagte und seufzte leise. "Sieh es doch als Chance, Jungkook. Es ist völlig okay, unsicher gegenüber anderen zu sein, aber hier kannst du versuchen, das zu überwinden. Denn du hast gar keinen Grund, unsicher zu sein. Bring ihm das Kämpfen bei, mehr musst du nicht tun. Und das ist doch etwas, in dem du gut bist, besser als jeder andere in diesem Tempel." Ich sah erst meinen Vater an, dann meine Freunde, die mir bestätigend zunickten. Ich holte tief Luft. Zwar hatte ich das miese Gefühl, dass ich das bereuen würde, aber andererseits - was sollte schon passieren? "Okay, ich mach es."

Mein Vater nickte mir wohlwollend zu und Wheein, Yoongi und Jimin, die sich seither erstaunlich ruhig verhalten hatten, klopften mir auf die Schulter und Wheein quiekte aufgeregt. "Kooks, du wirst echt wirklich nen richtigen Hybriden trainieren, das ist so abgefahren!"
Ich konnte es selbst kaum glauben. Wer hätte gedacht, dass dieser Tag solch eine Wendung nehmen würde? Ich lachte, bevor ich mich wieder meinem Vater zuwandte. "Wie heißt er eigentlich? Es fühlt sich komisch an, immer 'der Hybrid' zu sagen. Das hört sich an, als wäre er irgendwie ein komplett anderes Wesen." Nun ja, in gewisser Weise war er das ja auch, doch es wirkte trotzdem total distanziert.
Mein Vater lächelte. "Sein Name ist Taehyung. Kim Taehyung." Dann fügte er mit einem Zwinkern hinzu: "Und vielleicht sollte ich euch vorwarnen: Mit ihm hat der Begriff Attraktivität ein neues Level erreicht." Wheeins Augen fingen an, zu leuchten und auch ich war ehrlich gesagt neugierig. "Wo ist er jetzt?", fragte Wheein. Wir Jungs grinsten uns an. Wheein war in ihrem Element. Mein Vater deutete zur Tür. "Noch ist er im Krankenzimmer, doch er wird demnächst das freie Zimmer neben Jungkook beziehen. Da könnt ihr in etwa einer halben Stunde mal vorbeigehen." Und damit waren wir entlassen.

                             ~

                        Hehehe

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 27, 2021 ⏰

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With the Soul of an Angel/ A Taekook StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt