↠ 𝗛𝝝𝗡𝗘𝗬

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Meine Mutter lachte auf.
Sie hatte kein schönes Lachen, Ocean.
Deines war schöner.
Tiefer und rauer. Eine dunkle Melodie, welcher ich zu gerne lauschte.
Sie erhob sich von der Bank und stützte sich auf einer der Holzsäulen ab, welche das Ende der Veranda kennzeichnete.
Und welche du repariert hattest.
»Bedenke Honey.-« Flüsterte sie als hätte sie ebenfalls Angst davor, dass du es hören könntest.
»Es ist nur die Fassade.« und sie sah wieder zu dir. Du kamst näher. Dein Blick noch immer auf mich gerichtet. Du ignoriertest meine Mutter, die jeden Ausdruck aus meinem Gesicht ab laß.

Eine Fassade.
Das glaubte ich nicht, Ocean.
Du warst so offen. so ehrlich und so schön. Und nichts auf der Welt könnte mir das Gegenteil beweisen.
Deine schweren Schritte, die auf dem Holz ankamen erweckten mich aus der Starre. »Honey« Obwohl das mein Name war, Ocean, hörte er sich aus deinem Mund wie eine Liebkosung an.

Eine Fassade.
Auf keinen Fall.
Du warst so real.
Ich fühlte es in deinen Küssen.
Und sah es in deinen Augen, Verdammt!
»Ocean.« hauchte ich und sah zu Mum, die dich noch immer beobachtete und dann zu der Lampe, deren Licht mich so langsam störte.
Dein Körper spannte sich an. Du wusstest, dass meine Mutter streng war und das sie mir schnell Dinge einreden konnte.
Deine und das hattest du mir erzählt, war auch so gewesen, aber sie war Tod. Kurz nachdem du sie besucht hattest -letztes Jahr. Das war traurig. Irgendwo, ja. Aber man sah es dir nicht an. 

Eine Fassade.
Aber doch nur weil du am trauern warst.
»Ja?« ich sah wieder zu dir. Meine Hand griff ohne Grund zur Lampe und knipste sie aus. Und da standen wir, auf der Veranda. Du und ich und Mum und die Lampe, die uns nun kein Licht mehr spendete.

Bedenke Honey Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt