Grey

Kapitel 15

Phoebe POV

Während ich Kate alles erzählte waren ihre Gesichtsausdrücke das Beste an der ganzen Sache. Denn nach jedem zweiten Satz von mir wechselte sie diese. Geschockt, traurig, wütend und auch verwirrt. Nachdem ich mich ihr nun offenbarte, wollte ich mir auch den letzten Schluck aus der Flasche in mein Glas kippen. Doch sie hielt mich auf, in dem sie ihre Hand auf meine legte. Sofort spürte ich kleine Blitze, die durch meinen ganzen Körper fuhren. „Ich weiß, dass du kein Mitleid möchtest. Deine Ex ist eine dumme Schlampe und ich lasse nicht zu dass du dich in meinem Beisein wegen ihr betrinkst.",brummte Kate verärgert. Ich wusste erst nicht wem ihre Verärgerung galt, ob mir oder meiner Ex, doch ich ließ meine Hand zurück auf meinen Schoß wandern. Ich öffnete ein Stück meinen Mund, wollte was sagen, aber ich konnte nicht. Es war so als hätte ich meine ganze Sprache beim erzählen meiner Vergangenheit verloren. Kate schien das zu spüren und zog mich in eine enge Umarmung.
„Du musst nichts sagen, wenn du nicht willst. Aber ich bin für dich da,okey?",strich sie mir sanft über meinen Rücken.

Ich hoffte so sehr in diesem Moment, dass sie nicht spürte was ihre eigentlich nur nett gemeinten Berührungen mit mir anstellten. Ich beschloss diese Empfindungen einfach abzuschütteln,denn das würde den Moment ruinieren. „Pass auf! Ich bring dich jetzt auf andere Gedanken.",schob Kate mich etwas von sich weg und grinste mich an. „Aha, da bin ich aber gespannt." Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und breitete ihre Arme aus. „Komm lass uns kuscheln." Skeptisch hob ich eine Augenbraue, doch bevor ich etwas erwidern konnte, zog sie mich schon zu sich. Völlig überrascht hob ich meinen Kopf an, um Kate anzuschauen, doch sie drückte meinen Kopf runter auf ihre Brust. Und fing an mich behutsam zu streicheln,als wäre ich etwas zerbrechliches, wie eine Porzellanfigur. „ Sag mal was machst du eigentlich beruflich?",fragte Kate prompt. Das war mal ein abrupter Themenwechsel gewesen. „Ich bin Autorin." , schaute ich wieder zu Kate hoch, um ihre Reaktion darauf zu sehen. Sie weitete ihre Augen und ein glückliches Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht.

„Du bist bestimmt eine bekannte Autorin oder hast du und Jessy was geerbt? Weil einfach so kann man sich kein Haus leisten.", fragte sie interessiert. Ich dachte kurz über meine Antwort nach, wobei ich Kate's Herzschlag hörte während ich weiter auf ihrer Brust lag.  In diese Bücher hatte ich so viel erlebtes hinein gesteckt und wenn ich ihr jetzt sagen würde, wie ich als Autorin heiße oder aber was für einen Namen meine Bücher tragen. Würde sie mich auf einen Schlag in und auswendig kennen. Und darauf hatte ich nicht wirklich Lust. „Nein, haben wir nicht. Ich bin eine Bestseller Autorin, aber ich werde dir weder meinen Namen, noch die Namen meiner Bücher mitteilen.", antwortete ich distanziert. Mit ihren beiden Händen umschloss sie mein Gesicht und zog es hoch zu sich. Verwirrt blickte ich in ihre wunderschönen eisblauen Augen. Panik machte sich in mir breit, denn ich war nur ein paar Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. „ Na, was hast du denn gedacht was ich jetzt mit dir mache?", grinste Kate. Genervt versuchte ich mich von ihr abzuwenden, doch sie hielt mich fest. „Süße, ich wollte doch nur Spaß machen. Aber um aufs Thema zurück zu kommen.",lächelte sie mich sanft an. „Ich lese sehr gerne und meine Lieblingsautorin ist J.W. vielleicht kennst du ihre Bücher ja." Bei ihrem Satz lief mir einen Schauer über den ganzen Körper. Das konnte doch nicht wahr sein. Das durfte nicht war sein.

Wieso.. WIESO.. Sie kennt mich jetzt in und auswendig und weiß es noch nicht einmal.. so eine Scheiße..

„Ja, ich kenne sie und ich dachte nicht, dass du Erotikbücher liest.",murmelte ich. „Tja du weißt noch vieles nicht über mich, aber wenn du willst kann ich dir gern alles über mich erzählen.", wurde sie etwas ernster.