Hilflos

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..........

Sie sagte, dass ich erstmal ein Psychiater oder eine Psychiaterin bekommen werde, bis es mir besser geht.

Als ich das erste mal beim Psychiater war stellte er mir die üblichen Fragen:

Wie geht es dir?

Was kümmert dich?

......

Irgendwann kam die Frage wie ich mit den Tod meiner Familie klar kam.

Ich anwortete ehrlich:

Mir ging es nicht aus dem Kopf.

Irgendwann später kamen wir zum Ergebnis, dass ich Medikamente bekomme.
Und noch weitere Sitzungen.

Bis es völlig sichergestellt ist, dass ich wenigstens halbwegs stabil bin.

Das war mir klar.

Ich nahm die Medikamente die ersten Tage.

Mir ging es nicht wirklich besser damit, weswegen ich sie absetzte, das verschwieg ich aber.

Die nächsten Sitzungen tat ich so, als würde es besser werden würde, weil ich hoffte, dass mir die Schule bisschen Ablenkung geben würde.

Als ich dann in die Schule gehen durfte und dort ankam sah ich einen Freund von mir.

Er fragte mich, was ich denn hatte.

Aber nachdem er mein Gesicht länger betrachtete, merkte er selbst, dass ich nicht krank war.

Er fragte mich was geschah.

Ich schüttelte nur den Kopf und sagte, dass ich nicht drüber sprechen wollte.

Ich bemühte mich wieder zu beherrschen, tat einen auf hart und lief zum Klassenzimmer.

Ich setzte mich hin und tat so als wäre alles wie immer.

Ich hielt es noch eine Weile aus.

Noch eine Weile.

Irgendwann lief mir eine Träne hinunter, meine Mimik blieb aber steif.

Ich konnte es nicht aufhalten.

In diesen Moment sah es eine Klassenkameradin.

Sie fragte mich, ob ich weinte und weswegen.

Ich sagte nein.

Wir wussten aber beide, dass es nicht so war.

Mein Lehrer fragte mich, ob wir draußen drüber reden sollten.

Ich schüttelte den Kopf.

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