n e u n u n d z w a n z i g

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"Shirin? Bist du noch wach?". Dann fiel die Schlafzimmertür zu.
"Ja", ich richtete mich auf, schaltete das Nachttischlämpchen an und sah dann zu Julian rüber. "Warum kommst du erst so spät nach Hause?".
"Ich hab mich noch mit Sam getroffen. Und bevor du jetzt was sagst, will ich erst was loswerden. Es tut mir wirklich leid. Ich weiß ich hab überreagiert. Und ich hätte dich nicht so an manchen dürfen. Ich sag zwar immer ich hätte meine Eifersucht im Griff...", er unterbrach sich kurz selbst um einmal durchzuatmen. "Aber manchmal ist es eben nicht so".
Ein Glücksgefühl durchfuhr mich. Es war ungewohnt von Julian eine ehrliche Entschuldigung zu hören.
"Ist schon okay, Schatz. Außerdem zeigt mir das grade, dass es dir wirklich leid tut und du wenigstens auch siehst, was falsch läuft". Ich rutschte etwas weiter aufs Bett und Klopfte dann vor mir auf die Matratze, damit Julian sich zu mir setzte, was er dann auch tat. Dann griff ich nach seiner Hand und streichelte sanft über sie.
"Weißt du, ich wollte einfach nur, dass du dich wieder mit Sam anfreundest. Vielleicht hätte ich ja dadurch auch wieder etwas Kontakt zu ihm bekommen. Du musst wissen: er fehlt mir sehr. Allgemein eine gute Freundschaft. Ich hab das Gefühl kein Anschluss in Dortmund zu finden. Ich hab hier nichts was mich hier hält, außer dir", daraufhin sah Julian mich dann an.
"Zuerst zu der Sache mit Sam. Ich hab immer Angst, dass du mich wieder mit ihm ersetzen könntest. Ich weiß er denkt das gleiche, aber mich überfordert alles was mit Sam zu tun hat so sehr", er klang traurig.
"Julian um ehrlich zu sein hab ich nur versucht dich zu ersetzen. Geschafft hab ich es nicht. Und ich würde es wahrscheinlich auch nie schaffen." Daraufhin folgte ein kurzes Lächeln von ihm.
"Ich liebe wirklich nur dich!", versicherte ich ihm dann noch.
"Ich liebe dich auch", darauf beugte er sich zu mir runter und küsste mich kurz und sah mich, nachdem er sich wieder löste, an.
„Und wegen der Sache mit Dortmund..", er lächelte mich etwas an. „Vielleicht ist es ja eine Lösung, dass du zurück nach Leverkusen ziehst, wo deine Freunde sind. Ich würde so oft wie möglich zu dir kommen".
„Ich hab doch das Studium hier und dich!". Dann schwiegen wir einen Augenblick lang und sahen uns einfach nur an.
„Shirin, ich werd mit Sam reden. Okay? Ich werd ihm klar machen, dass es von uns beiden die Schuld war und dass er dir trotzdem wichtig ist und du ihn vermisst".
Ich war tatsächlich etwas überwältigt davon. Ich wusste gar nicht wie ich damit umgehen soll, dass Julian plötzlich so einsichtig und verständnisvoll war.
„Danke, Schatz", diesmal küsste ich dann.
„Ach und ähm..", er löste sich kurz, küsste mich dann wieder für einen Moment und sah mich dann an. „Beim nächsten Mal werfe ich dich nicht mehr aus dem Stadion. Weil ich brauche dich dort, so als Support und sowas".

Tell me we weren't just friends | Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt