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-Bang Chan

Heute wollte ich Felix unbedingt auf ein Date ausführen. Als ich letztens mit meiner Schwester und ihren Freundinnen in der Stadt war, fand ich ein kleines Café und dachte direkt, dass es Felix gefallen würde. Meine Schwester durfte auch mit ihren Freundinnen nicht alleine in die Stadt, weshalb ich sie begleitete, aber nicht mit ihnen, sondern nur so, dass sie in Sichtweite war. Es ging mich nichts an, über was sie mit ihren Freundinnen sprach und ich respektierte ihre Freiheit, aber meine Eltern hatten bedenken mit einer zwölfjährigen, die ohne Erwachsener Begleitung in so einer großen Stadt wie Sydney mit ihren Freundinnen Shoppen gehen wollte.

Jedenfalls stand ich jetzt bei Felix vor der Tür und wartete, bis mir jemand die Tür öffnete. Seine ältere Schwester Rachel öffnete die Tür und sah mich mit einem traurigen Lächeln an.

,,Gut das du hier bist. Felix sitzt oben in seinem Zimmer und weint. Es gab wieder Stress mit Dad." meinte sie und direkt wollte ich in das Haus, einfach um Felix in den Arm zu nehmen. Seine Schwester ließ mich dann auch vorbei und ich rannte auch schon nach oben in das Zimmer von Felix. Auf dem Weg dorthin begegnete ich seine kleine Schwester Olivia und sie sah echt traurig aus. Sie weinte sogar.

,,Darf ich mit zu Felix? Bitte?" fragte sie mich worauf ich nickte. Zusammen gingen wir dann in das Zimmer von Felix, wo er weinend auf dem Boden saß. Es zerbrach mir direkt das Herz meinen Freund dort so zu sehen. Er und sein Vater hatten oft Stress, da sein Vater nicht damit umgehen konnte, dass sein einziger Sohn schwul war. Er konnte nicht damit umgehen, Felix glücklich mit einem Mann zu sehen, weshalb er Felix oft schlug und eigentlich jeden Tag Stress mit ihm anfing. Seine Mutter wurde ebenfalls von ihm geschlagen, was ich sogar mal live miterlebt hatte. Rachel und Olivia litten darunter, weil sie jeden Tag sehen mussten, wie ihr Vater Felix und ihre Mutter schlug. Tun konnten die beiden Mädchen nichts, da sie Angst hatten, er würde ihnen auch etwas antun.

,,Felix, komm her." sagte ich nachdem ich mich neben meinen Freund gesetzt hatte. Er krabbelte direkt auf meinen Schoß und weinte sich in meinen Armen aus. Olivia setzte sich direkt neben mich und kuschelte sich auch an mich ran. Als siebenjährige hatte man eben Angst um seinen Bruder wenn er weinte und wenn der eigene Vater ihn schlug. Als siebenjährige sollte sie sowas nicht durchleben dürfen. Sie sollte sich nicht so große Sorgen um ihre Familie machen und in Angst und Furcht leben. Das hatte sie nicht verdient. Genauso wenig wie Felix.

,,Papa ist ganz böse. Chan muss ihn mal hauen für das was er hier mit dir macht. Weisst du, ich hab ganz große Angst vor Papa." sagte seine Schwester plötzlich und ich sah, wie Felix etwas schmunzelte. Wahrscheinlich wäre es wirklich mal eine gute Idee Felix's Vater Manieren beizubringen. Aber dann würde ich in Knast landen und das konnte ich wirklich nicht gebrauchen.

,,Ja, Chan sollte ihn wirklich mal hauen. Was machst du eigentlich hier?" fragte Felix mich dann und ich spürte, wie seine Schwester an meinen Ärmel zog. Sie war echt anhänglich, aber das war nicht schlimm. Ich sah dann zu ihr und sie lächelte mich mit einem zuckersüßen Lächeln an.

,,Er will dich bestimmt küssen! Deswegen ist er hier! Oder weil er ein date mit dir haben will! Ja, das ist es!" wir beide kicherten über das Verhalten von Felix's Schwester. Aber sie hatte recht. Ich war hier um Felix auszuführen. Ich war ziemlich zuversichtlich, dass es Felix gefallen würde. Immerhin liebte er es mit mir in Cafés zu gehen.

,,Ist es okay, wenn du uns kurz alleine lässt?" fragte Felix sie, worauf sie zwar etwas traurig guckte, sie aber nickte und aus dem Zimmer hüpfte. Als sie dann die Tür geschlossen hatte, drehte ich mich zu Felix und drückte ihm meine Lippen auf. Langsam bewegte ich sie gegen seine und er erwiderte den Kuss. Ich liebte das Gefühl von Felixs Lippen auf meinen, doch leider mussten wir den Kuss lösen, da diesmal Felixs ältere Schwester in den Raum kam.

,,Eigentlich wollte ich nur nach euch sehen weil Olivia meinte ihr macht "böse Sachen", aber das hat sich erledigt. Guck Livia, die machen nichts böses. Die beiden geben sich nur einen Kuss."

,,So wie du bei Henry?"

,,So wie ich bei Henry, komm jetzt. Wir wollen die beiden nicht weiter stören." meinte Rachel dann und wollte gerade gehen als Felix sie aufhielt.

,,Also würdest du auch rein kommen, wenn Livia sagt, dass wir böse Sachen machen und wir dann wirklich böse Sachen machen?" seine Schwester wirkte überfordert und Felix grinste sie ertappt an.

,,Nein würde ich nicht. Man hört euch normalerweise immer. Livia denkt dann immer das Chan dir wehtut. Ich wollte ihr nur zeigen das es nicht stimmt und man hat euch nicht gehört, deswegen wusste ich direkt das ihr nichts böses tut."  Sie ging dann mit Olivia aus dem Zimmer und ich wandte mich wieder Felix zu, der etwas beschämt weg sah. Ich griff mir sanft sein Kinn und drehte seinen Kopf zu mir.

,,Das muss dir nicht peinlich sein. Abgesehen davon mag ich es sehr, wenn du laut bist."

,,Du bist so ein Arsch." sagte Felix und schlug mir spielerisch auf die Schulter. Wir beide lachten daraufhin und ich musste wieder mal betonen, wie schön Felixs Lachen eigentlichr war.

,,Hast du vielleicht Lust, mit mir auf ein Date zu gehen?" fragte ich dann aus dem Nichts, denn immerhin war ich deswegen hier. Felixs Augen wurden groß und etwas panisch zappelte er auf meinem Schoß. Dann schlug er seinen Kopf gegen meine Brust und stieß  einen verzweifelten laut aus.

,,Hast du mich mal angesehen?" fragte er dann sichtlich verzweifelt und ich kicherte über das was er sagte. Felix sah immer gut aus, er musste sich keine Gedanken machen. Von mir aus konnte er einfach in Jogginghose rumlaufen und er würde perfekt aussehen.

,,Du musst dir keine Gedanken über dein aussehen machen, Baby. Von mir aus kannst du auch so gehen." meinte ich ehrlich und hauchte Felix einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dieser schmunzelte und stand dann von meinem Schoß auf.

,,Ich zieh mich kurz um, ja? Immerhin will ich neben dir nicht aussehen wie ein Obdachloser." nach seiner Aussage ging er zu seinem Schrank und holte sich seine Klamotten raus, ehe er im Bad verschwand und sich frisch machte. Ich setzte mich einfach auf sein Bett und wartete, bis Felix fertig war.

𝑰 𝒉𝒐𝒑𝒆 𝒚𝒐𝒖 𝒎𝒊𝒔𝒔 𝒎𝒆 // 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒍𝒊𝒙 ✓  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt