bergtumor ∥ blue sky

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𝗁 𝖾 𝗋 𝗋 𝖻 𝖾 𝗋 𝗀 𝗆 𝖺 𝗇 𝗇

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Ich kletterte die Leiter hinauf auf das Dach des Ferienhauses, was meine Familie, Manuel seine Familie, Manuel selbst und Ich zusammen gebucht hatten für zwei Wochen lang. Es war abgelegen von der Großstadt und man hatte einen schönen Ausblick auf ein kleines Waldstück, aber zugleich auch den schimmernden See in der Nähe, wo die Sonne drauf schien. Ich setzte mich neben Manuel, der die Beine runter baumeln ließ und hoch schaute in den weiß-blauen Himmel.

Ein Gespräch über die Vorkommnisse der letzten Stunden wollte ich nicht anfangen. Immerhin wusste ich genau, dass Manuel es schwer fiel über die doofe Situation zu reden die zwischen seiner Familie, ihm und mir passiert war. Meine Laune gerade selbst wollte sogar nicht damit anfangen und wegen diesem Grund war ich auch gar nicht zu ihm gekommen. Ich wollte einfach nur bei ihm sein und mich nicht so allein fühlen. Manuel schien selber auch nicht gerade allein sein zu wollen, weswegen er seinen Blick vom Himmel abwandte und seine Blicke spürbar auf meinem Körper lagen.

„Hör mal Tim, es tut mir leid", seufzte er und entschuldigte sich für die Dinge, woran er eigentlich gar nicht Schuld war. „Manu, du bist keineswegs der Schuldige und brauchst dich für nichts entschuldigen. Lass uns mit dem Thema abschließen und den Abend besser ausgehen als er angefangen hat", lächelte ich dem Braunhaarigen zu, ehe ich mich bequemer hinsetzte. Die hell leuchtenden Augen meines Gegenübers blinzelten mehrfach, während er sich dabei durch die Haare fuhr. Sein Mund öffnete sich und er setzte an zum reden, aber ich unterbrach ihn direkt mit meinen Worten.

„Dahinten am See habe ich letztens gesehen, dass es dort eine Art Schwingseil gibt, damit man ins Wasser springen kann. Vielleicht könnten wir nächstes mal mit allen dorthin gehen und ein wenig Picknicken. Die Tage soll es laut Wetterbericht genauso schön bleiben wie heute und vielleicht könnte man auch einen Tag grillen. Ich würde auch freiwillig einkaufen gehen und sogar den Grill-Meister spielen, damit niemand sich unnütze anstrengen muss für Arbeiten", erzählte ich meine kleine geheime Planung einfach so darauf los, damit ich schnellstens ein anderes Thema anfangen konnte. „Wir sind hier um Urlaub zu machen und nicht, damit du wieder die ganze Arbeit übernimmst", schmunzelte Manuel und verdrehte die Augen, ehe er gegen meine Schulter boxte. „Ach einkaufen und grillen ist jetzt nicht wirklich das Schwerste", grinste ich und wuschelte als Revanche für das Boxen, durch Manuels Haare. Das wuscheln durch die Haare von dem kleineren neben mir, wurde zu einer gegenseitigen Kitzelschlacht, sodass wir jeweils versuchten den anderen zu Tode zu kitzeln, bis wir uns erschöpft seufzend nach hinten fallen ließen. Wir zwei lagen seelenruhig nebeneinander, ich spürte seinen Herzschlag auf meinem Körper und hörte ihm zu wie er immer mal wieder etwas mehr Luft einatmete als üblich.

„Der Himmel ist so wunderschön blau..", schwärmte er träumend und tat so als könne er mit seiner Hand nach den kleinen Wolken die den Himmel verdeckten greifen, um den Himmel noch mehr strahlen zu lassen. Ich lächelte warmherzig über seine Ausführung, dass er die Wolken vertreiben wollte, legte jedoch vorsichtig meine Hand in seine ausgestreckte Hand. Unsere beiden Hände blieben in der Luft, verschränkt ineinander und bestrahlt von der Sonne. Erst nachdem mein Arm schwacher wurde, zog ich seine Hand mit meiner vorsichtig herunter.

Keiner von uns beiden sagte irgendetwas darüber, keiner hatte einen Mut das eben anzusprechen und doch hatten wir beide den selben Gedanken. Wir zwei beugten uns synchron zu dem anderen herüber, er Kopfüber und ich völlig normal. Unsere Lippen trafen aufeinander, passten perfekt zusammen und waren gierig nach dem anderen. Gierig danach; die Liebe zu spüren, die spürbare Energie zu leiten und zeigen, dem anderen nichts mehr verheimlichen zu müssen und, dass alles nie Enden lassen zu wollen.

Das liebliche Blau, was Manuel vorhin noch als wunderschön betitelte, war nicht nur wunderschön, es war unbeschreiblich wie die Liebe zweier Menschen. So wie die Wolken verschmolzen mit dem Himmel, so verschmolzen Manuel und mein Herz ab hier, für immer. Er ist meine Wolke und ich bin sein Himmel.

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Widmung: minsstea

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