zomdado ∥ lesson

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𝗓 𝗈 𝗆 𝖻 𝖾 𝗒

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„Hey ZomZom, hast du Lust was zu unternehmen?" ,fragte mich mein lieber Zimmergenosse hyperaktiv und riss mich somit aus meiner Gedankenblase heraus.

„Hm, nein" ,nuschelte ich meine typische Antwort heraus und vergrub mich unter die Decke.

„Gott Michael, du kannst nicht ständig unter der Decke leben, trauern um deine Ex-Freundin und halb sterben, weil es vorbei ist!" ,motzte Maurice genervt und zog mir meine Decke direkt weg.

„Lass mich doch.." ,brummte ich jämmerlich, presste meine Beine an mich und seufzte leise aus.

Maurice stieg über mich, drehte mich auf den Rücken und rüttelte dann leicht an meiner Schulter.

„Mach endlich die Augen wieder auf! Die Welt ist groß, es gibt viele Leute hier die dich auch lieben würden und nur, weil das jetzt vorbei ist heißt es noch lange nicht, dass die Welt nun zu Ende ist!".

„Aber ich liebe sie und kann nicht einfach los lassen" ,protestierte ich und drückte Maurice etwas von mir weg.

„Du belügst dich, so wie jedes Mal. Da war nichts mehr, sie hat dich betrogen und du, du hattest keine Gefühle mehr gehabt. Ich bin zwar manchmal blöd, aber noch lange nicht blind. Von Liebe konntet ihr zwei schon länger nicht mehr reden, es war schon nach guten Tagen klar, dass es nicht lange hält und nun redest du dir ein, dass du Schuld an allem hast oder hinterfragst dich was du falsch gemacht hast. Sieh der Wahrheit ins Auge, stelle endlich fest was du gefühlt hast in ihrer Nähe und lass deine beschissene Sadness nicht die Macht ergreifen!" ,hielt er mir eine kleine Standpauke.

„Hör auf so ein Quatsch zu reden Mauri und lass mich endlich allein. Ich hab gerade keine Lust auf schlechte Laune" ,verdrehte ich genervt meine Augen, presste Maurice von mir und drehte mich wieder weg - zu mindestens versuchte ich es.

„Schlechte Laune? Du bist seit Tagen nur noch ein weinerlicher Miesepeter und versteckst dich wie ein Feigling in deinem Zimmer. Du hast Angst davor dich wieder zu verlieben, willst keiner realen Person begegnen und heulst täglich einmal. Wo ist der Michael hin vor dieser dreck's Beziehung? Wenn er noch da drinnen sein sollte, möchte ich, dass dieser mir jetzt mal zuhört" ,sprach er und machte eine kurze Pause ehe er weiter redete. „Egal in welches beschissene Traumland du gegangen bist oder wo du dich versteckst, komm endlich wieder heraus und benimm dich wie vorher. Du kannst nichts daran ändern, dass es vorbei ist, aber du kannst wieder Lieben und wenn du mir jetzt sagst das stimmt nicht, dann lügst du erneut. Niemand vergisst zu lieben und niemand verliert das Gefühl von jemanden geliebt zu werden. Willst du wissen wie es sich anfühlt dann bewege deinen Arsch raus. Niemand kommt zu jemanden der nicht kämpft und manchmal ist es nun mal nicht einfach, aber das wäre doch auch langweilig!".

„Mauri, es ist lieb gemeint, aber ich habe keine Lust oder fühle mich momentan nicht danach zu kämpfen" ,seufzte ich und sah meinen Gegenüber in die blauen Augen.

Maurice sah mich stumm an, seufzte dann einmal kurz und stand dann auf. „Dann bleib halt das gleiche Arschloch wie du jetzt auch bist und ertrink' in deiner Traurigkeit" ,pflaumte er mich genervt an und ging grummelnd zu meiner Tür.

„Du musst doch nicht gleich so gemein sein!" ,rief ich verzweifelt ihm nach und setzte mich auf.

„Nicht so gemein sein? Mein bester Freund ist ein langweiliger Stein geworden und das alles wegen einer beschissen Beziehung! Sieh dich um und sag mir wo wir sind?" ,rief er fragend, hysterisch und zeigte durch meinen Raum.

„In meinem Zimmer" ,antwortete ich ihm leise, weil ich Angst hatte, dass die Antwort falsch war.

„Genau und dein beschissenes Zimmer befindet sich in der Realität, nicht in irgendeinem Paralleluniversum, Traum oder sonstigen. Hier und jetzt kannst du jeder Zeit ändern, dein Leben kannst du ändern und deine Geschichte umschreiben. Es gibt nicht nur sie, es gibt auch andere. Jeder kann dir zeigen was es bedeutet zu lieben, kann dir verklickern was Liebe ist und kann dir auch einen Tritt in deinen Allerwertesten geben. Reiß dich zusammen und bewege deinen Körper hoch" ,schnauzte er und warf die Tür hinter sich zu.

Wortlos sah ich ihm nach, erhob mich aus meinem Bett und folgte ihm schnellsten, um mit ihm zu reden. Aber worüber nur?

„Mauri- du hast- recht" ,pausierte ich immer wieder, griff nach seinem Handgelenk und verhinderte somit, dass er in sein Zimmer verschwand. „Es war dumm zu trauern, aber irgendwo tat es auch einfach weh, weil sich ihre Nähe immer so richtig anfühlte. Bitte verzeih mir, nur vorzeitig muss ich erstmal mich wieder finden und wissen was es heißt zu fühlen".

Einige Minuten blieb es still und ich dachte Maurice nimmt diese Art Entschuldigung nicht an, weswegen ich meine Hand wieder zu mir zog und traurig zu Boden sah, so wie jeden Tag zuvor auch.

„Hör auf dich zu entschuldigen, sowas ist nicht männlich" ,sprach er und schon in seiner Tonlage merkte ich sein dummes grinsen dabei.

„Du bist nicht männlich!" ,grinste ich seit längerer Zeit mal wieder und streckte ihm dann kurz die Zunge raus.

„Pff, du bist hier das Weib von uns beiden!" ,zischte er und beugte sich etwas zu mir runter. „Allein schon wegen deiner Größe bist du das Weibchen" ,hauchte dieser noch nach seinen Satz in mein Ohr.

Eine zugleich angenehme, aber auch schaurige Gänsehaut fuhr über meinen Rücken und ließ mein Gehirn ausfallen.

„Ich bin älter- und somit- reifer!" ,stockte ich mit vereinzelten Sekunden Pause mitten drin.

„Reifer? Du bist ein Baby was jede Nacht weinend im Bett liegt und die Welt/sich selber immer noch nicht versteht" ,grinste er immer noch und hielt mit mir festen Blickkontakt.

„Dann erklär mir die Welt und zeig mir was es bedeutet zu fühlen" ,flüsterte ich schmunzelnd.

„Lektion eins: Lass deine Fröhlichkeit wieder aufblühen und genieß diesen kurzen einzigartigen Moment hier, um Liebe zu fühlen" ,philosophierte er, legte seine Hände sanft an meine Wangen und seine Lippen lagen kurzzeitig auch schon auf meinen.

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