Gomen (Tsukiyama)

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TW: Selbstmord, Blut

Pov. Tsukishima

„Gomen Tsukki!", rief Yamaguchi, der etwas später als sonst zu unserem Treffpunkt kam, von dem aus wir gemeinsam zur Schule gingen, „Ich habe meiner Mutter noch schnell geholfen! Ich hoffe es ist nicht so schlimm, dass du warten musstest..." Ich schüttelte mit dem Kopf. „Du hättest aber sonst schon ruhig vorgehen können...", fügte er hinzu, während wir uns auf den Weg machten. „Nein, wenn ich sage ich warte, dann warte ich und gehe nicht einfach los", antwortete ich, „Außerdem wollte ich dir etwas sagen" Yamaguchi sah zu mir. „Und was, Tsukki?", fragte er neugierig. „Ich... ich habe mich verliebt", gestand ich ihm. Ich wusste nicht warum ich es ihm unbedingt sagen wollte. Ich konnte ihm ja nicht einmal sagen in wen. „Das freut mich!" Yamaguchi lächelte mich unheimlich fröhlich an. „Warum bist du so glücklich...?", fragte ich ihn etwas verwirrt. „Naja ich bin einfach froh, dass du deine Gefühle mit mir teilst... Das kommt nicht allzu oft vor...", antwortete er und schaute wieder auf den Boden.

Einige Minuten gingen wir so schweigend vor einander her. „Hey... Ähm... Darf ich fragen in wen?", brach Yamaguchi schließlich die Stille. Mist... Ich hätte das Thema wechseln sollen... „Ehm... In Kuroo", log ich. Ich wollte nicht sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Immerhin hatte ich nicht einmal eine ungefähre Ahnung, ob er mich mochte. Wenn er mich nicht liebte gefährdete ich so vielleicht nur unsere Freundschaft. Und ich wollte einfach nicht meinen einzigen richtigen Freund verlieren. „Ah... Kuroo... Er wird dich sicher auch mögen...", murmelte schaute aber weiter auf den Boden. Er wirkt nicht wirklich traurig. Normalerweise stotterte er oder brach in der Mitte eines Satzes ab, wenn er traurig war. „Glaubst du?", fragte ich ihn und schaute zu ihm, doch er blickte nicht zu mir. „Ja, bestimmt" Seine Stimme klang wieder fester, als ich gehofft hatte. Er liebt mich also nicht... Er ist nicht einmal in geringster Weise eifersüchtig. Aber das hätte ich mir auch irgendwie denken können... Immerhin war ich auch zu ihm nicht wirklich nett, auch wenn ich noch netter zu ihm war als zu allen anderen, die ich kannte. Erneut schweigend gingen wir neben einander her. Die Stille war äußerst unangenehm, doch ich war zu enttäuscht, als dass ich etwas sagen hätte können. Außerdem fing ich selten ein Gespräch an, das tat meist Yamaguchi. Doch dieser war heute auch still. Vielleicht ist er noch müde...

„Geh du schon einmal vor. Ich muss noch schnell aufs WC", erklärte mir Yamaguchi und verschwand sofort zu den Toiletten, als wir das Schulgebäude betreten. Er hatte wohl vorhin nicht mehr aus WC gehen können... Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich weiter zu unserem Klassenzimmer.

In der Mittagspause aßen wir wie immer gemeinsam, doch heute war es anders als sonst. Die Stimmung zwischen uns war irgendwie komisch. „Seit wann liebst du ihn eigentlich?", fragte mich Yamaguchi schließlich und brach so die Stille zwischen uns, die schon seit einigen Minuten herrschte. „Eigentlich seit dem Trainingscamp in Tokio", antwortete ich. Ich konnte mich genau an dem Tag erinnern, an dem ich merkte, dass ich etwas für Yamaguchi empfand. Es war der Tag, an dem er mich angeschrien hatte. Er war an diesem Tag einfach nur... mega cool. Normalerweise war es mir egal, was andere von mir hielten, doch bei ihm war es anders...

An dem Tag, an dem ich erfahren hatte, dass mein Bruder gar nicht das Ass war, war ich so enttäuscht, dass ich eigentlich mit Volleyball aufhören wollte. Doch Yamaguchi fragte mich am nächsten Tag, ob ich mit ihm üben wollte. Irgendwie wollte ich nicht nein sagen, doch ich tat es nicht. Ich genoss es mit ihm Volleyball zu spielen.

„Hast du seine Nummer?", fragte mich Yamaguchi weiter und holte mich so aus meinen Gedanken. Gerade als ich mit ‚Ja' antworten wollte, fiel mir ein, dass es gar nicht um Yamaguchi, sondern um Kuroo ging. „Nein", antwortete ich kurz. Der Gedanke daran, wie es wäre, wenn ich und Kuroo zusammen wären, brachte mich fast zum Kotzen. „Du könntest Hinata fragen, der hat Kenmas Nummer und der kann dir sicher Kuroos Nummer geben", schlug er vor. Ich nickte nur. „Wenn du willst kann ich auch für dich fragen", fügte er hinzu. „Nein, passt schon" Es war zwar wirklich nett von ihm, dass er mir helfen wollte, doch so wirklich glücklich konnte ich nicht darüber sein. Er wirkte weder neidisch noch traurig. Er WAR weder neidisch noch traurig. Er liebte mich nicht. Gut, dass ich ihm nicht die Wahrheit gesagt habe...

Anime OS (Angst und Fluff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt