Kapitel 3

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Vivis Pov:

Dieser Tag war anstrengend gewesen. Als Ben weg war hat Millie fürchterlich angefangen zu heulen. Deshalb sind wir auch nach hause gefahren. Sie wollte noch essen, deshalb habe ich ihr Nudeln gemacht. Als sie dann fertig gegessen hatte haben wir uns noch eine Film angesehen. Dann hab ich sie ins Bett gebracht.

Lia bereitete mir Sorgen. Sie war noch immer nicht zuhause. Ich wusste, das ich auch immer spät nach hause gekommen bin, aber sie hatte mir nicht gesagt wo sie war, geschweige denn mich überhaupt zu informieren das sie länger wegbleibt. 

Aber die meisten Sorgen waren gerade bei mir selbst. Denn jedes mal wenn ich mein Augen schloss sah ich ihn. Riesengroß, muskulös und furchteinflößend. 

Aber am besten erinnerte ich mich an seine Augen. Es waren wunderschöne grauen Augen. 

0h, man! Wie schön es wäre, wenn man von diesen Augen liebevoll angeschaut wurde. Warte!WAS?! Ok ich glaube ich sollte schlafen gehen. 

Ich hörte, wie die Haustür unten aufging. Also sprang ich vom Schreibtisch auf und ging leise nach unten um Millie nicht zu wecken. 

"Wo warst du?" fragte ich Lia, die sich gerade die Schuhe ausgezogen hat. Ich stand am Treppenanfang und sah sie fragend an. 

"Ich war auf einer Party" gab sie genervt zurück. "Wieso hast du mir nicht gesagt das du heute erst so spät kommst?" ich lies nicht locker. Sie sah mich an und ich sah etwas in ihren Augen aufblitzen. 

"Vielleicht weil du nicht Mum bist und mir nicht sagen kannst was ich darf und was nicht. Außerdem kümmert es dich doch normalerweise gar nicht wie es mir geht!" ich war so geschockt über das was sie gesagt hatte, dass ich sie einfach nach oben laufen ließ und mich auf eine Stufe setze. 

Überlegte was ich falsch gemacht hatte. Und dann wurde mir klar, das ich viel zu wenig für sie da war.

Also stand ich auf und ging langsam hinauf. Als ich bei ihrer Zimmertür angekommen bin, stockte ich plötzlich. Ich hörte durch das Holz ein Schulzen, das mir das Herz zerriss. Ich klopfte an. 

Als nichts kam machte ich die Tür vorsichtig auf. Das Bild das ich erblickte,  schockte mich. Meine Schwester lag zusammengekauert auf dem Bett und weinte so bitterlich, dass auch mir die Tränen kamen. 

Ich ging leise zu ihr und setze mich auf das Bett. Als sie sich nicht rührte nahm ich sie in den Arm und streichelte ihr über den Kopf. So blieben wir, bis Lia sich wider gefunden hatte und sich aufrichtete. 

Wir setzen und nebeneinander und sahen uns an. "Was ist los" fragte ich und hoffte das es genauso beruhigend wirkte wie früher, bei Mom. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. 

"Weißt du wie schwer es ist?" fragte sie 

"Du hast keine Ahnung. Du hast wenigstes noch Erinnerungen. Erinnerungen an Mom. Erinnerungen an Dad, den richtigen Dad. Der, der die Schaukel für uns gebaut hatte, damit wir etwas zum spielen hatten. Du hast wenigstens etwas. An das was ich mich erinnere ist dunkel. Jedes verdammte mal wenn ich dich sehe, egal bei was. Wenn du mir Millie spielst, wenn du kochst oder einfach auf der Couch sitzt, vergleiche ich mich mit dir. Du bist schön, klug und weißt immer was hilft. Ich vergleiche dich mit mir und jedes mal kommt das gleiche heraus. Ich bin nicht gut genug. Ich kann immer nur zusehen, wie du wieder und wieder alles richtig machst. Du schaffst alles, kommst mit allem zurecht." 

Jetzt schluchzte sie wirklich. Ich schwieg. Das was sie gesagt hatte tat weh. Ich war gar nicht perfekt, ganz und gar nicht.  "Das stimmt nicht " widersprach ich. 

"Doch und wie. Weißt du noch? Als wir alle krank waren und du trotzdem aufgestanden und uns versorgt hast. Du hast die ganze Nacht durchgekocht, sogar für Dad. Ich bewundere dich. Trotz allem versuchst du unser Leben perfekt zu machen. Jeden einzelnen Tag machst du zu etwas besonderem. Ich dagegen bin nur eine last. Du machst dir Sorgen um mich. Ich bringe dir nichts." es schmerzte so sehr. 

Das sie dachte ich könnte sie nicht lieb haben. Denn genau das wollte sie damit sagen. "Egal was oder wer noch in unser Leben kommt, ich würde nie auch nur eine Sekunde mit dir bereuen. Ich weiß das unser leben nicht perfekt ist, aber ich will nicht das du es einfach wegschmeißt. Ich hab dich lieb."  

"Ich hab dich auch lieb." sagte sie und kuschelte sich um mich. 

Nach einer Stunde ging ich runter und beschloss, eine Torte nur für Lia zu backen. Als ich den Kuchen gerade in den Ofen geschoben hatte, schrie jemand oben. Ich raste sofort nach oben und in das Zimmer meiner kleinen Schwester.

in heaven (pausiert)Where stories live. Discover now