Kapitel 1

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Als ich aufwachte, blickte ich in zwei große, braune Augen. Schnell setzte ich mich auf und fragte" Was ist los?". 

"Wo ist Mom?" fragte Millie. Oh, nein! Sie hatte wieder einen Rückfall. 

Ich klopfte neben mich und Millie hüpfte aufs Bett und kuschelte sich an mich. Leider passierte es oft, vor allem in den Ferien, da sie keine Ablenkung hatte. 

"Schhhhhh...... Alles wird gut." versuchte ich sie zu beruhigen. "Nein wird es nicht, Mama ist weg und Papa ignoriert mich!" schluchzte sie und es zerriss mir das Herz, sie so zu sehen. 

"Aber ich bin auch noch da und ich bleibe bei dir und ich verspreche, das ich nie Weggehe!" erklärte ich ihr verzweifelt. "Hoch und heilig?" fragte sie mich mit zitternder Stimme. "Hoch und heilig." versprach ich. 

Ich nahm sie in den Arm und sie schmiegte sich an mich, als ob sie mich nie wieder loslassen würde. Ich weiß nicht, wie lange wir so dasaßen, als ich auf meinen Wecker sah. 

"Hast du Lust auf Pfannkuchen, bevor du in den Kindergarten gehst?" fragte ich sie. "Jaaaaaaa!!!!!!!!!" schrie sie freudig, sprang auf und hüpfte auf dem Bett herum.

"Und wie schmeckts?" fragte ich freudig, das sie wider so glücklich aussah. "Die sind super lecker!" fiepte Millie. Nachdem wir fertig gegessen hatten, schickte ich sie hoch um ihre Sachen herzurichten, während ich das Geschirr abspülte. 

"Guten Morgen!" trällerte eine mir sehr gut bekannte Stimme, die gerade den Laden betritt. "Morgen, Maja!" rief ich zurück. Heute ging es ziemlich rund, das ich froh über jede helfende Hand war. 

"Und, soll ich mitkommen und Millie abholen?" fragte Maja, als wir gerade um Punkt zwölf aus der Tür treten. 

"Ne geht schon, außerdem hast du doch heute die ganze Zeit von eurem neuen, superdupersüßen Nachbarjungen erzählt. Geh nach hause und entspann dich ein bisschen." rate ich ihr. 

"Danke! Du bist die Beste!!" schrie sie freudig. 

"Eigentlich habe ich eh kein Bock heute mit Millie" Gespielt empört sah ich sie an und wir gingen lachend zur Bushaltestelle. Ich wartete, bis sie im Bus war und ging in Richtung Kindergarten. 

"Vivi!!!!!!" schrie Millie, als sie mich entdeckte und rannte zu mir. Ich hob sie hoch und sie klammerte sich and mich wie ein Äffchen. 

"Na, du kleines Äffchen. Wie geht's, wie stehts?" fragte ich sie. "Gut! Es ist ein neuer Junge hier. Er heißt Benji! Er ist super nett!" klärte sie mich freudig auf. 

"Ahhh! Und du? Hast du Hunger?" ich sah sie fragend an. "Ich hab einen Bärenhunger!" sie strich sich über ihr Bäuchlein. "Wie wärs wenn wir zu Kuni gehen?" fragte ich sie, Kuni war ihr Lieblingsrestaurant. 

"Ja!!!" ihre Augen glitzerten und ihre Wangen waren rosa. 

Erst jetzt viel mir auf, das ich den ganzen Tag gehofft hatte, eine fröhliche Millie abzuholen. ich entspannte mich und ging mit Millie an der Hand zu Amber, der Kindergärtnerin. "Hey, Vivian" begrüßte sie mich offen. 

Da fiel mir etwas ein und ich fragte Millie:" Willst du deinen Freunden noch schnell Tschüss sagen?" Und schon lief sie los. 

"Danke!" sagte ich zu Amber. Die sah mich verwirrt an:" Wieso Danke?". 

"Heute in der Früh war sie so traurig, aber jetzt ist sie so gut drauf. Ich weiß nicht ob du weißt was das für mich bedeutet. Also Danke." ich umarmte sie kurz und rief Millie zu mir.

Nachdem wir bei Kuni waren, gingen wir an einem Spielplatz vorbei und da ich wusste, das sie hin wollte sagte ich "Wie wärs wenn wir noch ein bisschen zum Spielplatz gehen?" 

Millie quiekte und rannte schon auf die Schaukel zu. Ich bewegte mich in Richtung Bänke, den Blick immer auf meinen kleinen Engel gerichtet.

Gerade saß ich auf der Bank und beobachtete meine Schwester beim spielen. Wenn ich ihr so zusah, kamen bei mir die Erinnerungen auf, die ich seit dem Tod von Mom verdrängt hatte, hoch.

Vor meinem inneren Auge sah ich mich und sie auf einer großen Schaukel. Wir lachten. Wir waren glücklich. 

Ich hoffte, dass ich wenigsten ein guter Ersatz für Mum war. 

"Vivi" riss mich die Stimme meiner Schwester in die wirkliche Welt zurück. Ich sah sie an und gab ihr somit meine ganze Aufmerksamkeit. 

"Das ist Benjamin." sie deutete hinter sich. Erst jetzt bemerkte ich den kleinen Jungen hinter ihr. "Der vom Kindergarten?" fragte ich sie, sah dabei aber Benji an. 

"Ja" sagte Millie begeistert. " Na dann Hallo ich bin Vivian. " begrüßte ich ihn freundlich. 



in heaven (pausiert)Where stories live. Discover now