Criminal Minds - Märchenmord

Teil 1

Kapitel 1:

Kate Callahan sah von ihrem I-Pad auf. „Was ist das für eine kleine Stadt wo wir hinfliegen?", fragte sie dann. Alle sahen auffordernd zu Dr. Spencer Reid, der sofort antwortete.
„In Forks Leben derzeit 3167 Einwohner.", erklärte er. „Es ist eine sehr kleine Stadt, die besonders berühmt geworden ist durch die sogenannte Bis(s) Buchreihe, die vollkommen überschätzt und pädagogisch gesehen nicht besonders wertvoll ist."
„Nicht besonderes wertvoll?", fragte Kate verwirrt.
„Naja, das junge Mädchen macht sich physisch von einem Vampir so abhängig das sie sich selbst in Gefahr bringt um diesen in Form einer Halluzination zu sehen-", fing er an zu erklären doch JJ unterbrach ihn.
„Was Spencer eigentlich sagen wollte ist, dass sich ein Mädchen in einen Vampir verliebt. Es ist eine schöne aber auch traurige Liebesgeschichte mit Happy End.", erklärte sie.
„Was ist denn daran schön? Sie heiratet ihn aus völlig falschen Gründen und bekommt ein Kind-", versuchte Spencer noch einmal doch dieses mal unterbrach ihn Kate.
„Du bist wirklich Beziehungsgestört.", lachte sie und wand sich wieder an ihre Unterlagen als der Flieger zur Landung ansetzte.
Erst als sie Ausstiegen sah Hotch zu Spencer. „Ist alles okay?", fragte er besorgt.
Spencer nickte. „Ja. Ich denke nur über das nach was Kate gesagt hat.", gab er zu. Es war die Wahrheit. Denn genau das hatte er schon mal gehört. Eine Frau hatte es mal zu ihm gesagt. Vor nicht allzu langer Zeit. Er war Student gewesen. Ärgerlich schüttelte er den Gedanken ab und konzentrierte sich auf seine Arbeit.

Hotch sah zu seinem Team. „Derek und JJ, ihr fahrt mit Rossi zu der Polizeistation. Kate und Spencer kommen mit mir zum Tatort.", teilte er die Gruppe auf. „Garcia versucht derweil herauszufinden wo unser Opfer im Internet unterwegs war. Wir treffen uns bei der Polizei von Forks in einer Stunde."
Das Team nickte und verteilte sich auf die Autos. JJ sah besorgt zu Spencer bevor sie sich auf den Beifahrersitz von Rossi setzte. „Was ist denn?", fragte Rossi dann. Auch er hatte den Blick bemerkt.
JJ strich sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht. „Ich mache mir sorgen um ihn. Seit Kate das mit der Beziehungsstörung gesagt hat, wirkt er abwesend. Irgendwas beschäftigt ihn aber ich weiß nicht was es ist und ob er darüber reden will."
„Wenn er mit jemanden darüber sprechen will dann wirst das du sein. Du bist die Einzige aus dem Team zu der eine emotionale Bindung hat.", gab Rossi zu bedenken. „Wenn er reden will, wird er sich schon melden."
„Aber er ist immer noch sauer auf mich. Er lässt mich nicht an sich ran.", sagte JJ dann. „Und ehrlich gesagt, kann ich ihn verstehen. Es ist nicht schön gewesen ihn anzulügen." Es war nicht einfach das zu sagen doch es stimmte. Spencer wand sich auch von ihr ab.
Sie war schon mehrfach versucht Derek zu Fragen ob er nicht mal mit Spencer reden könnte doch es hatte sich nie die Möglichkeit ergeben.
Gemeinsam stiegen sie aus dem Auto als Rossi geparkt hatte. Ohne große Probleme konnten sie in die Polizeistation gehen und wurden dort bereits von Herrn Waller erwartet. Dieser nahm die Drei FBI Agenten mit in ein separates Büro, in den sich das Team einrichten konnte, wenn sie es wollten.
„Warum wird das FBI hier hin gerufen?", fragte Derek dann leise. Er wollte das zu JJ fragen doch auch Rossi hatte es mitbekommen.
„Forks ist eine kleine Stadt. Hier kennt jeder jeden. Keine Frage. Aber wenn hier auf einmal fünf Tote Mädchen gefunden werden, wird das FBI gerufen.", erklärte er ruhig.
Derek nickte. „Okay. Aber eine Frage habe ich noch. Stehen die Opfer in irgendeiner Verbindung?", fragte er dann. „Ich werde mein Baby- girl darauf ansetzten."

Spencer zögerte noch einen Moment bevor er ausstieg. Er musste zu nächst seine Gedanken ordnen bevor er an den Tatort gehen konnte. Hotch hatte es wie immer bemerkt und sah ihn mit einem besorgten Blick an. Er ließ Kate vorgehen und lief neben Spencer her. „Ich weiß, dass du hier schon mal warst, Reid. Ich weiß, dass du hier Jahre lang gewohnt hast.", sagte er leise. „Kommst du damit klar?".
Spencer sah ihn mit großen Augen an und schien einen Moment ernsthaft überrascht zu sein. „Woher weißt du davon?", fragte er und sah wie Hotch eine Augenbraun hochzog. „Penelope.", sagte Spencer dann wissend. Niemand sonst hätte diese Information gehabt.
Hotch hatte immer noch seinen Besorgten Blick aufgesetzt, denn er hatte nicht seine Frage beantwortet. Spencer nickte. „Ja. Das geht schon.", sagte er dann. „Ich habe keine emotionale Bindung an diesen Ort."
Hotch nickte und ging weiter zu dem Absperrband um sich den Tatort anzusehen.
Spencer blieb noch einen Moment lang stehen und sah sich die Umgebung an. „Es ist ein öffentlicher Platz. Jeder könnte hier vorbeikommen. Der Mörder ist selbstbewusst und selbstsicher.", sagte er als er bei Kate und Hotch an kam. Obwohl er schon so oft mit Leichen zu tun hatte, raubte es ihm immer wieder den Atem. Er konnte nicht verstehen wieso Menschen so was taten.
„Der Pathologe sagt das sie zwischen sieben Uhr abends und zehn Uhr gestorben ist.", sagte Kate und sah auf. „Wie grausam."
Spencer hatte die Situation sofort erkannt. „Der Täter stellt Märchen nach. Diese Mädchen ist Schneewittchen. Sieben Gartenzwerge. Ihre Haare wurden gefärbt.", analysierte er schnell. „Ihre Lippen sind rot geschminkt worden."
Kate nickte. „Ja. Das sieht man. Ihr Kleid ist blütenweiß."
Hotch trat ebenfalls ein Schritt vor. „Ihr wurde die Kehle aufgeschnitten. Ob das die Todesursache ist weiß ich nicht aber diese Wunde dort wurde versorgt gesäubert.", dann sah er zu dem Pathologen. „Wurde die Wunde genäht?", fragte er dann.
Der Pathologe Dr. Rams nickte. „Ja. Der Täter hat ihr die Kehle durchtrennt und gewartet bis es nicht mehr blutet hat. Als die Leiche ausgeblutet war, muss er die Wunde feinsäuberlich genäht haben. Die Stiche sehen so weit gut aus. Beinahe professionell.", sagte er dann und zeigte mit seinen Fingern auf die besagte Stelle. „Der Abstand zwischen den Stichen ist gleich."
Hotch, Kate und Spencer sahen sich an. Sie hatten es mit einem Mörder zutun, der medizinische Kenntnisse hatte.