Teil 3

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Ronnie verließ mit schnellen Schritten die Polizeistation. Ihr Herz schlug schneller. Wie konnte es sein, dass sie ausgerechnet heute Dr. Spencer Reid traf? Und dann auch noch ei der Polizei? Sie zog die Luft ein und schloss die Augen. Spencer Reid war also wieder in Forks. Das würde bald jeder wissen. Sie wusste noch nicht ob das gut oder schlecht war. Aber vermutlich eher schlecht. Schließlicht wussten ja bereits Bescheid.
Allerdings wusste sie, dass es mittlerweile gefährlich war in Forks zu Leben. Hier lief ein geisteskranker Mörder herum der es offenbar auf die Berrys abgesehen hatte. Also hatte er es auch auf sie abgesehen.
Allerdings hatte sie die Berrys bereits vor fünf Jahren unfreiwillig verlassen. Vielleicht war sie deswegen uninteressant.
Die erste Leiche wurde vor fünf Monaten gefunden und mittlerweile fand man pro Monat eine neue Leiche. Kein Wunder, dass sich der Polizeichef Hilfe vom FBI holte. Man sprach mittlerweile von einer Mordserie. Herr Waller war keinen Schritt in den Ermittlungen weitergekommen. Aber vielleicht könnte das FBI ja Licht ins dunkle bringen.
Sie dachte wieder an die Begegnung mit Spencer.
Spencer war also beim FBI. Ohne es zu wollen war sie beeindruckt und gönnte ihm diesen Erfolg vom Herzen. Aber dennoch zerbrach es ihr Herz ihn wiederzusehen. Seine Locken, die er leider lang wachsen ließ. Sie mochte ihn mit kurzen Haaren viel lieber als mit langen. Das war schon immer so gewesen.
Als sie am Café Starks ankam holte sie tief Luft bevor sie wieder hinein ging. Schnell lief sie wieder zur Theke und half Lina die Kunden zu bedienen. Lina war nur gerade spontan eingesprungen als Herr Waller angerufen hatte. Sie war, wie erwartet komplett, überfordert mit dem Laden.
Lina sah zu ihrer Chefin. „Ronnie? Ist alles gut?“, fragte sie besorgt als der Kundenandrang nachließ.
Ronnie strich ihre Haare aus dem Gesicht. „Aber sicher doch. Ich musste nur noch einmal betonen, dass ich nicht aussagen werde.“
„Kann ich auch verstehen. Würde ich auch nicht wollen“, sagte Lina dann und wischte mit dem Putzlappen über den Tresen. „Warum sollten wir uns auch mit den Berrys abgeben? Sie haben uns doch deutlich gemacht, dass wir nicht dazu gehören. Was auch nicht überraschend ist. Aber ehrlich gesagt, bin ich lieber bei dir als bei ihnen.“
Ronnie lächelte. „Danke Lina, du bist eine echte Freundin“, sagte sie dann und sah zur Tür.
Lukas kam herein, gefolgt von seiner Mutter, Marina. Sofort bereitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht aus und sie griff nach einem Muffin als Lukas sich auf einen Stuhl niederließ. Er ließ seine Schultasche auf den Boden fallen und legte seine Arme auf den Tresen. Als er sie anlächelte konnte sie eine Reihe weißer Zähne sehen. Offenbar war sein Wackelzahn noch nicht herausgefallen.
„Hallo Tante Ronnie!“, sagte er schnell. „Krieg ich einen Muffin?“, fragte er mit großen Augen.
Ronnie sah zu Marina, die ihm liebevoll über den Kopf strich. „Du bekommst deinen Muffin erst wenn du die Aufgaben gemacht hast“, sagte sie sanft und sah ihn an. „Ronnie, bringst du ihn später zum Schwimmen?“, fragte sie dann ihre kleine Schwester.
Marina war Ronnie in keiner Weise ähnlich. Marina hatte dunkles kurzes Haar. Ihre Augen waren grünlich und sie war gut einen Kopf kleiner als Ronnie. Nichts desto trotz sah man ihr sofort an, dass sie die ältere Schwester war.
Ronnie nickte und lächelte. „Aber natürlich. Wie immer.“
Sie wartete darauf, dass Marina das Café verließ und sah zu Lukas. „Also Kumpel, willst du einen Kakao?“, fragte sie lächelnd.
Lukas nickte freudig. „Gerne, Tante Ronnie“, er holte seine Vorschulsachen heraus und sagte brav danke, als Ronnie ihm einen Kakao hinstellte. Dann fing er an seine Aufgaben zu machen. Obwohl es ziemlich laut war, machte er konzentriert seine Aufgaben und verlangte nach ca. einer Stunde nach seinem versprochenen Muffin.
Diesen gab Ronnie ihm mit Vergnügen. Sie strich ihm über die Locken und grinste. „Ich hoffe, er schmeckt dir“, sagte sie dann.
Lukas biss ab und kaute darauf herum, dann zog er seine Augenbraun hoch. „Du hast eine andere Backmischung genommen. Du hast hier 1/10 mehr Blaubeeren herein gepackt, das merke ich“, analysierte er ruhig.
Ronnie nickte und hielt die Luft an. „Ja, das stimmt. Schmeckt es nicht?“, fragte sie ängstlich.
„Du wolltest das es saftiger wird...“, sagte er mit vollem Mund und kaute. Nach dem er das Stückchen heruntergeschluckt hatte, strahlte er. „Das hat funktioniert. Er ist lecker“
Erleichtert atmete Ronnie auf und strich ihm über den Kopf. „Danke, Kumpel“, sagte sie und wand sich wieder an die anderen Kunden. Es war immer wieder schön für sie Zeit mit Lukas zu verbringen.

Spencer sah sich die Akte von Arina Brown an. „Keine Vorstrafen. Nichts“, sagte er dann. Es überraschte ihn nicht, denn die Berrys hatten normalerweise eine Lupenreine Weste. Das war eine der Aufnahme Bedingungen.
„Ist sie Mitglied bei den Berrys?“, fragte Hotch.
„Ich bin dran“, Garcia tippte wieder auf ihre Tastatur. „Ja. Arina hat den Mitgliedsantrag 2010 eingereicht und ist seit dem Mitglied. Ein sehr aktives Mitglied. Sie hat gestern noch einen Bericht in der Forks Tageszeitung geschrieben. Über den Märchen Mörder“
In diesem Moment hatten alle den Bericht auf ihren Mobilen Geräten. Rossi beugte sich vor. „Der sogenannte Märchen Mörder ist nur halb so gefährlich wie die Presse immer meint, dass sagt die Polizei.... Die Polizei in Forks kümmert sich nicht um die Opfer. Es kümmert sich niemand um die Opfer. Um die Opfer, die wir alle kennen...sie hörten zu der Gesellschaft...wir liebten sie...“, las er vor.
„Scheint so als hätte sie sich über die Polizei aufgeregt. Warum hat der Mörder Interesse an ihr?“, fragte JJ dann verwirrt. „Er hat sich noch nie zwei Opfer innerhalb von einem Monat geholt. Warum hat er seine Vorgehensweise geändert?“
Derek strich sich über das Gesicht. „JJ hat Recht. Das ergibt keinen Sinn. Es sei denn, etwas hätte diese Eile ausgelöst. Vielleicht ein Ereignis?“
„Oder es ist nicht der Mörder“, gab Spencer zu bedenken. „Es passt nicht. Kein bisschen. Warum sollte er sein Vorgehen ändern? Er hat seine Opfer einen Monat lang gefangen gehalten, bevor er diese ermordet hat. Er hat sich noch nie am nächsten Tag ein Opfer genommen. Es vergingen immer um die zwei Wochen.“
„Vielleicht hast du Recht. Wir müssen alle Berry Mitglieder befragen und ihnen anraten aufzupassen“, sagte Hotch. „Auch ehemalige Mitglieder. Garcia?“
„Schon dabei, Boss.“, sagte sie und tippte wieder. „Ich lass euch eine Liste ausdrucken mit Adressen.“
Keine fünf Minuten später hatten sie eine Liste auf der 18 Namen standen. „Es gibt tatsächlich nur ein Mitglied, das ausgetreten ist. Veronika Stark.“, sagte sie.
Hotch sah zu Spencer. „Na dann, gehen wir ihr doch noch mal einen Besuch abstatten. Reid, du kommst mit. Der Rest teilt sich auf und fängt an die Adressen ab zu klapperten. Wir treffen uns in ein paar Stunden wieder hier“, sagte er und stand auf.
Im Auto sah er zu Reid, der ausnahmsweise mal auf dem Beifahrersitz saß. „Woher kennst du Veronika Stark?“, fragte er sofort. Er war taktvoll genug, um ihn das nicht vor dem Team zu fragen. „Wenn du mir das nicht erzählen willst, okay. Aber beantworte mir eine Frage. Bist du verfangen, in diesem Fall?“, fragte er.
Spencer fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ronnie und ich waren ein Paar. Es war nicht lange. Es ist lange her. Wir haben nie darüber gesprochen.“

Criminal Minds - MärchenmordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt