Ahsoka und Harry knieten sich auf dem Boden des Raumes gegenüber, in dem Harry noch vor Kurzem gefangen gehalten worden war. Anakin und Obi-Wan standen zurückhaltend neben der Tür, durch die nur einen schmaler Streifen Licht vom Büro hereinfiel. Neben zwei magischen Lichtquellen in den Ecken strahlte der Tesserakt sein blaues Licht so aus, dass er die Gesichter von Harry und Ahsoka anstrahlte. Sie konzentrierten sich, hatten die Augen geschlossen.
"Ich spüre ihn, doch ich kann ihn nicht erreichen" murmelte Ahsoka vor sich hin. Von ihrer Macht getragen schwebte er einen Moment lang in der Luft, drehte sich ein wenig, bevor sie ihn wieder sinken ließ. "So kommen wir nicht weiter." Sie sah Harry an, der genauso ratlos wie sie war.
Vorsichtig streckte er seine Hand nach ihm aus. "Vielleicht müssen wir ihn halten können..." Er berührte den Tesserakt und zog sofort seine Hand wieder zurück. "Ahhh, verdammt!" Er griff seine Hand mit der anderen, besah sich sie rötlichen Brandspuren, die der Tesserakt hinterlassen hatte. "Scheiße!" Er frimmelte seinen Zauberstab hervor und zischelte die heilenden Worte. "Anfassen sollte man ihn also nicht."
"Vielleicht kann ich ihn halten". Noch bevor Harry zustimmen konnte erhob sich der Tesserakt und flog in einer geraden Linie in Anakins rechte Hand. Zufrieden drehte der seine Hand, betrachtete sein Werk. "Mit Metall kann man ihn also anfassen..." Weiter kam er nicht. Der Gesang des Tesseraktes wurde höher und lauter, der Würfel glühte einen Moment auf und mit einem Rausch-Zischenden Geräusch schoss ein blauer Energieblitz in Anakins Arm. Der zog seinen Arm zurück, der mit einem Mal seltsam steif war, der Tesserakt fiel zu Boden.
"Verdammt!" Er versuchte seinen Arm mit Hilfe des anderen zu bewegen, drückte und zog daran. "Alles in Ordnung, Meister?" fragte Ahsoka besorgt in seine Richtung, was Anakin mit einem knappen Nicken und verzerrten Gesicht bestätigte.
Harry besah sich das leuchtende Objekt. Ihm war gar nicht gut. Das Wissen, in weniger als acht Stunden die vielleicht letzte Schlacht seines Lebens ausfechten zu müssen ließ sein Inneres kribbeln, sein Magen zog sich zusammen. "Das schaffen wir niemals. Dieser Tesserakt ist zu stark für uns alle. Wenn er sich nicht von selbst entscheidet, uns zu helfen, sehe ich keine Chance, wie wir ihn nutzen können." Frustriert erhob sich Harry und verließ von irritierten Blicken verfolgt den Raum.
Harry folgte der Treppe vom Büro hinunter ins Archiv. Die Lichter und Kerzen brannten unverändert hell, warfen leichte Schatten auf die Regale und Bücher. Zusammen mit den zahlreichen Lesepulten und Tischen aus im stilvollen Muster angeordneten Birken und Fichtenholz erschufen eine wahrlich einladende Atmosphäre des Wissens. Doch es hätte ebenso gut schneien und kalt sein können. Harry nahm nichts davon wahr. Ohne Zögern in der Bewegung betrat er das Archiv, schritt die langen Gänge entlang. Außer ihm war hier in dieser Zeit niemand, sodass Harry ohne Unterbrechung eine der hinteren Ecken erreichte. Er ließ sich auf einem der angenehmen Stühle niedersacken, starrte vor sich hin. Sein Kopf war wie leergefegt. Keine Gedanken, keine Macht, einfach nichts. Er wollte an gar nichts denken, einfach nur Ruhe. Doch die hielt nicht lange an.
Es drängte sich rasch wieder in seinen Vordergrund, stach ihn wie kleine Messerstiche in der Stirn. Er lange in seine Hosentasche, zog die kleine, weißgraue Prophezeiung hervor. Das Flüstern begann abermals, der Nebel waberte.
"...Eine Seele wird fallen, sich verbünden mit der Dunkelheit,
zu allem was das Böse zeigt.
Doch aus der Seele von Licht und Dunkelheit..."
Das Glas knirschte unter Harrys Fingern und flog keine Sekunde später mit Wucht gegen ein Regal, wo es in tausend Stücke zersprang. Mit bitterer Miene betrachtete Harry sein Werk, stieß die Luft aus und sog sie wieder ein.
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Harry PotterxStar Wars I - Eine neue Dunkelheit
Science FictionEs sind zwei Jahre vergangen, seit Harry Potter Lord Voldemort und seine Anhänger besiegt hat. Doch in das nun geregelte Leben kommt ein Hilferuf aus Hogwarts, als dort unerklärliche Phänomene passieren. Als Harry zu ermitteln anfängt stellt er schn...